
ODER: MIX AND MATCH!
Wieder einmal stehen die Feiertage vor der Tür, wieder einmal kamen sie dann doch zu plötzlich und irgendwie unerwartet, wieder einmal hast du dir keine Gedanken darüber gemacht, was du anziehen und wie du den Tisch decken möchtest!? Erst einmal ganz tief durchatmen, ein paar Tage hast du ja noch, und eine große Shoppingtour ist auch gar nicht nötig – die Fashion-Bloggerin Petra Dieners aus Menden liefert die perfekte Inspiration dafür, wie du durch eine geschickte Kombination aus deinem Kleider- und Wohnzimmerschrank das Beste herausholen kannst:
Die Mischung macht´s
Sie sind im Sauerland geboren und aufgewachsen. Was sind Ihre schönsten Erinnerungen an diese Zeit?
Die Nähe zur Natur und zum Wald vermisse ich manchmal in der Stadt. Auch die tief verschneiten Tannenwälder im Winter. Die Mentalität der Sauerländer, das Bodenständige, mag ich sehr gern. Wir haben oftmals den Ruf, verschlossen und auch ein bisschen stur zu sein, aber das kann ich so überhaupt nicht bestätigen!

Nach dem Studium haben Sie für einige Zeit in Singapur gelebt und ein Unternehmen für Teakholz-Gartenmöbel gegründet. Wie konnte dann Mode eine so große Bedeutung in Ihrem Leben gewinnen?
Die Leidenschaft für Mode steckt seit Kindesbeinen in mir: Während andere Kinder lieber auf den Spielplatz gegangen sind, war ich total begeistert, wenn meine Mutter mit mir eine neue Hose kaufen gehen wollte. Ich glaube, diese Passion habe ich von meiner Oma Helene geerbt. Sie hat immer sehr auf ihren Style geachtet und ist noch mit über 90 auf hochhackigen Schuhen durch Menden gelaufen – sie ist mein Stilvorbild! Mode und vor allem auch Taschen habe ich schon immer geliebt.

Sie leben in der Modemetropole Düsseldorf und sind viel unterwegs. Unterscheiden sich die Trends und die Art, sich zu kleiden, von Region zu Region?
Ja, man kann schon Unterschiede erkennen, wenn man genau hinschaut. In Düsseldorf sind die Leute schon manchmal etwas „aufgebrezelt“, in Hamburg, wo ich auch einige Zeit gelebt habe, mögen die Menschen es schlichter, in Süddeutschland sieht man auch gerne mal einen trachtigen Aufzug – nicht nur zum Oktoberfest. Das Sauerland zeigt sich ebenfalls durchaus modebewusst, aber eher sportlicher, vielleicht auch weil es in kleineren Städten nicht so viele Veranstaltungen gibt, zu denen man sich eleganter kleidet.

Auf Ihrem Blog www.lieblingsstil.com liefern Sie jede Menge Inspiration für modebewusste Frauen. Was ist Ihr Lieblingsstil?
Ich liebe „Mix and Match“ und kombiniere verschiedene Muster und Materialien, aber das Gesamtbild ist trotzdem harmonisch. Außerdem liebe ich Farben, monochrom oder in einem bunten Mix – das wirkt so schön frisch. Von den Schnitten her mag ich es sportlich-elegant.

Sie haben Ihren Blog vor inzwischen acht Jahren gegründet, sind sozusagen eine Mode-Influencerin der ersten Stunde… Wie sind Sie damals auf die Idee gekommen?
Mode war ja schon immer meine Passion. Als ich mein Unternehmen in Singapur verkauft habe und zurück nach Deutschland gekommen bin, wollte ich unbedingt in die Modebranche, aber ich hatte weder eine Ausbildung noch Berufserfahrung in dem Bereich. Es gab zwar damals schon Modeblogs, aber sie waren eher an Frauen um die 20 gerichtet. Eine Frau Ü40 möchte sich ja nicht wie eine Zwanzigjährige kleiden. Für diese Altersgruppe gab es nichts in diesem Bereich. Also habe ich dann meinen Blog als Inspiration für genau diese Zielgruppe gestartet und schnell positives Feedback bekommen.

