
ODER: VON MENDEN IN DIE GROßE, WEITE WELT…
Noch nie galt so sehr wie in diesem Jahr: Wohl dem, der einen Camper hat! Auch wenn die großen Hotels und Airlines ihr Bestes geben, alle Hygienevorschriften umzusetzen, so sicher wie in den eigenen vier Wänden bist du wohl nirgendwo. Nur müssen die halt beweglich sein, um darin urlauben zu können. Natürlich möchtest du dabei nicht auf den gewohnten Komfort und die Gemütlichkeit verzichten – da wäre es doch fast schon eine gute Idee, dir deinen Camper ganz nach deinen eigenen Vorstellungen zusammenzubauen!? Do it yourself! Denn dass nicht nur die anschließenden Roadtrips, sondern auch der Weg bis dahin ein richtiges Abenteuer sein können, zeigen Stefan und Reinhard Erdtmann aus Menden. Und sie sagen dir auch, was du für deinen eigenen DIY-Camper brauchst:
1. Das richtige Auto
Schöne Stellen finden, beim Aufwachen immer wieder neue, zauberhafte Ausblicke genießen, flexibel und unabhängig sein – das hat Stefan immer schon an Roadtrips gereizt. Viele Ziele hat er schon angesteuert; über die Alpen ging es bis nach Genua, geschlafen hat er im Auto. Doch als er im letzten Jahr plante, mit einem Freund nach Skandinavien zu reisen, war klar: Dafür muss ein eigener Camper her!
Ein weißer T5 im Offroadlook sollte es sein – deutschlandweit gesucht, in Köln gefunden – doch weiß sollte er nicht lange bleiben. Eine seiner ersten Touren machte er zum Lackierer; seitdem ist „SlappyJackX“ geboren und so ein Hingucker auf der Straße, dass die anderen Verkehrsteilnehmer begeistert reagieren und sich sogar über Instagram bei Stefan melden…
Achso, vielleicht sollte ich dir noch erzählen, wie er zu seinem Namen kam. Stefan wollte gern einen Waldbewohner zum Maskottchen machen; schnell kam er aufs Eichhörnchen und googelte zusammen mit Freunden nach lustigen Namen. Das wohlklingende Ergebnis „Slappy“ wurde um Stefans Spitznamen „Jack“ ergänzt, hinzu kam das „X“ im Nummernschild, und mit Unterstützung vom Mendener „Heimatstoff“ hatte „SlappyJackX“ dann nicht nur einen Namen, sondern auch ein richtig schönes Logo. Und noch nicht genug: Nach zahlreichen Zwischendurch-Besuchen beim TÜV und einer abschließenden Prüfung gab´s vor zwei Wochen auch noch die Zulassung zum Wohnmobil. Allzeit gute Fahrt – lieber „SlappyJackX“!
2. Helfende Hände
Wahrscheinlich hast du schon von den Fotos einen ersten Eindruck davon bekommen, dass du jede Menge Zeit und Mühe investieren musst, bis dein Camper so aussieht wie „SlappyJackX“. Auch Stefan kriegt mal ´nen lahmen Arm, und so konnte er sich glücklich schätzen, dass sein Vater Reinhard von Anfang mit Feuereifer mit am Werke war.
Immer wieder tüftelten die Beiden an neuen Ideen, zeichneten Schablonen, passten Einbauten an und ergänzten sich bei der körperlichen Arbeit; schließlich sollte alles individuell in Maß- und Handarbeit selbst angefertigt werden. Nachdem sie 160 Löcher in die hölzerne Dachterrasse und den Dachträger, auf dem die Terrasse geschraubt ist, gebohrt hatten, brauchten Stefan und Reinhard allerdings noch mehr helfende Hände, um die schwere Konstruktion auch sicher auf den Camper zu wuchten… Aber keine Sorge, ich bin mir sicher: Wenn du deinen Camper im Sauerland einrichtest, findest du garantiert Jemanden, der im Zweifelsfall mal mit anpackt!
