FÜR KLEINE NATURFORSCHER UND GROSSE ENTDECKER – DIE PHÄNOMENTA LÜDENSCHEID

ODER: 180 SPANNENDE EXPERIMENTE AUF 4.000 QUADRATMETERN…

 

Das Ende der Ferien naht… So ganz allmählich ist die Zeit gekommen, sich statt mit Freizeitangeboten wieder mit Lernanlässen zu beschäftigen. Das tut ja bekanntlich jeder auf seine Weise am besten: der eine, wenn er es sieht, der andere, wenn er es hört, wieder ein anderer, wenn er es anfasst und selbst damit umgeht, und schließlich noch einer, der den Lerninhalt am besten begreift, wenn er darüber spricht. Ich habe einen Ort (wieder)entdeckt, der all diese Lerntypen miteinander verbindet und zusätzlich auch noch den Freizeitaspekt mit an Bord holt – ideal also für die letzten Ferientage:

 

Die Phänomenta

 

Die Phänomenta in Lüdenscheid wurde 1996 gegründet und ist NRWs erstes „Science-Zentrum“. Wie der Name schon sagt, geht es anders als in einem Museum darum, grundlegende Phänomene aus Physik und Technik mit den eigenen Sinnen zu erfassen – und zwar mit allen.

 

Phänomenta Entdeckungsreise

 

Gestartet ist die Ausstellung mit 40 Exponaten, mit der Erweiterung der Ausstellungsfläche 2015 und weiteren Neuerungen ist die Anzahl auf heute 180 interaktive Stationen gestiegen. Regelmäßig werden diese durch zusätzliche Angebote ergänzt.

 

Phänomenta Übersicht

 

Viele Experimente können sogar von Kindergarten- und Grundschulkindern selbstständig durchgeführt werden. An den Stationen selbst befindet sich eine kurze Anleitung, auf die Erklärung für das jeweilige Phänomen sollte der Besucher aber möglich selbst kommen. Sollte das mal nicht der Fall sein: An jedem der zehn thematischen Bereiche gibt es einen Monitor, auf dem du dir per Fingerdruck jedes Experiment ausführlich erklären lassen kannst.

 

 

Da die Phänomenta direkt am Rand der Lüdenscheider Innenstadt liegt, sind die Parkplätze direkt am Haus begrenzt. In der „Bahnhofsallee“ befinden sich genügend davon, du erreichst die Ausstellung ganz bequem und barrierefrei innerhalb weniger Minuten über die Brücke.

 

Phänomenta Turm

 

Farbforschen

 

Gleich zu Beginn deiner Entdeckungsreise erwartet dich ein echtes Highlight: Ein abgedunkelter Raum, in dem das Spiel der Farben besonders gut zur Geltung kommt. Du kannst eine Farbdusche nehmen und die verschiedenen Töne auf dich wirken lassen, mithilfe einer Wärmebildkamera testen, welche Stellen an Körper oder Kleidung welche Temperatur haben, oder schauen, was passiert, wenn man verschiedene Farben miteinander mischt.

 

Phänomenta Farben mischen

 

Unglaublich faszinierend ist das „Farbspiel“: An einem Steuerpult bestimmst du die Drehgeschwindigkeit eines von oben hängenden Seiles und die Farben sowie die Geschwindigkeit der „stroboskopischen“ Beleuchtung. Da das so schnell drehende Seil für das menschliche Auge nicht sichtbar ist, entstehen hier sich bewegende, scheinbar voluminöse Formen.

 

Im Takt der Zeit

 

Das „Foucaultsche Pendel“ aufgehängt im 78 Meter hohen Turm der Phänomenta bildet den zentralen Mittelpunkt der Ausstellung. Es beweist die Rotation der Erde um ihre eigene Achse. Um das Pendel herum ist übrigens Europas größtes Kaleidoskop installiert.

 

Phänomenta Foucaultsches Pendel

Bewegte Welt

 

Das Verhalten des „Foucaultschen Pendels“ wird durch die in der Nähe aufgebaute „Coriolisscheibe“ näher veranschaulicht. Aufgabe ist, sich auf der drehenden Scheibe stehend einen Ball geradeaus zuzurollen und dabei die Bewegung des Pendels zu beobachten. Dass der Ball in Kurven rollt und zwar entgegen der Drehrichtung der Scheibe, sehen nur die mitrotierenden Betrachter – für Außenstehende rollt der Ball geradeaus.