Auf Ihrem Blog geht es nicht ausschließlich um Mode, sondern zum Beispiel auch um extravagante Tischdeko. Wie sieht Ihr Ostertisch in diesem Jahr aus?
Unser Ostertisch wird in diesem Jahr in Frankreich sein. Da wir erst am Ostersamstag dort ankommen, muss ich dann ganz schnell kreativ sein… Auch auf dem Tisch mag ich das Thema „Mix and Match“ und kombiniere unterschiedliche Dinge miteinander. Altes Porzellan kann man ganz wunderbar modern in Szene setzen. Es muss nicht immer alles neu gekauft werden; das ist auch ein Beitrag zur Nachhaltigkeit. Die Tischdekoration macht mir so viel Freude, dass ich ihr nicht nur eine Sparte in meinem Blog gewidmet, sondern sogar mein erstes Buch darüber geschrieben habe: „Table Couture – The mix ´n match table style book“ erscheint voraussichtlich im Mai und kann hoffentlich ganz vielen Menschen Inspiration dafür liefern, wie sie auch mit einfachen Mitteln einen Tisch festlich gestalten können.

Sie portraitieren nicht nur unterschiedliche Marken, sondern haben mit „PURETOI by Petra Dieners“ seit kurzem auch Ihr eigenes Modelabel. Wie sieht die neue Kollektion aus und inwieweit trägt sie Ihre persönliche Handschrift?
Ich liebe Orange und neuerdings Tintenblau; Farben, die in der aktuellen Kollektion immer wieder auftauchen. In Zusammenarbeit mit einer italienischen Stoffdesignerin sind unsere eigenen Drucke entstanden. Wir haben hochwertige Stretch-Seide mit dem Muster bedrucken lassen. So sind absolute Lieblingsteile entstanden, die ich auch selbst gern anziehe – sei es ein langer Seidenmantel, der im Wind flattert, ein Poncho, eine Bluse oder ein Kleid. Mit „PURETOI by Petra Dieners“ konnte ich mich tatsächlich selbst verwirklichen, worüber ich sehr glücklich bin!





Auf Ihrem Instagram-Account, der ganz nebenbei bemerkt über 600.000 Follower hat, sind Sie fast täglich in unterschiedlichen Outfits und Settings zu sehen. Wie entstehen die Bilder, handelt es sich dabei tatsächlich um Ihren Alltags-Look?
Ich zeige Inspirationen für besondere Anlässe genauso wie Looks für jeden Tag. Nicht immer sind die Shootings so spontan, wie es vielleicht aussieht. Da steckt eine Menge Arbeit und Planung dahinter. Aber zwischendurch gibt es immer wieder mal Bilder, die mein Mann oder mein Sohn machen, wenn ich in meinem Alltags-Look aus dem Haus gehe.

Hand aufs Herz: Gibt es auch bei Ihnen mal einen Bad-Hair-Day, an dem Sie ungeschminkt in Jogginghosen auf dem Sofa sitzen?
Einen Bad-Hair-Day gibt es selbstverständlich bei mir! Wir alle haben mal gute und schlechte Tage… Ungeschminkt kann man mich jeden Morgen treffen, wenn ich mit unserem Hund spazieren gehe. Ich kleide mich zwar gerne besonders, aber auch fürs Haus gibt es schöne und gemütliche Outfits. Wenn ich mal keine Termine habe, laufe ich zuhause natürlich nicht perfekt gestylt in High Heels herum. Ja, und dann gibt es immer mal wieder lustige Pannen, wenn ich allein nur an das Thema Selbstbräuner denke – ich glaube, jede Frau weiß, wovon ich rede!

Sind Sie gelegentlich in Ihrer alten Heimat anzutreffen? Und wenn ja, welche Orte besuchen Sie dort am liebsten?
Ich bin sehr gern und auch regelmäßig in Menden, besuche meine Eltern und treffe mich mit guten Freunden, zum Beispiel beim „Mendener Sommer“ oder in der „Mendener Mühle“. Mein absolutes Lieblingslokal ist aber der „Gasthof Schütte“ in Schmallenberg-Oberkirchen, und zwar schon seit meiner Kindheit. Meine Großeltern hatten in der Nähe von Oberkirchen ein Ferienhaus; wenn wir dort waren, sind wir häufig bei Schütte essen gegangen. Die gute deutsche Küche, die leckeren Saucen – das ist auch heute für mich noch ein Anziehungspunkt, der mit vielen schönen Erinnerungen verbunden ist…

So, nun aber los – bestimmt findest auch du noch ein paar schöne Stücke, die du zu deinem Lieblingsstil zusammenstellen und somit perfekt vorbereitet in die Feiertage starten kannst. In diesem Sinne: Frohe Ostern!
Petra Dieners, Brunnenstr. 57, 40223 Düsseldorf
https://www.instagram.com/petradieners/
https://www.instagram.com/puretoi_petradieners/
Die Fotos wurden mit freundlicher Unterstützung von Petra Dieners (Fotograf: Uwe Ehrensmann) zur Verfügung gestellt.