
ODER: EIN DUFTENDES GARTENHAUS MITTEN IN HOHENLIMBURG…
Gut riechen – das will jeder gern! Aber natürlich gut riechen, das ist gar nicht so leicht. Bei der Körperreinigung kommen wir nicht um Reinigungs- und Pflegeprodukte herum; Wasser allein riecht nicht gut. Viele von diesen Mittelchen enthalten allerdings Stoffe, die gar nicht so gut für unsere Haut sind oder gar schwerwiegende Krankheiten hervorrufen – wir alle erinnern uns an die Diskussionen rund um aluminiumhaltige Deos, Mikroplastikpartikel im Peeling, Tierversuche in der Kosmetikentwicklung und Weichmacher in Duschgel, Shampoo und Zahnpasta. Selbst bei vermeintlichen Naturprodukten grelle Farben und betörende Aromen. Da sind die Gedanken an Sauberkeit, Reinheit, irgendwie weit entfernt… Ein Problem! Aber auch dafür hat das Sauerland eine Lösung zu bieten: handgesiedete Naturprodukte von „Sauerlandseifen“.
Sonja und ihr rotes Häuschen…
Ein Herbsttag in Hagen-Hohenlimburg (ja, das ist noch / schon Sauerland!). Ein prächtiger Hahn bewacht sorgsam seine Hennen in einem von alten Obstbäumen gesäumten Garten.
Und genau hier liegt es, das rote Gartenhaus. Sonja Schulte hat es eigens aufgestellt, um die „Sauerlandseifen“ dort herzustellen, zu schneiden und zu stempeln. Mit dem ersten Schritt durch die Tür wird man gleich von einem Duft umgeben, der zwar angenehm, aber auch sehr intensiv ist. Da macht die „Auslagerung“ der Produktion durchaus Sinn… Und es ist ja auch so schön idyllisch – der perfekte Arbeitsplatz!
Besonders in der kalten Jahreszeit kann es aber auch mal recht unangenehm im Gartenhaus werden, denn es gibt keine Heizung. Daher ist es perfekt, dass Sonjas Wohnung gleich nebenan liegt. Hier verpackt und etikettiert sie ihre Seifen, kümmert sich um den Online-Shop, Social-Media, die Planung ihrer Liefertouren quer durchs Ruhrgebiet, den Versand an „Unverpackt-“ und andere Läden, macht die Buchhaltung und erledigt zahlreiche andere Aufgaben, die beim Führen eines kleinen Unternehmens anfallen. Zum Sieden von Naturseife ist sie gekommen wie die Jungfrau zum Kinde. Die gelernte Grafikerin wollte zunächst nur einen Freundschaftsdienst leisten und unterstützte ihre gute Bekannte Katja, die die Seifenmanufaktur „Sauerlandseifen“ gründete, bei den oben erwähnten Aufgaben. Als Katja sich Ende 2016 aus dem Seifengeschäft zurückziehen wollte, übernahm Sonja Schulte kurzerhand selbst das sechs Jahre junge Start-up-Unternehmen. Nun steht sie jeden Morgen im roten Gartenhaus mit Hühner-Apfelbaum-Wiese und stellt duftende Seifen her. Wie sie das anstellt, erfährst du jetzt:
Eine Naturseife entsteht…
Im Prinzip funktioniert das Herstellen von Seife wie Kuchenbacken. Man muss grammgenau arbeiten, viel detaillierter als beispielsweise beim Kochen, damit man zu einem gelungenen Ergebnis kommt. Auch die Arbeitsgeräte von Rührschüssel über Silikonförmchen hin zur Küchenwaage sind die gleichen.
Sonja geht genau nach Rezept vor. Dieses wird zunächst in einem Labor geprüft und zertifiziert, sodass die Hautverträglichkeit nachgewiesen ist und im Fall einer Allergie alle Inhaltsstoffe genau überprüft werden können. Die Entwicklung einer neuen Seife ist also etwas umständlicher; was die Form und Gestaltung der Seifen angeht, ist die Siederin flexibler und setzt auch gern Kundenwünsche um.
Bei der Herstellung mischt Sonja zunächst Natron mit einer Flüssigkeit wie Wasser, Tee oder Saft. Ich habe die Produktion der „Meckerziege“ begleitet, an deren Anfang gefrorene Bio-Ziegenmilch steht.
Allein durch die chemische Reaktion des Natrons wird Wärme erzeugt, das Ziegenmilch-Eis schmilzt schnell und der Topf fühlt sich ganz warm an, obwohl von außen keine weitere Hitze hinzugefügt wird. Daher kommt also der Name „Sieden“!?
Anschließend erwärmt Sonja Kakaobutter, dieses Mal ganz klassisch auf einer Kochplatte, und fügt dann Oliven-, Raps- und Kokosnussöl zu. Ein Kennzeichen von Naturseife ist schließlich, dass sie leicht rückfettend ist und der Haut ihre Feuchtigkeit zurückgibt. Palmöl verwendet Sonja aus Umweltschutzgründen grundsätzlich nicht.
So, jetzt kommt der spannende Moment: Unter ständigem Rühren wird die Ziegenmilch-Natron-Lauge in die Ölmischung gegeben. Dabei werden echt coole Effekte erzeugt.
