
ODER: HAST DU TÖNE?
Wenn du am vergangenen Sonntagvormittag am Möhnesee unterwegs warst, hast du sie garantiert gehört: Beethovens „Ode an die Freude“, die pünktlich um zehn Uhr von der Staumauer ertönte… Vielleicht hast du dich zurückerinnert gefühlt an den Frühling, als genau dieses Lied jeden Abend von zahlreichen Balkonen und aus weit geöffneten Fenstern ertönte!? Und wenn du der Musik dann gefolgt bist, hast du ihn vielleicht auch entdeckt, den Mann mit der Trompete, der genau diese Tradition aufrechterhalten möchte. Denn Herbert Kunz hat erkannt, dass Musik den Menschen Freude macht:
Mit der Trompete…
Gut, um den Menschen wirklich eine Freude zu machen, musst du das Instrument natürlich auch richtig beherrschen. Herbert Kunz begann bereits mit acht Jahren, Trompete zu spielen, und auch wenn das Hobby irgendwann anderen Jugendfreuden weichen musste, so waren die Grundlagen doch gelegt: Trompete spielen ist wie Fahrrad fahren, das verlernt man nicht!

Vielleicht bist du ja auch mal viele Jahre kein Rad mehr gefahren, und als du es wieder versucht hast, hat es gekribbelt, und du hast die Freude am Radeln ganz neu für dich entdeckt!? Bei Herbert Kunz kribbelte es jedenfalls schon ein bisschen, als er seine alte Trompete im Musikverein wiederentdeckte. Er folgte dem Kribbeln und nahm das Instrument mit nach Hause, da es ohnehin Niemand mehr nutzte. Doch mehr passierte zwischen den Beiden erstmal nicht; die Trompete blieb weitere drei Jahre unbenutzt. Der letzte Anschub kam dann, als sein zweites Hobby, Fußball, ihn mit 35 zum „alten Herren“ machte. Mit der Truppe ging´s auf Mannschaftsfahrt nach Borkum, und weil einige andere Instrumente dabei waren, brachte auch Herbert Kunz seine Trompete mit. Seitdem gibt´s die „Borkum-Kapelle“ mit Tuba, Klarinette, Schifferklavier und Trompete; kürzlich wurde 25-jähriges Jubiläum gefeiert. Die Lust an der Musik war wieder da, und es folgten viele unentgeltliche Auftritte in Pflegeheimen und bei Menschen, die eine kleine Freude verdient haben.

Natürlich war Herbert Kunz dann auch dabei, als sich während des ersten Lockdowns im April die Menschen an ihren Fenstern versammelten, um gemeinsam zu singen und zu musizieren. In unmittelbarer Nähe zum „Sauerländer Dom“ in Neheim konnte er so bestimmt vielen Menschen Hoffnung und Zuversicht mit auf den Weg geben…
Vielleicht fragst du dich, wer Herbert Kunz bei diesen Auftritten über die Schulter geschaut hat und alles so schön im Bild festgehalten hat? Petra Diese hatte nicht nur die Idee, dass ihr Mann am allabendlichen Wohnzimmerkonzert teilnimmt, sie unterstützt ihn bei all seinen musikalischen Abenteuern und ist auch bei den Ausflügen ins Sauerland immer mit dabei:

… unterwegs im Sauerland
Zum Glück hat sich Herbert Kunz schon in jungen Jahren für die Trompete und nicht für das Fagott oder das Alphorn entschieden. Genauso wie er selbst ist dieses Instrument nämlich hochmobil, es verschwindet schnell im Rucksack, wenn er in der Heimat oder in der Ferne unterwegs ist. Auch an diesem sonnigen Vormittag am Möhnesee wurde die Trompete schnell aus dem Rucksack geholt und erfüllte den Kessel hinter der Staumauer mit dem „Sound of Silence“.
Du hast die Trompete auch schon einmal gehört, aber an einem ganz anderen Ort? Zum Beispiel am Krankenhaus in Warstein vom Piusberg aus, am Sky-Walk in Allagen oder am Ehmsendenkmal in Arnsberg? Das war ebenfalls Herbert Kunz… Nach einem Aufruf in der Facebook-Gruppe „We love Sauerland“ haben ihn zahlreiche Wunschorte für ein kleines Konzert erreicht, und einige von denen hat er auch schon erfüllt. Ganz egal, ob auf dem Berggipfel oder auf dem See – Trompete spielen geht überall!






Wenn du die Trompete demnächst irgendwo im Sauerland hörst, lohnt es sich durchaus, eine Weile stehen zu bleiben und vielleicht sogar näher zu kommen… Denn wenn Herbert Kunz sie erst einmal ausgepackt hat, spielt er meist eine halbe Stunde; „My way“, „Strangers in the night“, „The lion sleeps tonight“ und viele weitere Gänsehaut-Lieder gehören zu seinem Repertoire.
Du vermisst den Notenständer? Tatsächlich spielt Herbert Kunz auswendig, was den Auftrittsort noch flexibler gestaltet. Er hört ein Lied und spielt es nach; warum er das kann, weiß er nicht, aber unter uns gesagt, etwas üben tut er schon 😉

Für den November macht der trompetende Wunsch-Erfüller eine kleine Pause, doch schon in ein paar Wochen möchte er wieder unterwegs sein. Vielleicht hast du ja auch einen Lieblingsort, an dem die Trompete mal erschallen sollte!? Herbert Kunz freut sich immer über neue Vorschläge in der Facebook-Gruppe, denn so lernt auch er immer wieder Plätze in seiner Heimat kennen, an denen er bisher noch nicht war. Auf dass sich noch viele Menschen über seine Musik freuen dürfen!
Die Fotos und Videos vom Möhnesee habe ich gemacht (man erkennt mich an den Schatten, die manchmal im Video auftauchen 😉), der Rest wurde mit freundlicher Unterstützung von Herbert Kunz zur Verfügung gestellt.