 

Phänomenta Coriolisscheibe

 

Auch im „Coriolisbrunnen“ wird diese Schein- und Trägheitskraft im rotierenden Bezugssystem sichtbar.

 

Phänomenta Coriolisbrunnen

 

Der „Kreiseltisch“ sollte dir hoffentlich wieder vertrauter vorkommen. Hier kannst du um die Wette kreiseln und beobachten, unter welchen Voraussetzungen es am besten funktioniert.

 

Phänomenta Kreiseltisch

 

 

Unter Strom und Spannung

 

Direkt zu Beginn dieses Bereiches begrüßen dich die „Rotationsbilder“. Wenn du sie länger betrachtest, während sie rotieren, entstehen Illusionen, die sich teilweise auch auf die Umgebung übertragen – nur vor deinem Auge natürlich!

 

Phänomenta Rotationsbilder

 

Diese Bilder sind nur eins von vielen Beispielen der optischen Täuschung, die in der Phänomenta zu bewundern sind.

 

 

Reibe mit dem Wolllappen auf der Plexiglasscheibe und schon hüpfen dir die Styroporkügelchen wie „Elektrische Flöhe“ entgegen.

 

Phänomenta Elektrische Flöhe

 

Absolut lehrreich ist auch das „Ergometer“: Du trittst kräftig in die Pedale und bringst mit deiner Muskelkraft Fernseher, Eisenbahn, Kamera und Ventilator zum Laufen. Wenn du dabei so richtig ins Schwitzen kommst, gehst du vielleicht fortan sorgsamer mit der kostbaren Ressource „Strom“ um!?

 

Phänomenta Ergometer

 

Kraftspiel

 

Wenn du die keilförmigen Steine des „Begehbaren Bogens“ als Brücke richtig zusammengesetzt hast, ist diese auch nach Entfernung der Aufbauhilfe so stabil, dass du locker drüber laufen kannst. Ähnliche Kräfte wirken beim „Kettenlinienbogen“, wenn ich das richtig verstanden hab…

 

 

Beim „Flaschenzug“ geht es bekannterweise darum, Gewichte zu bewegen: Auf der einen Seite geht’s ganz leicht, auf der anderen musst du deine ganze Kraft einsetzen… Warum nur?

 

Phänomenta Flaschenzug

 

Die „Zählwaage“ vergleicht dann die verschiedenen Gewichte; keine Sorge, es sind nicht die gleichen wie beim Flaschenzug. Ein Traum für jeden Kaufmannsladen, oder?

 

Phänomenta Zählwaage

 

Luftbahnen

 

Als erstes fällt in diesem Bereich der „Ball im Luftstrom“ ins Auge. Dieser schwebt scheinbar schwerelos durch den Raum. Doch was passiert, wenn du deine Hand in einen der Luftströme hältst?

 

Phänomenta Ball im Luftstrom

 

Gelingt es dir, mit einem „Zielwirbel“ die Kerze auszupusten?

 

Phänomenta Zielwirbel

 

Die „Ente unter Druck“ empfindet zum Glück keinen Schmerz. Daher kannst du getrost den Zylinder über das Fußpedal unter Druck setzen und das Entchen zusammenknautschen. Und wenn du sehr tierlieb bist, kannst du ihm am Ende über den blauen Knopf wieder Luft geben.

 

 

So viel zu meinen Erlebnissen, jetzt bist du dran. Ich konnte nämlich bei der Vielzahl der Exponate nur einzelne Experimente auswählen, bei vollständiger Beschreibung wäre es wohl ein Buch geworden… Auch warten neben den sechs beschriebenen Bereichen noch vier auf dich: „Von Strahlen und Spiegeln“, „Hin und Her“, „Sehen Hören“ und „Magische Magnete“.

 

 

Durch das reine Beschreiben wäre ohnehin nur Einer der eingangs genannten Lerntypen angesprochen, alle anderen werden direkt vor Ort erreicht!

Also, mach dich auf die Socken, entdecke und staune, und berichte mal von deinen Erfahrungen… Viel Spaß!

 

IMG_2985

Phänomenta Lüdenscheid, Phänomenta-Weg 1, 58507 Lüdenscheid

http://www.phaenomenta.de/luedenscheid/

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