
ODER: DAS WAR 2018 – UND SO GEHT´S WEITER…
Die meisten Jahres-Rückblicke sind schon durch. Ja, ich bin etwas spät dran… Das liegt aber nicht etwa daran, dass ich mich in den letzten Tagen ausschließlich den Weihnachts-Feierlichkeiten hingegeben hätte, sondern daran, dass mein Zauberhaftes Sauerland heute seinen ersten Geburtstag begeht. Dies scheint mir doch ein würdiger Anlass zu sein, auf ein spannendes Jahr zurückzublicken. Als ich am 27. Dezember 2017 mit meinem Blog online ging, wusste ich noch nicht genau, wohin die Reise gehen sollte – außer, dass sie mich durch mein geliebtes Sauerland führen würde. Was ich aber in diesem Jahr alles erleben sollte, davon hätte ich damals kaum zu träumen gewagt:
Menschen 2018
Eigentlich ganz simple Materialien, und daraus werden ganz zauberhafte Kunstwerke. „Schuld“ daran sind all die Menschen, die die Inspiration, die das Sauerland ganz von allein mit sich bringt, mit viel Talent und Geschick kreativ nutzen: Arno Mester mit seinen lebensechten Betonfiguren, das Ehepaar Busse-Schenk mit seinem Hof Visbeck inklusive Kunstschmiede, die Goldschmiedin Katja Taubert, Ulrike Heinemann, die wunderbare Kunstwerke aus geschmolzenem Glas macht, der kettensägende Holzkünstler Ingo Luke, die messingverarbeitende Manufaktur Rose und schließlich Juliana Schmidt in ihrer zauberhaften Märchenwelt, die mich dermaßen umgehauen hat, dass ich zwei ihrer Kunstwerke nun auch in meinem Wohnzimmer habe.
So unterschiedlich diese Menschen und Materialien auch sind, eins hatten alle gemeinsam: Dieses Strahlen in den Augen, wenn sie von „ihrem“ Material und ihrer Kunst erzählten. Absolut interessant sind die teilweise sogar ungewöhnlichen Wege, die sie gefunden haben, um auf die besonderen Erfordernisse des jeweiligen Materials einzugehen. Ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus… Es lohnt sich wirklich, die Wirkungsstätten einmal zu besuchen und mit den Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch zu kommen!
Auch die folgenden Menschen sind Künstler, allerdings ist ihr „Material“ der eigene Körper: Thomas Godoj und Lukas Rieger begeistern Tausende mit ihrer Stimme und legten 2018 einen fulminanten Auftritt im Sauerland hin. Der Schauspieler Jean-Marc Birkholz schlüpft mit seinem gesamten Körper so überzeugend in die unterschiedlichsten Rollen, dass man meint, man hätte es zum Beispiel mit dem wahrhaften Indianer-Häuptling Winnetou zu tun. Diesen spielt er seit einigen Jahren jeden Sommer auf der Elsper Freilichtbühne und hat in dieser Zeit die Schönheit der Region zu schätzen und zu lieben gelernt – und das als Großstädter…
Ähnlich geht es dem Fernseh-Moderator Matthias Killing, der am Rande des Sauerlandes aufwuchs und sehr gerne hier ist, obwohl er nun in Berlin lebt.
Besonders beeindruckt haben mich die jungen Gründerinnen und Gründer, die so sehr von ihrem Produkt überzeugt sind, dass sie eine ganze Marke daraus machen: Sonja Schulte und ihre „Sauerlandseifen“, Anne Kathrin Köpke und ihre Kork-Taschen mit dem Label „Grete und Lore“, Alexander, Julian, Julius und Thomas von der „Sauerländer Edelbrennerei“ und das gesamte Team vom „Woodland Sauerland Dry Gin“.
Orte 2018
Viele der besuchten Orte sprechen ohne große Erklärungen ganz für sich allein, dennoch waren es auch hier vielfach die Menschen, die mit zusätzlichen Informationen oder Blickwinkeln nochmal ein ganz anderes Bild zeichneten, als man es von außen erkennen konnte.
Das Schloss Körtlinghausen, das Rittergut Wildhausen oder die Burg Altena – wie schafft man es, solche wunderbaren Orte zu erhalten und fit für die Zukunft zu machen? Die Antwort darauf hat mich in generationsübergreifendes Denken geführt; mal was ganz anderes als die Schnelllebigkeit der aktuellen Zeit.