Bei der „Meckerziege“ wird nun noch ätherisches Zitronenöl hinzugegeben, das können aber bei anderen Seifen auch unterschiedlich ätherische Öle, Bitterschokolade, Tonerde, Kräuter, Ringelblumen, Meersalz oder Haferflocken sein. Viele der Zutaten kommen aus kontrolliert biologischem Anbau, aber nicht alle, weil Sonja kleine Hersteller unterstützen möchte, die sich diese Zertifizierung nicht leisten können.
Nachdem alles gut vermischt ist, wird es in die selbst gebauten Rahmen gegossen, die der Seife ihre Balkenform verleihen und das Schneiden gleich großer Stücke ermöglichen. Jetzt noch ein paar Stunden warten, und fertig ist der „Meckerziegen“-Balken. Bevor er aber geschnitten wird, darf er noch vier Wochen in Ruhe reifen.
Die „Meckerziege“ ist übrigens eines der wenigen nicht veganen Produkte. Trifft sich gut, denn viele Exemplare lösen in mir den „Ich-will-da-reinbeißen-Effekt“ aus (womit ich nicht sagen wollte, dass ich Veganerin bin 😉)
Vielfalt der „Sauerlandseifen“
Sonja verfügt über einige Grundrezepte, die sie mit Pflanzenauszügen, Blüten und Kräutern zu immer neuen Kreationen zusammenstellt. Obwohl es recht umständlich ist, ein neues Rezept zu entwickeln und von einem unabhängigen Labor prüfen zu lassen, setzt sie immer wieder neue, kreative Ideen um:
Einen integrierten „Peeling-Waschlappen“ enthalten die „Filzseifen“. Dazu hat Sonja ihre Lieblinge mit Bergschafwolle umfilzt. Nicht nur ein wohltuender, sondern auch bunter Farbklecks für jedes Badezimmer.
Ebenso kunstvoll farbenfroh stellt sich der „Lennewirbel“ dar, der an die Herkunft der Seifen erinnert und mit Lavendel-, Orangen- und Vanilleöl verwöhnt.
Weniger regional als viel mehr saisonal orientiert sind die „Winter Specials“, die von „Zimtsternchen“ über „Kaminfeuer“ hin zum „Weihnachtstraum“ nicht gerade einseitig sind.
Da sich jede Naturseife viel besser hält, wenn man sie trocken lagert, ist der „Duschwürfel“ eine superpraktische Idee. Ansonsten tut´s auch ein Seifengitter…
Für diejenigen, die lieber baden als duschen, bieten die „Badebomben“ das passende Vergnügen.
Auch die Haare wollen natürlich gepflegt werden. Dafür gibt es Shampoo und Rasierseife.
Neugierig geworden? All diese Produkte werden nach und nach in dem enthalten sein, was du nun kennenlernst:
Die faire Abobox
Es soll Leute geben, die immer gleich gut riechen wollen. Die sollten sich in der Vielfalt der „Sauerlandseifen“ ihren Favoriten aussuchen und können ihn immer wieder nachbestellen, da das Rezept ja exakt gleich bleibt.
Für diejenigen, die gerne verschieden gut riechen, hatte Sonja Schulte auch die passende Idee: Jeden Monat gibt es eine Abobox zu einem bestimmten Thema. In der Abobox „Honig“ beispielsweise fanden sich drei Honig-Seifen, ein Honig-Lippenbalsam und ein kleines Gläschen Imker-Honig. „Fair“ ist die Abobox deswegen, weil immer wieder auch Produkte aus Manufakturen der Umgebung (z.B. der Honig von den „Pottbienen“ aus Bochum und die Seife von den „Seifenschwestern“ aus Fröndenberg) beigelegt werden, die Sonja Schulte zu fairen Preisen einkauft.
Du kannst zwischen einer einmaligen Schnupperbox oder einem Abo von drei, sechs oder zwölf Monaten wählen, ebenso sind verschiedene Größen zu unterschiedlichen Preisklassen erhältlich. Damit der Inhalt gut geplant werden kann, muss die Abobox jeweils zum 15. des Vormonats bestellt werden und erreicht dich dann ganz bequem per Post. Und weil du dich bis hierher so ausführlich für ihre Seifen interessiert hast, möchte Sonja Schulte dich belohnen und dir die Abobox Januar schenken. Erkläre in maximal 240 Zeichen, warum ausgerechnet du die „Sauerlandseifen“ testen möchtest, und sende deine Antwort unter dem Betreff „Glück am Stück“ bis zum 15. November an mail@sauerlandseifen.de. Die überzeugendste Antwort gewinnt und wird am 16. November hier mit Vornamen des/der Glücklichen veröffentlicht… Viel Glück!
Update: Die Abobox Januar geht an Jennifer K. mit der Antwort „Ich würde die Abobox nicht alleine testen, sondern mit meinen Schwestern und Freundinnen beim nächsten Mädelsabend oder Frühstück.“ Herzlichen Glückwunsch und viel Freude damit!
„Sauerlandseifen“, Sonja Schulte, Im Stift 24, 58119 Hagen-Hohenlimburg