
ODER: ERINNERUNGEN, DIE BLEIBEN…
Es hat ein bisschen gedauert, bis ich dir davon erzählen kann, und es hat auch ein bisschen gedauert, bis ich den verschobenen Termin mit der Tierfotografin Birgitt Beckmann aus Kirchhundem-Würdinghausen nachholen konnte… Eigentlich wollten wir uns Mitte August in der blühenden Heide treffen, um neue Fotos von Henry und Gibby zu machen. Bleibende Erinnerungen schaffen. Doch nur eine Woche zuvor ist mein lieber Henry für immer von uns gegangen, und obwohl er schon länger sehr krank war, kam es dann plötzlich, mein Herz war gebrochen. Ja, es tut auch jetzt noch weh, und ja, das Vermissen wird jeden Tag größer, aber Henry mochte es nie, wenn ich traurig bin. Also schaue ich – mit ihm im Herzen – nach vorn. Inzwischen ist Lutzi zu uns gekommen, die niemals ein Ersatz sein kann und doch jeden Tag bereichert, besonders für Gibby. Endlich waren wir bereit, das Shooting mit Birgitt nachzuholen, und ganz nebenbei habe ich ihr dann auch noch die besten Tipps entlockt, damit auch du deine Fellnase so richtig schön in Szene setzen kannst:
1. Geh raus in die Natur!
Du willst mit einem entspannten Hund shooten? Dann geht raus und nutzt Felder, Wald und Wiesen als euer persönliches Fotostudio. Eingebaut in eine schöne Gassi-Runde wird dein Vierbeiner kaum merken, dass es dieses Mal eigentlich nicht ums Toben geht…

Ein bisschen hat die Heide noch geblüht, als ich am Wochenende mit Birgitt rund um Würdinghausen unterwegs war. Fast so, als hätte sie auf uns gewartet. Wenn du mal ganz genau hinschaust, wirst du in der Natur allerhand Fotospots finden, die eine zauberhafte Kulisse bieten. Schöne Farben gibt´s hier reichlich; du solltest nur darauf achten, dass der Hintergrund harmonisch ist und nicht zum Beispiel ein Baum so positioniert ist, dass er aus deinem Hund herauswächst.

Achso, wenn du auch einen kleinen Krawallmacher an der Leine hast, solltest du nicht die allseits beliebte Gassi-Strecke für euer Shooting wählen, denn sonst kann es mit der Entspannung auch ganz schnell wieder vorbei sein 😉

2. Wähle die richtige Perspektive!
Entschuldige, wenn es bisher nur um Hunde ging; das ist nun mal die Perspektive, aus der ich schaue… Auch Birgitt ist mit ihrem Mini-Australian-Shepard Mylo etwas vorbelastet, kam aber eigentlich über ihre andere Leidenschaft, das Reiten, zur Fotografie, und hatte inzwischen schon die unterschiedlichsten Tiere vor der Kamera.

Anfangs wollte sie nur schöne Bilder von ihren Pferden machen, doch mit dem Ergebnis war sie nie so richtig zufrieden. Einige Workshops und zahlreiche Stunden intensiven Einarbeitens später kannte sie zwar die Funktionen der Kamera und verschiedene Fototechniken, doch so richtig fotografieren gelernt hat sie erst bei verschiedenen Fotografinnen, wie Regine Heuser, Carina Maiwald, Alexandra Evang und Tanja Brandt, die ihr alles über die Komposition und den Bildaufbau beibrachte.

