
ODER: WENN SKISPRUNGANZÜGE EIN ZWEITES LEBEN BEKOMMEN…
Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen kannst du getrost vergessen – das Sauerland ist der „Place-to-be“, wenn es um Wintersport geht! Denn nicht umsonst dreht sich in Winterberg schon das Skikarussell, wenn andernorts fast noch frühlingshafte Temperaturen herrschen; nicht umsonst wimmelt es nur so vor gelben Nummernschildern auf der A46, wenn ein Winterwochenende startet bzw. endet, und nicht umsonst steht in Willingen die größte Skisprungschanze der Welt, die keine Skiflugschanze ist. Ein Mal im Jahr, wenn der große Weltcup stattfindet, kommt nicht nur die gesamte Skisprung-Elite an die Mühlenkopfschanze, sondern auch 21.000 Fans, die das fast immer ausverkaufte Stadion dann in einen Hexenkessel verwandeln. Unter ihnen auch Friederike und Ilka, die eine ganz besondere Freundschaft verbindet:
Besichtigung mit Folgen
Lange bevor Instagram an den Start ging, gab es das gute alte „schülerVZ“ – vielleicht erinnerst du dich? Dort wurde ein Mädchen aus Lippstadt, Friederike Radina, irgendwann darauf aufmerksam, dass ein anderes Mädchen, Ilka Temp aus Berlin, ganz schön viele Gemeinsamkeiten mit ihr hatte: Beide waren in den gleichen Gruppen für Freizeit und Musik, und beide waren damals schon ganz große Wintersport-Fans.
Lippstadt – Berlin ist nicht gerade ein Katzensprung, und so wurde zunächst eifrig geschrieben und telefoniert, bis sich die Beiden dann bei der Vierschanzen-Tournee in Oberstdorf persönlich kennenlernten. Der Winter ist seitdem immer fest verplant: In einer Mädelsclique tingeln sie von Weltcup zu Weltcup…
Doch das reicht eingefleischten Fans wie Friederike und Ilka nicht aus – der Sommer ist schließlich lang! Zeit genug, um die Mühlenkopfschanze aus Perspektiven zu betrachten, die sonst den Sportlern vorbehalten sind, und ihr nahezu lexikalisches Wissen über das Skispringen zu erweitern…
Bei einer Führung mit Daniel Luckey, ehemals selbst Skispringer und nun Nachwuchs-Trainer aus Willingen, dann der Schock: Als Ilka und Friederike erfuhren, dass ein Großteil der Anzüge der Profi-Springer nach nur einem Sprung in der Tonne landet, hielten sie das für einen unhaltbaren Zustand.
Gut, ändern konnte sie das nicht; schließlich fordern die Wettbewerbsbedingungen doch, dass der maßgefertigte Anzug nur einen Zentimeter vom Körper des Springers entfernt sein darf! Doch nachhaltig ist das nicht und für einen wahren Skisprung-Fan offenbar kaum zu ertragen. Also musste eine Idee her, was aus den ausrangierten Anzügen gemacht werden könnte:
Fliege hoch – mit den „Fly High Bags“!
Die Idee war noch vor Ort geboren, das ist jetzt ein halbes Jahr her – aber war sie umsetzbar? War der Stoff überhaupt geeignet dafür, mit der Nähmaschine verarbeitet zu werden? Hält der Aufdruck des eigens entwickelten Logos? Würden die Vereine sich auf die Idee einlassen und ihre Anzüge an Ilka und Friederike abgeben?
Wie du schon am Ergebnis siehst – in allen Punkten ein klares „Ja“! Da Friederikes zweites Hobby Nähen ist, und sie schon eine richtig gute Nähmaschine hatte, war die Umsetzung kein Problem… Und auch die Skispringer waren ganz begeistert davon, was aus ihren Anzügen werden sollte: Schanzenführer Daniel Luckey und Marius Kappes vom Skiklub Meinerzhagen stellten die ersten Wagenladungen; auf weitere Anfragen kamen viele weitere Zusagen… Erstmal sind die Beiden also gut versorgt!
Trotzdem wird jedes Stück Anzugstoff mit Bedacht genutzt: Aus den Armen werden Federtaschen, bei denen sogar der Original-Reißverschluss mitgenutzt werden kann; der Rumpf mit seinen großen Stoffflächen ist für Taschen reserviert und aus den „Resten“ werden noch Schlüssel-Anhänger oder Kosmetiktäschchen…
Während Ilka sich um die ganze Organisation kümmert, hat Friederike inzwischen schon zahlreiche Turnbeutel und Täschchen genäht – vielleicht ist ja schon was Passendes für dich dabei!? Ansonsten kannst du dir deine Lieblingskombination auch gern zusammenstellen lassen, denn die Anzüge geben glücklicherweise die gesamte Farbpalette her.
Schon Wahnsinn, was die Beiden da in einem halben Jahr auf die Beine gestellt haben, oder? Und wahrscheinlich ahnst du´s schon: Sie sind lange noch nicht fertig… Derzeit arbeitet Friederike fieberhaft an neuen Schnittmustern für Umhänge- und Laptoptaschen, die es bestimmt auch bald im „Etsy-Shop“ geben wird! In der Zwischenzeit kannst du die „Fly High Bags“ auch im Fan-Shop an der Mühlenkopfschanze in Willingen bewundern und vielleicht sogar die Gelegenheit für eine Schanzenführung nutzen – wer weiß, vielleicht kommt dir ja auch so eine geniale Idee!?
Die Fotos, die nicht auf dem Lippstädter Weihnachtsmarkt entstanden sind, wurden mit freundlicher Unterstützung zur Verfügung gestellt von:
Fly High Bags, Friederike Radina und Ilka Temp
https://www.etsy.com/de/shop/FlyHighBags?ref=l2-about-shopname&ga_search_query=fly%20high%20bags
https://www.instagram.com/fly_high_bags/?hl=de
https://www.facebook.com/pg/Fly-High-Bags-107147780686570/posts/
https://www.willingen.de/themen/familie/sehenswertes/muehlenkopfschanze.html
Ein Kommentar zu „„FLY HIGH BAGS“ – AUS LEIDENSCHAFT ZUM SKISPRINGEN!“