
ODER: VON KAKAOBOHNEN UND FICHTENSPITZEN…
Du hast Mathearbeiten immer gehasst, vor der Abschlussklausur gezittert und bei der Führerscheinprüfung Blut und Wasser geschwitzt!? Ja, solche Situationen und auch die Vorbereitung darauf können durchaus nervenaufreibend sein… Doch eine Prüfung zum Schokoladen-Sommelier, die hättest du dir doch bestimmt auch gern gefallen lassen!? Wochenlang lecker naschen – Nervennahrung statt Nerven aufreiben -, und am Ende entscheiden, was am besten schmeckt; das klingt nach Schlaraffenland! Und ich hätte mich auch wirklich direkt angemeldet, wenn Ron Knape aus Schmallenberg mir nicht berichtet hätte, dass das Ganze doch nicht so einfach ist:
Eine außergewöhnliche Fortbildung
Einen Platz hätte ich ohnehin nicht bekommen. Denn um an der weltweit einzigartigen Fortbildung, die von der „Akademie Deutsches Bäckerhandwerk Weinheim e.V.“ in Kooperation mit der „Chocolate Academy Köln“ durchgeführt wird, teilnehmen zu können, musst du tatsächlich bereits Konditor- oder Bäckermeister sein. Und ganz offensichtlich hat sich herumgesprochen, dass nicht nur zum Thema „Wein“ jede Menge Fachwissen aufgebaut werden kann; jedenfalls ist die Teilnahme an der Fortbildung mit abschließender Prüfung heiß begehrt…

Dass eine Schokolade umso gesünder ist, je höher der Kakaoanteil ist, weißt du wahrscheinlich auch noch; aber wie sieht´s mit der Zuordnung von verschiedenen Aromaprofilen zu unterschiedlichen Anbaugebieten aus? Oder weißt du zum Beispiel, was „Pulpe“ ist, und wie sie schmeckt? Ich bin wirklich nur ganz kurz in die faszinierende Welt der Schokolade eingetaucht und kann dennoch schon erahnen, wie viel es da zu entdecken gibt… Ach ja, die „Pulpe“ ist das Fruchtfleisch, also die Flüssigkeit, die sich rund um die Kakaobohnen ansammelt; ich würde sagen, sie schmeckt fruchtig-lecker, für eine nähere Auskunft müsstest du da den Fachmann fragen 😉

Dazu musst du nun gar nicht mehr weit fahren, denn seit Ende Oktober haben wir einen von bundesweit insgesamt knapp fünfzig geprüften Schokoladen-Sommeliers hier bei uns im Sauerland! Wie schon gesagt, war der Weg dahin für Ron Knape kein Spaziergang… Ein halbes Jahr lang wurde gebüffelt, regelmäßig besuchte Ron (unter erschwerten Corona-Bedingungen) Seminare in Weinheim und schrieb eine wissenschaftliche Hausarbeit. Und ein bisschen zittern musste er auch, obwohl das gar nicht nötig gewesen wäre: In vier Modulen wurde er abschließend von Fachleuten geprüft – und schloss tatsächlich als Jahrgangsbester ab!

Ich bin zwar nicht ganz sicher, aber vielleicht hat das ja auch ein bisschen mit dem Thema von Rons Abschlussarbeit zu tun…!? Hier ging es nämlich um die unglaubliche Geschmacksvielfalt, die unser Sauerländer Wald zu bieten hat. Ausführlich hat sich Ron mit der Thematik auseinandergesetzt und eine eigene Schokolade mit Fichtenspitzen entwickelt. Hinzu kamen – zunächst einmal rein theoretisch – andere Sorten von „Ron´s Waldaroma“, auch Steinpilz zum Beispiel kann sich der Sommelier gut in Kombination mit Schokolade vorstellen…

Doch genauso wie der regionale Bezug seiner Produkte liegt Ron die faire Bezahlung der Kakaobauern in den Anbaugebieten weltweit am Herzen. Denn „bean-to-bar“ beginnt beim Einkauf der Bohnen, möglichst im direkten Kontakt mit dem Produzenten, geht über das Sortieren, Rösten und Schälen der Bohnen von Hand und endet im „Food-Pairing“, also der Kombination unterschiedlicher Geschmackskomponenten.


Das sind zwar erstmal nur Pläne, und nein, die Fichtenspitzenschokolade gibt´s leider, leider (noch?) nicht zu kaufen, aber wenn du Rons Schokoladen probieren möchtest, schau doch mal hier vorbei:
Süßes aus der „Abteigaststätte“
Mit Geschmacksprofilen arbeiten, Schokolade temperieren und conchieren, Pralinen mit Ganache füllen – das Alles war für Ron Knape längst nichts Neues mehr, als er sich zum Schokoladen-Sommelier ausbilden ließ. Schon seit über drei Jahren sorgt der Konditormeister nicht nur für hausgemachte Torten in der „Abteigaststätte“ auf dem Klosterberg in Meschede, er stellt für die „Abteiwaren“ auch allerhand andere Leckereien her.


Schon vor seiner Ausbildung zum Schokoladen-Sommelier konnte Ron sich hier so richtig austoben; allein das Schokoladen-Sortiment wurde auf fünfzehn Sorten erweitert. Und auch seine neu erworbenen Kenntnisse kann und wird Ron auf dem Klosterberg einbringen, so dass du dich immer wieder auf neue Leckereien freuen darfst!

Hiermit ist die Geschichte vom einzigen Schokoladen-Sommelier im Sauerland sicherlich noch nicht zuende, und wenn du sehen möchtest, wie es bei Ron weitergeht, schau doch mal hier:
https://www.instagram.com/ronknape/
Die beiden Fotos von den Schokoladen im Kreis und von den Pralinen wurden mit freundlicher Unterstützung von Ron Knape zur Verfügung gestellt.