Ein Pferd auf Augenhöhe zu fotografieren ist jetzt nicht die größte Herausforderung, da geht es um Bewegungen und vieles mehr; aber auch deine Fellnase solltest du unbedingt eye-to-eye erwischen, damit du ein richtig gutes Foto bekommst! Bei einem Kangal reicht es, in die Knie zu gehen; bei meinem Gibby wird´s da schon etwas unbequemer. Ein eleganter Trick ist, einfach vorhandene Erhöhungen zu nutzen; Baumstämme, Steine und Bänke sind geeignete Hilfsmittel! Dass du alles so hinterlässt, wie du es vorgefunden hast, versteht sich ja von selbst…

Wenn du die Leine kurz loslassen kannst oder ohnehin über ein wohl erzogenes Model verfügst, verändere ruhig mal die Perspektive. Geh näher ran oder weiter weg, anstatt zu zoomen! Am Anfang wirst du wahrscheinlich etwas Übung brauchen, bis du den perfekten Bildaufbau gefunden hast, aber irgendwann geht das fast von selbst und blitzschnell, wie das Shooting mit Birgitt bewiesen hat. So bekommen dann auch „Bodyguards“, die nicht fünf Minuten still „Sitz“ und „Bleib“ können, die Chance, perfekt in Szene gesetzt zu werden!

3. Nimm Leberwurst und Isomatte mit!
Neben deiner Kamera (auch Handys machen inzwischen superschöne Fotos!) solltest du eine Isomatte dabei haben, wenn das Wetter nicht so ideal und deine Fellnase wirklich klein ist. Denn Birgitt liegt manchmal tatsächlich komplett auf dem Boden, um die richtige Perspektive zu erwischen. Voller Einsatz – doch mit etwas Voraussicht ist das auch mit trockenen Klamotten möglich.

Und nein, die Leberwurst ist nicht dafür da, dich anschließend zu stärken, sondern um deinen Hund in die gewünschte Position zu bringen. Tupf doch einfach mal einen kleinen Klecks davon etwas erhöht an einen Baumstamm und schau, was passiert… Aber nicht zu lange, denn dann musst du wirklich schnell mit der Kamera sein!

4. Fotografiere mit Leidenschaft!
Alles, was du tust, musst du wirklich mit Leidenschaft machen! Dein Hund merkt sofort, wenn du gestresst bist. Und der Betrachter merkt sofort, wenn dein Foto lieblos geknipst wurde. Nimm dir Zeit, mach dir Gedanken dazu, wie dein Bild später aussehen soll, was zu dir und deinem Haustier passt. Auch die anschließende Bearbeitung ist wichtig: Da Birgitt bei wirklich jedem Model versucht, seinen einzigartigen Charakter hervorzuholen, sitzt sie häufig eine halbe Stunde an einem einzigen Bild. Auch wenn das Foto vorher schon echt schön ist, es lohnt sich, oder?

Natürlich wirst du nicht direkt so gute Ergebnisse erzielen, wenn du gerade erst mit dem Fotografieren anfängst; Birgitt beschäftigt sich seit sechs Jahren intensiv mit der Fotografie und hat in den inzwischen drei Jahren Selbstständigkeit schon unzählige Tierbesitzer glücklich gemacht. Nur Geduld, mit etwas Fleiß werden auch deine Fotos irgendwann besser… Und wenn´s wirklich nichts wird, gibt´s ja immer noch Birgitt:

5. Wende dich an die Fotografin deines Vertrauens!
Bei mir ist es auch eher so, dass ich fünfzig Fotos mache und mich freue, wenn ein gutes dabei ist… Daher bin ich sehr glücklich darüber, mit Birgitt die Fotografin meines Vertrauens gefunden zu haben, die bleibende Erinnerungen schafft. Denn auch wenn die Erinnerung im Herzen niemals verblassen wird, so ist es doch wichtig, unsere geliebten Vierbeiner auch in zwanzig Jahren noch anschauen zu können! Und so werden neben unzähligen Amateurbildern auch zwei Birgitt-Fotos in das Album für Henry miteinziehen… Wir werden dich nie vergessen, kleiner Mann!

Alle Fotos wurden mit freundlicher Unterstützung zur Verfügung gestellt von:
Birgitt Beckmann Tierfotografie
https://www.birgittbeckmann.de/