
ODER: FAMILIE SPIEKERMANN UND IHRE TIERISCHEN HELFER AUS DEM SORPETAL…
Bio-Gemüse, vegane Kosmetik, Öko-Klamotten und Steinzeit-Food – wohin der Trend geht, ist klar! Doch wer bitte hat dabei an den Weihnachtsbaum gedacht? Ich wette, die Wenigsten… Dabei ist er doch unbestrittenes Zentrum unserer zum schönsten Fest des Jahres dekorierten Wohnzimmer. Und: da es ein Baum ist, hat er natürlichen Ursprung. Er soll durch sein immergrünes Nadelkleid Leben symbolisieren, logisch! In den letzten Jahren setzte aber ein ungewöhnlicher Trend ein, nämlich, man setzt jedes Jahr die gleichen Plastikkränze mit lamettaähnlichen Nadeln übereinander und kann dabei sogar noch flexibel die Höhe gestalten… Da das der Grundidee von „Oh Tannenbaum“ nicht wirklich entgegenkommt, habe ich nach weiteren Weihnachtsbaumalternativen gesucht und bin fündig geworden:
Biologisch-ökologisch angebaute Tannenbäume aus dem Sauerland
Was? Dir kommt dieser Text tatsächlich bekannt vor? Gratuliere – du gehörst zu meinen treuesten Lesern. Und hast noch dazu ein verdammt gutes Gedächtnis! Denn es ist inzwischen fast drei Jahre her, dass ich Familie Spiekermann in Mittelsorpe besucht und genau diese Einleitung geschrieben habe; damals war es mein allererster Blog-Termin… Höchste Zeit also, noch mal im Sorpetal vorbeizuschauen – zumal der Weihnachtsbaum saisonbedingt gerade wieder zunehmend an Bedeutung gewinnt!

Ja, ich weiß, es klingt erstmal absurd, beim Weihnachtsbaum an ökologischen Landbau und Bio-Siegel zu denken, aber es geht ja nicht nur um die paar Tage, die er in deinem Wohnzimmer steht, sondern auch um die Jahre, die er in freier Natur heranwächst. Daher verwendet Familie Spiekermann schon seit 2015 keine konventionellen Bodenherbizide und keinen chemischen Dünger mehr, hat aber erst im letzten Jahr das Bio-Zertifikat beantragt. Nun muss der Umstellungsbetrieb mit biologisch-ökologischem Landbau noch weitere zwei Jahre mit regelmäßigen Kontrollen und Bodenproben warten, bis er seine Bäume auch wirklich „bio“ nennen darf… Und auch danach wird natürlich weiter kontrolliert, damit er das Zertifikat auch behalten darf.

Tierische Helfer
Im herkömmlichen Anbau werden die chemischen Unkrautvernichter natürlich nicht ohne Grund eingesetzt – die Nordmanntannen und Rot- und Blaufichten können nur gut wachsen, wenn sie von unten frei gehalten werden. Zum regelmäßigen Mähen etwas viel für Familie Spiekermann, auch wenn die Söhne Franz und Lukas mithelfen – daher haben sie ein paar tierische Helfer „eingestellt“…




Ja, richtig gehört, die Shropshire-Schafe sind nicht zur Deko auf den Fotos, sondern weil ihre „Arbeit“ als natürliche Unkrautvernichter den biologisch-ökologischen Weihnachtsbaumanbau überhaupt erst ermöglicht. Mit einem gesunden Appetit futtern sie ganz einfach auf, was zwischen den Tannenbäumen wächst, sodass Familie Spiekermann nur noch ein bis zwei Mal pro Jahr mit dem Hochmäher durch die Felder fahren muss.

Auch die natürliche Düngeleistung der tierischen Mitarbeiter ist nicht zu unterschätzen, aber alles können sie dann doch nicht übernehmen. Je nach Auswertung der Bodenproben, die auch außerhalb der Kontrollen für das Bio-Siegel durchgeführt werden, wird zusätzlich etwas natürlicher Dünger auf Basis von Schweineborsten oder Magnesiumkalk aus einem naheliegenden Steinbruch hinzugegeben. Außerdem werden die Nordmanntannen und Fichten während ihrer Wachstumszeit jährlich von Hand beschnitten; doppelte Spitzen und unförmige Seitentriebe werden entfernt – eine Aufgabe, die die Shropshire-Schafe auf gar keinen Fall übernehmen sollten! Und so haben Thomas und Franz Spiekermann nicht nur vor Weihnachten viel zu tun…

Von Sternen, Herzen und Bäumen
Wie lange bleibt der Weihnachtsbaum bei dir stehen? Meist sind es nicht viel mehr als zwei Wochen – eigentlich echt schade, wenn man den ganzen Aufwand bedenkt… Naja, zum Glück hält die Weihnachtsdeko aus Naturholz deutlich länger; egal ob Stern, Herz oder Baum, gerade im Außenbereich dürfen die mit der Motorsäge geschnitzten und manchmal auch geflämmten Unikate doch bestimmt etwas länger stehen bleiben, oder?

So, bleibt nur noch die Frage, wie du nun an deinen perfekten Weihnachtsbaum kommst: Wenn du am dritten (13.12.) oder vierten Adventssonntag (20.12.) Zeit hast, kannst du ihn dir in Ruhe aussuchen, und wenn du möchtest, sogar selbst schlagen… Aufgrund der aktuellen Situation wäre es natürlich gut, wenn du dich vorher anmeldest. Und wenn du an den Adventswochenenden keine Zeit hast oder dir ein hübsches Holz-Sternchen in den Garten stecken oder vor die Haustür stellen möchtest, meldest du dich einfach bei Familie Spiekermann, da wird sich bestimmt ein passender Termin finden. Das Sorpetal ist jederzeit einen Ausflug wert!

Familie Spiekermann, Mittelsorpe 9, 57392 Schmallenberg