
ODER: DER „HORSEMANS HANDSHAKE“ AUF DER „MOUNTAIN HILL FARM“…
Wie würdest du zu jemandem stehen, der dir erst deine Grundbedürfnisse entzieht, dann deine Dienste verlangt und dir am Ende auch noch eine schallende Ohrfeige dafür gibt? Ohne euch Beide zu kennen, tippe ich: Eure Beziehung wäre nachhaltig gestört!? Nicht anders – würde ich vermuten, ohne ein Pferdekenner zu sein – geht es auch einem Pferd, das den ganzen Tag in seiner Box steht und darauf wartet, dass sein Reiter endlich mal wieder seinem Hobby nachgehen will… Flucht-, Herden- und Bewegungstrieb? Allesamt unterbunden! Kein Wunder, wenn man da mal durchgeht, oder!? Aber was wäre, wenn dir jemand auf Augenhöhe begegnet, dir mit nur sanftem Druck seine Richtung zeigt und dir am Ende vertrauensvoll die Hand reicht:
Vier gute Gründe für einen „Horsemans Handshake“:
- Mach dein Pferd glücklich!
Als Anke Rath aus Attendorn-Ennest zum ersten Mal auf einem Pferd saß, war sie vier… Ein Kleinkind macht zwar in der Begegnung Mensch-Tier intuitiv erstmal alles richtig, aber wirklich Gedanken darum macht es sich wohl kaum. Und so brauchte es auch einige Jahre klassischen Reitunterrichts, ehe Anke sich sicher war, dass das nicht der richtige Weg sein konnte, zumindest für sie! Doch einen anderen konnte sie zunächst auch nicht finden, bis sie eines Tages auf das „Horsemanship“ stieß, also die „Pferd-Mensch-Beziehung“, die ganz natürliche Art und Weise, mit dem Pferd zu kommunizieren…
Ein zusammengesetztes Kunstwort, das aber weder Trend noch Zaubermittel ist, sondern die Grundlage, auf der die Cowboys im Wilden Westen schon immer arbeiteten. Sie brauchten einen echten Partner; ein Pferd, das blitzschnell versteht und umsetzt, was der Reiter von ihm will!
Obwohl das Sauerland durchaus eine intensive Beziehung zum Wilden Westen hat, konnte Anke Anfang der 2000er Jahre hier nicht so viel Unterstützung und Input im Bereich „Horsemanship“ finden. Sie recherchierte und schaute sich auf Messen um, bis sie endlich Silke Valentin traf und durch sie auf das Konzept von Pat Parelli stieß. Nicht nur mit ihrer Stute Carina, die Anke nun schon seit 25 Jahren begleitet, trainierte sie viel – und endlich konnte sie echte „Horsemanships“ schließen!
Die Veränderungen waren direkt spürbar: Beim Reiten war kein permanenter Kontakt mehr nötig, sondern das Pferd führt das jeweilige kurze Signal so lange aus, bis ein neues kommt. Und auch außerhalb des Reitplatzes veränderte sich die Beziehung zu den Tieren deutlich: Die Pferde haben einen starken „will-to-please“, also Willen zu gefallen und das zu tun, was von ihnen verlangt wird. Wenn dies nun beiderseits gelungen kommuniziert wird, ist es so, als würde dir jemand am Frühstückstisch die Butter schon reichen, noch bevor du danach greifen kannst – du weißt, welches Gefühl ich meine, oder?
Pferde, die verstanden werden und wie auf der 2006 gegründeten „Mountain Hill Farm“ in intakten Herden leben, sind spürbar glücklich, und davon hast auch du was:
- Erleichtere dir dein Leben!
Gut, ich habe kein Pferd und kann auch nicht reiten, aber ich bin durchaus empathiefähig: Ein Pferd, das nicht tut, was es soll, muss eine Riesen-Belastung im Alltag des Menschen bedeuten!? Das sind immerhin 500 bis 600 Kilo Lebendgewicht; die kann man nicht einfach auf den Arm nehmen und wegtragen, wie ich meinen Henry. Und richtig gefährlich werden kann das auch noch, wenn man drauf sitzt und die Kontrolle verliert… Nein, so möchtest du dein Reiterleben nicht führen, oder?
