
ODER: HEIRATEN AUF 588 METERN HÖHE…
Wenn du die „Hohe Bracht“ – ein oder vielleicht sogar DAS Wahrzeichen des Kreises Olpe – erreichen möchtest, kommst du entweder durch Lennestadt-Altenhundem oder durch Lennestadt-Bilstein. Von den beiden Orten, die auf ca. 300 Metern Höhe liegen, führt die L715 recht steil in die Sauerländer Berge hinauf. Auf 435 Metern die Abzweigung zur K20 nicht verpassen (dürfte aufgrund der Beschilderung aber gut funktionieren) und schon nach ein paar Kurven siehst du den Aussichtturm als höchsten Punkt zwischen den dichten Wäldern hervorragen.
VIEL ZU SEHEN DRAUßEN…
Gerade bezog ich mich auf Auto- und Motorradfahrer, wie am Zusammenhang „Straße“ hoffentlich deutlich wurde. Nutzt du deine eigene Muskelkraft als Wanderer oder „Mountain“-Biker, eröffnen sich dir noch ganz andere wunderschöne Zugangsmöglichkeiten zur „Hohen Bracht“. Der „Veischeder Sonnenpfad“, zertifizierter Qualitätsweg „Wanderbares Deutschland“ sowie die „Sauerland-Spur“ führen an ihr vorbei. Der „Rundweg Alberstein“ (A27) und der „Rundweg Stockei“ (A28) nehmen hier ihren Ausgangs- und Endpunkt.
Auch das Außengelände der „Hohen Bracht“ selbst hat viel zu bieten: Einen großen Parkplatz mit herzlich grüßendem Wurzeltroll und einen (zumindest derzeit von Narzissen) gesäumten Aufweg, der durch die sich lichtenden Bäume nach und nach den kompletten Blick auf den Aussichtsturm freigibt.
Die große Sonnenterrasse mit traumhafter Aussicht auf das Sauerland bietet 150 Sitzplätze; für Selbstversorger und Sportler steht außerdem eine Getränkebar im seitlichen Außenbereich zur Verfügung.
Auf der 525 Quadratmeter großen Eventfläche vor der Terrasse ist von privaten oder öffentlichen Veranstaltungen, vom Open-Air-Konzert oder Après-Ski-Party Vieles möglich.
Auch die Freizeitaktivitäten sind, wie schon an den Zuwegungen deutlich wurde, absolut vielfältig: Außer Wandern und Biken steht Wintersport hier ganz hoch im Kurs – natürlich nur zur entsprechenden Jahreszeit…
Direkt hinter dem Aussichtsturm befindet sich ein großer Ski- und Rodelhang, an dem bei entsprechenden Wetterbedingungen auch der Lift läuft. Außerdem bieten die leichte „Arnoldi-Rundloipe“ (2,2 Kilometer) und die mittelschwierige „Hohe Bracht-Rundloipe“ (7 Kilometer mit möglicher Verlängerung) Langläufern sowohl Sport- als auch wahres Naturvergnügen!
Auf dem wunderschön angelegten Walderlebnispfad können Klein und Groß etwas über das Gestein der Region lernen. Auch kann sich hier „Klein“ auf den modernen Spielgeräten aus natürlichen Materialien austoben, während „Groß“ auf einer benachbarten Bank die Aussicht, Natur und Ruhe dieses Ortes genießt…
… UND ERST IM INNEREN!
Du wirst wirklich staunen, wenn du das Restaurant „Hohe Bracht 588“ betrittst – zumindest, wenn du den Innenraum noch aus seiner Vorzeit kennst. Eingangsbereich, Küche und Gastraum wurden -natürlich unter Berücksichtigung der bestehenden Denkmalschutzauflagen – umfassend renoviert und erst im vergangenen November wiedereröffnet. Zunächst wird man durch den Blick in die offene Küche überrascht. Ich zumindest halte es nicht für selbstverständlich, dass man bei der Zubereitung seines Essens zusehen kann, wobei es eine absolut großartige Idee ist, oder?
Der offene Restaurantbereich besticht durch zweierlei: Zum einen kombiniert die stilvolle Inneneinrichtung moderne Möbel und Materialien mit traditionellen Bestandteilen wie z.B. den freigelegten Mauer-Elementen. Und wenn ein Raum einen so tollen Boden hat, ist sowieso schon alles gewonnen…!?
Zum anderen ist auch die Aufteilung in verschiedene Bereiche angepasst an die unterschiedlichen Bedürfnisse des vielfältigen Publikums äußerst gelungen: So laden die Bar-Tische und die Lounge-Ecke zu einem gemütlichen Getränk oder Imbiss, die Tische zu einem ganzen Menü ein. Insgesamt finden rund einhundert Personen hier Platz.
Auf der Speisekarte stehen neu interpretierte westfälische und saisonale Gerichte, wie z.B. die „Hohe-Bracht-Pfanne“. Die Küche ist täglich (kein Ruhetag!) von 12:00 Uhr bis 14:00 Uhr und von 17:30 Uhr bis 21:00 „warm“, einen kleinen Imbiss wie Currywurst, Kartoffelsuppe oder Kuchen kann man durchgängig von 12:00 Uhr bis 22:00 Uhr bekommen.
Die angefutterten Kalorien können gleich wieder abtrainiert werden, denn es gilt 144 Stufen zu erklimmen, bevor man mit der grandiosen Aussicht vom Turm belohnt wird. Bei gutem Wetter bietet das Panorama den Blick über die benachbarten Ortschaften hinüber zum Ebbe- und Lennegebirge, zu den Saalhauser Bergen und zum Rothaargebirge (bis zum Kahlen Asten). Der Aufstieg zum Turm ist während der Öffnungszeiten des Restaurants möglich.
Der Weg hinauf durch das denkmalgeschützte Treppenhaus führt dich außerdem an zwei weiteren Besonderheiten vorbei: Dem ganz neu eingerichteten Trauzimmer des Standesamtes der Stadt Lennestadt, in dem just heute die erste Hochzeit stattfindet, und der Saal, der hauptsächlich für geschlossene Gesellschaften von bis zu siebzig Personen genutzt wird (für kleinere „Gesellschaften“ steht auch das „Westfalenzimmer“ im Erdgeschoss bereit).
Zugehörig zu diesem Bereich ist eine riesige Terrasse mit tollem Ausblick, die beispielsweise für Empfänge genutzt werden kann. Demnächst werden dem Braut- und einem Begleitpaar hier außerdem jeweils ein Hotelzimmer zur Verfügung stehen, sodass sie die „Hohe Bracht“ an ihrem großen Tag gar nicht mehr verlassen müssen. Es wird für alles gesorgt…
Früher war ich häufig auf der „Hohen Bracht“. Wenn du aus der Umgebung kommst, geht es dir sicher genauso. Wenn dein letzter Besuch aber länger als ein halbes Jahr her ist, solltest du dringend wiederkommen und schauen, wie sich die schon „leicht angestaubte (Verzeihung!) Hohe Bracht“ erneuert und fit für die Zukunft gemacht hat. Und wenn du seit November 2017 schon dort warst, muss ich dir ja eh nichts mehr erzählen…
„Hohe Bracht 588“, Hohe Bracht 1, 57368 Lennestadt