Ich habe versucht, das Sauerland aus allen möglichen Perspektiven zu erkunden: Mein Besuch in der Atta-Höhle führte mich unter die Erde, meine Fahrt auf der MS Westfalen auf den seinerzeit noch gut gefüllten Biggesee und mein Interview mit Jean-Marc Birkholz auf 588 Meter Höhe auf die Hohe Bracht.
So richtig abzuheben habe ich mich dann aber doch nicht getraut, obwohl ich beim LSC Attendorn-Finnentrop die einmalige Gelegenheit dazu gehabt hätte. Ich habe ersatzweise Fotos aus der Luft bekommen, sodass ich insgesamt feststellen konnte: Das Sauerland macht aus wirklich jeder Perspektive eine verdammt gute Figur!
Wenn ich an andere Orte denke, läuft mir heute noch das Wasser im Mund zusammen: Ganz frisch sind noch die Erinnerungen an die Köstlichkeiten der Schokoladenmanufaktur Sauerland, mitten im Jahrhundertsommer bei 37 Grad war es eher Zeit für einen Frozen Yogurt im Café Prütt. Englische Spezialitäten kostete ich im Tea Time Cottage, ein Riesenstück vom radgroßen Kuchen im Torhaus Möhnesee und ganz besondere Finessen im einzigen Fünf-Sterne-Hotel im Sauerland, dem Hotel Deimann.
Auch Steinberg´s Wildewiese, die Attendorner Senfmühle, der Finnentroper Chili-Garten und die kleinste Brauerei, Metten Hefemännchen, hatten kulinarisch einiges zu bieten.
Seit ich meine Hunde habe, sind mir Tiere noch mehr an Herz gewachsen. Umso mehr haben mich die tierischen Begegnungen in diesem Jahr gefreut: Die Kuscheleinheiten mit den Alpakas der Farm „Inti“, das Beobachten der wie in freier Wildbahn lebenden Tiere im Wildwald Vosswinkel, oder der Blick in die sanften Zwergzebu-Augen, wahnsinnig rührend!
Auch die Pflanzenvielfalt ist im Sauerland gigantisch: Während die zarten Pflänzchen der Orchideenfarm tropische Temperaturen brauchen, um ihre Farb- und Formvielfalt zu entfalten, sind die ökologisch angebauten Weihnachtsbäume aus dem Sorpetal mit ein wenig Pflege durch die Shropshire-Schafe zufrieden.
Klassische Ausflugsziele wie der Erlebnisberg Kappe in Winterberg, Elspe Festival, die Phänomenta Lüdenscheid und das Eis-Museum in Hallenberg durften natürlich auch nicht fehlen.
Ich war auf einem verwunschenen Dachboden mit allerhand Antiquitäten, habe bei einem Polster-Workshop eines Raumausstatters über die Schulter geschaut, im Mundartarchiv allerhand über das Sauerländer Platt und in der Benediktinerabtei Königsmünster einiges über das alltägliche Leben der Mönche erfahren.
Meine Reise führte mich außerdem auf den Sportplatz des TuS Sundern, zum „Tipi-Projekt“ der Textile 2018, auf den Ferienbauernhof Köhne, den Schrabbenhof, in die Redaktion des Sauerlandkuriers, ins Rathaus der Stadt Lennestadt, auf die Buch-Vernissage zu „Sauerlandität“ und in die Villa Wesco, die es neben dem Sauerland auch auf Mallorca gibt…
Ganz schön viel Strecke für ein Jahr; wie gut, dass es so viel Spaß macht, im Sauerland unterwegs zu sein!
Soziale Medien – neu entdeckt
Als ich mit dem Bloggen anfing, beschränkten sich meine Erfahrungen, was soziale Netzwerke anging, auf die längst nicht mehr genutzten oder bereits abgeschalteten Plattformen „Studivz“ und „Wer kennt wen“. Irgendwie war mein Selbstdarstellungsbedürfnis nicht so groß, dass ich stets meine neuen Klamotten oder meine gerade zubereitete Mahlzeit posten musste. An den allseits beliebten „Shitstorms“ wollte ich mich erst recht nicht beteiligen… Wie sollte ich dich aber sonst erreichen? Ganz zufällig wärest du wohl nicht auf meine Seite gestoßen. Also habe ich mich bei Facebook, Instagram, Pinterest und Twitter angemeldet. Puh, das ist der Moment, in dem du mit 33 merkst, dass du alt wirst, wenn die Riesen-Informationsflut auf dich einprasselt und du mehrere Wochen brauchst, dich in alle Funktionen richtig einzufuchsen.
