
ODER: ZU BESUCH IM BEERENPARADIES…
Die Erdbeersaison ist eröffnet! Und, hast du dir auch schon ein Schälchen gegönnt? Knallrot, saftig und zuckersüß – direkt vom Feld schmecken sie doch einfach am besten! Doch hast du dich beim Naschen auch schon einmal gefragt, wieviel Arbeit hinter jeder einzelnen Frucht steckt? Clara Schulze Neuhoff und ihre Familie aus Fröndenberg-Ardey sind nämlich nicht nur von Mai bis Juli, sondern das ganze Jahr über im Einsatz, um dich mit frischen Beeren zu versorgen:
Damals wie heute
Aus Spanien, Nordafrika und sogar aus Neuseeland – knapp 100.000 Tonnen Erdbeeren werden Jahr für Jahr nach Deutschland importiert… Damit die empfindlichen Früchte überhaupt noch genießbar sind, wenn sie bei dir ankommen, ist ein riesiger logistischer Aufwand nötig: Pflanzenschutzmittel und intensive Bewässerung in den trockenen Regionen, ein ganzes Plastikmeer aus Folien und Schälchen, Emissionen von LKW und Flugzeug – was all das für die Natur bedeutet, davon müssen wir wohl nicht sprechen! Zu Großmutters Zeiten war das noch keine Option; viel wurde im eigenen Garten selbst angebaut, viel wurde regional und saisonal eingekauft.

Als die Großeltern von Clara Schulze Neuhoff vor gut fünfzig Jahren anfingen, Erdbeerfelder rund um ihren Hof anzulegen, half die ganze Familie bei der Pflege der Pflanzen und der Ernte mit; schließlich mussten die meisten Arbeitsschritte von Hand erledigt werden, lediglich beim Pflügen der Felder kam auch tierische Unterstützung zum Einsatz.

Inzwischen ist das Pferd zwar durch den Traktor ersetzt worden, vieles aber ist auch genau so wie früher geblieben: Noch immer wird das meiste von Hand erledigt, noch immer hilft die ganze Familie in der Hauptsaison mit. Claras Vater Knut führt den anerkannten Obstbaufachbetrieb gemeinsam mit seinem Sohn Max; Clara selbst hat Marketing studiert, kümmert sich um die Kanäle in den sozialen Medien, packt immer mal wieder aber auch auf dem Feld mit an.


Neben Erdbeeren werden seit einigen Jahren auch Blaubeeren, Himbeeren, Stachelbeeren, Brombeeren und schwarze und rote Johannisbeeren angebaut – so wie jede Frucht ihren eigenen Geschmack hat, so braucht auch jede Pflanze ihre eigene Zuwendung. Jedes Jahr werden für die Erdbeeren neue Felder angelegt, das Unkraut zwischen den Pflanzen wird von Hand gezupft, Stroh wird gepresst und unter die Pflanzen gelegt, damit die Früchte später auch weich gebettet liegen können, wenn es im Frühjahr noch kalte Nächte gibt, wird abends alles mit Vlies abgedeckt.

Die Himbeeren werden nach der Saison zurückgeschnitten; wenn die Pflanzen wieder sprießen, muss jede einzelne Rute von Hand hochgebunden werden, wenn sie weiter wächst, muss immer wieder nachgebessert werden. Und damit die Blüten auch zu leckeren Früchten werden, erhält Familie Schulze Neuhoff hierbei Unterstützung von ihren tierischen Helfern: In den schützenden Folientunneln sind in regelmäßigen Abständen Hummel-Kisten angebracht. Ein echte Win-win-Situation – die Hummeln freuen sich über den leckeren Nektar, Familie Schulze Neuhoff freut sich über eine reiche Ernte.

Die Mühe zahlt sich aus, denn seit vorletzter Woche ist die Beeren-Saison in Fröndenberg nun eröffnet:
So schmeckt der Sommer
Damit du möglichst lange in den Genuss der frischen Früchte kommen kannst, werden auf dem „Erdbeerhof Schulze Neuhoff“ verschiedene Erdbeersorten angebaut, die einen sind etwas früher reif, die anderen etwas später… Zusätzlich sorgen Folientunnel dafür, dass die ersten Sonnenstrahlen besser gespeichert werden können; die Erdbeerpflanzen, die hier wachsen, sind ihren Artgenossen auf dem freien Feld immer schon ein paar Wochen voraus.

Das Ernte-Team ist morgens schon sehr früh auf den Beinen; sobald es hell wird, werden die reifen Früchte gesammelt und zu den Verkaufsstellen und -partnern gebracht. Und du wirst feststellen – es macht geschmacklich einen riesigen Unterschied, wenn du sie noch am gleichen Tag vernaschen kannst und sie nicht erst tausende von Kilometern durch halb Europa gefahren werden müssen!

Außerhalb von Fröndenberg findest du Verkaufsstände in Iserlohn, Menden, Hemer und Unna; die genauen Adressen und Öffnungszeiten kannst du hier nachlesen… Und wenn du dich noch ein kleines bisschen geduldest, kannst du die Früchte sogar selbst vom Feld ernten: Ab Anfang Juni sind die Erdbeeren auf den Selbstpflückfeldern reif; du bringst einfach ein Körbchen mit, lässt es vorher wiegen, damit später das Leergut abgezogen werden kann, füllst es mit so viel Früchten, wie du magst, und bezahlst – fertig!

Es macht doch so viel mehr Spaß, selbst zu pflücken, als einfach nur ein abgepacktes Schälchen aus dem Supermarkt mitzunehmen; so weißt du genau, woher die Erdbeeren kommen, so kannst du dir selbst ein Bild von den Feldern und Pflanzen machen. Deswegen hat Familie Schulze Neuhoff auch weitere Selbstpflückfelder in Unna, Hagen, Dortmund, Witten und Breckerfeld angelegt; die Himbeeren, Brombeeren und Blaubeeren, die ab Juli nach und nach reif sind, kannst du allerdings nur auf der Feldstraße in Fröndenberg-Ardey selbst pflücken.

Wenn du doch einmal mehr mitgenommen hast, als du selbst essen kannst, findest du hier auch noch ein paar Rezepte, mit denen du die frischen Früchtchen gebührend zum Einsatz bringen kannst – ich bin sicher, deine Lieben werden sich freuen…

Und während du noch erntest und genießt, geht für Familie Schulze Neuhoff das Ganze fast schon wieder von vorne los – nach der Saison ist schließlich vor der Saison!
Erdbeerhof Schulze Neuhoff, Feldstraße, 58730 Fröndenberg/Ruhr
https://www.instagram.com/erdbeerhof_schulze_neuhoff/
https://www.facebook.com/people/Erdbeerhof-Schulze-Neuhoff/100064633781870/?locale=de_DE
Die Fotos von den verschiedenen Beeren auf dem Teller, dem Kuchen, Knut Schulze Neuhoff und den historischen Arbeiten auf dem Feld wurden mit freundlicher Unterstützung von Clara Schulze Neuhoff zur Verfügung gestellt.