An dieser Stelle setzt wieder das „Horsemanship“ an: Alle Probleme sind erstmal Kommunikationsprobleme; das Pferd wird vermenschlicht, seine wirklichen Grundbedürfnisse gar nicht gesehen. Dabei will das Pferd eigentlich nur wissen, dass du auf es aufpassen kannst, dann lässt es sich auch ganz leicht kontrollieren, egal, wieviel es wiegt…
Um dieses intensive Vertrauensverhältnis aufzubauen, orientiert sich Anke an einem ganz bestimmten Konzept: Sie spielt die „7 Spiele“ von Pat Parelli, in denen es zum Beispiel darum geht, das Pferd überall berühren zu können, die Hinterhand zu verschieben und die Vorderhand weichen zu lassen; zunächst an einem Seil, später auch frei… Und nochmal zur Erinnerung: es handelt sich hier um Beziehungsarbeit. Daher reicht es nicht, die „7 Spiele“ ein Mal durchzuspielen; auch ein Basiskurs „Horsemanship“ oder ein „Kinder- und Jugendcamp“ auf der „Mountain Hill Farm“ können nur ein gelungener Auftakt für einen wunderbaren gemeinsamen Weg sein…
- Werde sensibel für deine Umgebung!
Klar, Westernreiten und „Horsemanship“ gehören eng zusammen, und Anke ist als „EWU Trainer B“ im Westernreiten auch etwas vorbelastet, aber grundsätzlich kann sie alle Manöver reiten und unterrichten, die auch im klassischen Stil geritten werden. Und prinzipiell lässt sich bestimmt auch ein „Dogmanship“, „Catmanship“ oder schlicht „Animalmanship“ ähnlich gestalten. Denn auch bei anderen Lebewesen kommt es darauf an, genau hinzuschauen, ganz aufmerksam zu sein und Bedürfnisse zu erkennen. So kannst du die Energien deines Tieres in die richtige Richtung lenken, seine Stärken fördern und seine Schwächen stärken!
Mit diesem Wissen eröffnen sich dann ganz zauberhafte Augenblicke: Während viele das vielleicht gar nicht wahrnehmen würden, ist Anke völlig gerührt, wenn sich die Pferde während des Ausmistens rund um sie herum hinlegen. Denn sie weiß: Eigentlich passt immer ein Pferd auf die Herde auf – wenn Anke da ist, braucht es das nicht!
- Verstehe Menschen!
Nicht nur das inhaltliche Wissen, sondern auch ganz schön viel Menschenkenntnis bringt so ein „Horsemanship“ mit sich: Anke hat inzwischen ein gutes Händchen für die richtige Dosierung bei ihren Kursen entwickelt und gibt genau das weiter, was auch ihr geholfen hat. Sie ist fest davon überzeugt, dass jedes Pferd-Mensch-Paar aus genau dem richtigen Grund zusammen ist. Vielleicht hast du gerade Probleme mit deinem Pferd, vielleicht zweifelst du gerade an eurer Beziehung? Dann kann Anke dir helfen, aber nur, wenn du auch wirklich bereit zur Selbstreflexion und ehrlich zu dir selbst bist. Den Rest bringt dir dein Pferd bei: Geduld, Mut, Gefühl, Sehen, Fühlen…
Falsche Kommunikation würde jederzeit sofort entlarvt, und so spürt auch Anke direkt, wenn da was im Busche ist (wörtlich und übertragen): Denn der einzige Nachteil, den das „Horsemanship“ in all den Jahren mit sich gebracht hat: Anke merkt, dass die Stimmung kippt, wenn sie es eigentlich noch gar nicht wissen will… Dieses Mal allerdings bei den Zweibeinern!
Die meisten Fotos wurden mit freundlicher Unterstützung zur Verfügung gestellt von:
Horsemans Handshake, Anke Rath, Hülschotter Straße 37, 57439 Attendorn-Ennest