
ODER: HIER IST FÜR JEDEN WAS DABEI…
Winterberg – da hört man schon am Namen, dass das einer der „coolsten Orte“ im Sauerland sein muss. Und richtig, auf der Auto-Temperaturanzeige blinken gediegene 22 Grad auf (Vergleich Abfahrt eine Stunde zuvor: 26,5 Grad), als ich auf den „Erlebnisberg Kappe“ einbiege. Ohne große Vorwarnung stehe ich direkt im absoluten Urlauber-Paradies; überall wuseln Sportbegeisterte, Familien, Naturliebhaber und Sauerland-Fans wild durcheinander – aus der Ferne betrachtet fast wie auf einem belebten Ameisenhügel. Ich bin mir aber recht sicher, dass die nicht alle wegen der Temperatur-Differenz nach Winterberg gekommen sind, sondern weil sie die großartigen Möglichkeiten des „Erlebnisbergs Kappe“ genießen, jeder auf seine Weise:
Der „Erlebnisberg Kappe“ für Sportbegeisterte
Starten wir unsere „Bergtour“ am Kletterwald. Der liegt direkt am Großraum-Parkplatz und bietet dir die ideale Möglichkeit, dich „warm zu machen“, bevor du den Erlebnisberg erklimmst – sofern du nicht im Kletterwald hängen bleibst, was durchaus verständlich wäre.
Dieser bietet nämlich fünf verschiedene Kletterrouten, aufsteigend im Schwierigkeitsgrad. Die Kleinen (und unerfahrenen Großen) beginnen das Abenteuer im „Trainingsparcours“ auf einem Meter Höhe, machen sich mit dem Sicherungssystem vertraut und überwinden die ersten Elemente.
Über den „Einsteiger-“ „Fun-“, „Erlebnis-“ und „Abenteuerparcours“ kannst du dich hocharbeiten auf den bis zu elf Meter hohen „Sportparcours“, der dich über Getränkekisten und Schlitten führt und an zwei Seilbahnen entlangsausen lässt. So hoch in den Baumwipfeln triffst du vielleicht sogar ein Eichhörnchen; grüß es von mir, mir ist das zu hoch…
Wenn du dann irgendwann doch aus dem Sicherheitsgurt gestiegen bist, einmal über die Straße – Vorsicht, überall kreuzende Mountainbiker –, und schon wartet das nächste sportliche, überregional bekannte Highlight auf dich: Deutschlands größter und modernster Bikepark.
Zu Fuße des Berges liegt der „Beginner- & Kidsparcours“. Hier kannst du dich aufwärmen und Tricks üben, bevor du dich an eine der zehn Downhill-Strecken wagst (insgesamt zwölf Kilometer), die sich zwischen den anderen Attraktionen des Berges hindurchschlängeln. Diese findest du in unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad, so dass jeder Biker auf seinem Level trainieren kann. Wenn du noch Unterstützung brauchst, gibt es die „Bikeschule“; in der „Bikestation“ können Räder und Schutzausrüstung (Helmpflicht im gesamten Park!) ausgeliehen werden.
Damit du das Rad nicht nach jeder rasanten Abfahrt den Berg wieder hinaufschieben musst, gibt es zwei Sesselbahnen mit Fahrradaufhängung. Ganz Sportliche dürfen aber auch gern strampeln 😉
Und wenn du selbst nicht so der Biker bist, allein das Zusehen macht hier schon Spaß. Besonders zu den regelmäßig veranstalteten Groß-Events, wie dem „iXS Dirt Masters Festival“ (größtes Freeride-Festival Europas), werden zahlreiche Besucher erwartet.
Der „Erlebnisberg Kappe“ für Familien
Gleich gegenüber liegt die „Sommerrodelbahn“. Ganz ohne großes sportliches Talent wirst du auf deinem Schlitten den Berg hinaufgezogen, und dann geht es durch Kurven und über Brücken denselben wieder hinunter. Wie rasant diese Fahrt wird, bestimmst du natürlich selbst!
Direkt nebenan kannst du deine Geschicklichkeit beim „Minigolf“ trainieren. Hier wartet eine 18-Loch-Anlage auf dich!