3. Handwerkliches Geschick
Zugegeben: Wenn du zu so einem Ergebnis kommen möchtest, brauchst du neben Ausdauer auch noch jede Menge handwerkliches Geschick! Der Umbau vom „SlappyJackX“ begann mit der Innenverkleidung, hinter der die Isoliermatten gegen Hitze und Kälte versteckt wurden. Wie bei allen anderen Einbauten nutzten Stefan und Reinhard hier bereits vorhandenes Material; das ist nicht nur nachhaltig, sondern auch extrem gemütlich!
Um eine Zweitbatterie, die Solaranlage und die entsprechende Elektrik einzubauen, hat Stefan sich Unterstützung bei dem Dortmunder Camper-Fachbetrieb „Tripnuts“ gesucht, das Ganze aber unter Anleitung natürlich selbst eingebaut. Keine halben Sachen… Handy laden, Musik hören, Licht, Kühlschrank, Heizung, Waschbecken, Dusche – alles kein Problem mehr! Dusche? Ja, richtig gelesen, natürlich hat „SlappyJackX“ auch seine eigene Dusche, und der passende Vorhang kommt bald auch noch hinzu 😉
4. Liebe zum Detail
Damit du wirklich jeden Quadratzentimeter deines Campers richtig nutzt, ist natürlich jede Menge Liebe zum Detail gefragt: Eine Bank mit Tisch, Schubfächer, Schränke – alles so funktionell durchdacht, dass aus einem Teil der Eckbank kurzerhand das Fußende vom Bett und aus der Wandverkleidung ein Tisch mit Extra-Stauraum wird.
Der Wechsel zwischen Wohn- und Schlafwelt ist übrigens schnell vollzogen: Keine fünf Minuten dauert es, bis Bank zu Bett gewandelt ist; die gemütlichen Polster hat Stefan sich passgenau anfertigen lassen.
Wenn du bei Camping an Konserven und Stockbrot denkst, bist du bei „SlappyJackX“ an der völlig falschen Adresse: Stefan und Reinhard haben eine ausziehbare Heckküche mit Grill-Ecke, Gaskocher, Wassertanks und Spülbecken entworfen und gebaut, die wirklich keine Wünsche offen lässt!
Auch bei der Inneneinrichtung geht die Liebe wieder bis ins Detail: Die kleine Nachbarin hat für die passende Wanddeko gesorgt, Tassen und Geschirrtücher kommen stilecht mit „SlappyJackX“-Logo daher, die Kissen und Gardinen wurden aus einem Schottenrock genäht und an jeder kleinen Ecke gibt es wieder etwas Neues zu entdecken.
Und genau das hat Stefan mit deinem Camper auch vor: Etwas Neues entdecken! Die Skandinavien-Tour ist erstmal auf unbestimmte Zeit verschoben; warum, muss ich wohl nicht erzählen… Aber wenn er im August drei Wochen Urlaub hat, wird er sich mit „SlappyJackX“ auf jeden Fall Richtung Süden aufmachen; mal schauen, wohin es ihn verschlägt und was die Situation zulässt – bestens ausgerüstet ist er jedenfalls!
Bis dahin hast du noch gute Chancen, „SlappyJackX“ auf den Sauerländer Straßen zu entdecken; er hat schon zum Beispiel auch schon an der Bigge übernachtet und die Hohe Bracht besucht. Zu übersehen ist er jedenfalls auch bei bester Tarnung nicht.
Und vielleicht werden sogar seine Eltern mal einen Kurztrip damit machen; Stefans Segen haben sie nach so viel Unterstützung jedenfalls… Wenn du wissen willst, was „SlappyJackX“ noch so alles erlebt, oder vielleicht sogar einen Tipp für deinen eigenen Camper brauchst, schau doch mal hier vorbei:
https://www.instagram.com/slappyjackx/
Das Foto von der Dachterrasse und „SlappyJackX“ im Wald wurden mit freundlicher Unterstützung von Stefan zur Verfügung gestellt.