Nun nützt es aber auch nichts, wenn man seinen eigenen Account gut bestückt, man muss auch selbst aktiv sein und schauen, was die anderen so machen. Deswegen war ich bei Twitter auch recht schnell wieder raus; mir wurde regelmäßig schlecht, wenn ich diese vielen braunen Tweets lesen musste, die aufgrund ihrer vielen Retweets und Likes als erstes Sucherergebnis bei den neutralsten Hashtags angezeigt wurde. Nee, sorry, da bin ich raus…
Pinterest hingegen macht echt Spaß, auch wenn es viel Zeit und Mühe kostet, immer wieder neue Pins zu erstellen und auf den entsprechenden Pinnwänden zu platzieren. Aber es gibt viele schöne Dinge zu entdecken: von Bastelideen über Unterrichtsmaterial und Rezepte hin zu Reiseberichten finden sich viele Anregungen, die man selbst gut umsetzen kann. Die Mühe des Einarbeitens lohnt sich also…
Facebook, tja, man kann denken, was man will… Ich persönlich halte das Menü für völlig überfrachtet und die Optik für nicht wirklich stylish, aber dieser Kanal bringt die meisten Leser zu meinem Blog, was ein nicht zu unterschätzendes Argument ist. Wenn man die richtigen Gruppen findet, kann man auch viele schöne Anregungen, Ideen und Informationen finden – mittelmäßiger Spaßfaktor also.
Das ist bei Instagram völlig anders, das macht richtig Freude. Es gibt immer wieder neue Eindrücke aus den verschiedensten Winkeln unseres geliebten Sauerlandes und so manchen Ort, den ich auf meinem Blog vorstelle, habe ich auf Instagram entdeckt. Ein kunterbunt kreative Ideen-Welt in einem schlicht-modernen Design, genau mein Ding.
Einige meiner inzwischen knapp 2.000 Abonnenten habe ich inzwischen persönlich kennengelernt, andere lassen regelmäßig ein paar nette Worte da… So bekomme ich dann auch mal ein echtes Feedback, denn von der Kommunikationsform her ist der Blog ja eher eine Einbahnstraße. Einziger Haken an Instagram ist, dass trotz der recht hohen Abonennten-Zahl kaum Leser über diesen Kanal auf meinen Blog kommen. Instagrammer wollen halt Bilder gucken, nicht Texte lesen. Daher sehe ich inzwischen mein Instagram-Profil als Mini-Ausgabe des Blogs, der die Geschichten in Kurzform erzählt. Klarer Sieger des Social-Media-Tests!
Und so geht´s weiter…
Ja, ich wusste schon vorher, dass meine Heimat wunderschön ist. Dass es aber so viele interessante Personen und spannende Orte hier gibt, hat selbst mich überrascht, denn gut die Hälfte der inzwischen über fünfzig besuchten Plätze habe auch ich zum ersten Mal gesehen. Bestimmt geht´s auch dir so, dass du das ein oder andere Neue entdecken konntest, oder? Grund genug für mich, auch 2019 wieder im Sauerland unterwegs zu sein – stay tuned 😉
Nun möchte ich aber auch meine neue Heimat besser kennenlernen. Ich wohne nämlich seit ein paar Jahren im südlichsten Zipfel des Münsterlandes, weil das Sauerland zwar sonst alles – aber keinen Job für mich – zu bieten hatte. Die Soester Börde kenne ich inzwischen ganz gut, das Münsterland ist allerdings für mich bisher noch eine graue (oder grüne) Fläche auf der Landkarte, die es mit Leben zu füllen gilt. Ich bin gespannt; du auch? Dann schau ab dem neuen Jahr bei www.zauberhaftes-muensterland.de rein – würde mich sehr freuen! Dann wirst du auch erfahren, was es mit all den Schriftzügen auf sich hat, die du in diesem Beitrag gesehen hast…
So, das war 2018, ich danke DIR für deine Treue und wünsche dir 365 zauberhafte Tage in 2019!!!