„Kappi´s Spielplatz“ ist ein neu angelegter, kleinkindsicherer Spielplatz, der neben der ansprechenden Gestaltung auch allerhand Spielanreize für die Kleinsten bietet. „Kappi“, das freundliche Eichhörnchen, begleitet dich übrigens auch auf der nächsten Berg-Etappe…
Der „Naturerlebnispfad“ führt dich ein Stück weit durch den Sauerländer Wald. Hier lernst du einheimische Tiere und Pflanzen kennen, jeweils an interaktiv gestalteten Themen-Stationen. Einige von ihnen kannst du auch direkt vor Ort sehen. Was ich im Übrigen besonders charmant finde: die Zweisprachigkeit der Schilder 😉
Der „Erlebnisberg Kappe“ für Naturliebhaber
Natürlich hat die „Panorama Erlebnis Brücke“ auch für Familien viel zu bieten, zumindest für schwindelfreie. Die an der Brücke befestigten Kletterelemente in luftiger Höhe sind nämlich ein großer Spaß, nicht nur für kleine, sondern auch für große Abenteurer.
Ansonsten hast du von der 435 Meter langen und 20 Meter hohen Brücke nicht nur den perfekten Überblick über den gesamten „Erlebnisberg Kappe“, sondern besonders über das Winterberger Natur-Panorama. Hier siehst du sie, die tausend Berge, für die das Sauerland bekannt ist. Angebrachte Tafeln helfen dir, das Gesehene zuzuordnen. Im Winterberger Umland warten der mit 842 Metern höchste Berg Nordrhein-Westfalens, der „Kahle Asten“, die Ruhrquelle und der „Rothaarsteig“ auf dich.
Die „Panorama Erlebnis Brücke“ ist barrierefrei begehbar, den End-Turm kannst du allerdings nur über die 40 Meter lange Rutsche oder die Wendeltreppe verlassen. Oder du gehst den Weg über die Brücke zurück und genießt die traumhafte Aussicht ein zweites Mal…
Der „Erlebnisberg Kappe“ für Sauerland-Fans
Ohne Zweifel ist Winterberg der überregional bekannte „Hot-Spot“ des Sauerlandes. Erwiesenermaßen kommen Sauerland-Fans hier nicht nur im Winter, wenn die Lifte Skifahrer statt Mountainbiker transportieren, sondern das ganze Jahr über voll auf ihre Kosten.
Wenn du den „Erlebnisberg Kappe“ komplett erklommen hast, wartet z.B. eine Besichtigung in der bei Wintersportfans in der ganzen Welt bekannten „Bob-Bahn“ auf dich.
Oder du erkundest das Umland der 776 Meter hohen „Kappe“ mit den ausleihbaren „Segways“ oder in deinen eigenen Wanderstiefeln… Oder du fährst mit dem regelmäßig verkehrenden „Kappe-Express“ ins wunderschöne Winterberger Zentrum, wo es ebenfalls allerhand zu entdecken, zu genießen und zu shoppen gibt.
Bei so vielen Möglichkeiten möchtest du wahrscheinlich länger bleiben; auch das ist möglich: Direkt am „Erlebnisberg Kappe“ gibt´s ein Hostel und einen Wohnmobilstellplatz, und für die kulinarischen Genüsse ist natürlich auch bestens gesorgt.
Jetzt ist mir selbst schon etwas schwindelig, aber zum Glück nicht mehr wegen der „Panorama Erlebnis Brücke“. Ein Tag auf dem „Erlebnisberg Kappe“ ist nämlich wie eine kunterbunte Achterbahnfahrt, es gibt wahnsinnig viel zu entdecken, und es geht ständig „auf und ab“ – auch mal mit Looping… Das zentrale Stichwort an der „Kappe“ ist „erleben“, und das solltest du jetzt am besten selbst tun. Denn Winterberg ist – wie wir gesehen haben – auch im Sommer einen Besuch wert!
Erlebnisberg Kappe, Kapperundweg, 59955 Winterberg
http://www.erlebnisbergkappe.de
http://www.bikepark-winterberg.de