MIT WINNETOU IM „EISCAFÉ VENEZIA“

ODER: GUTES EIS GEHT IMMER!

Auch wenn sich die Sonne gerade noch einmal durch die dichte Wolkendecke wagt – die Eis-Zeit ist längst vorbei!? Ach, Quatsch, gutes Eis geht immer! Schließlich sorgt es für eine ordentliche Portion guter Laune, die du bestimmt auch besonders an grauen Herbsttagen ziemlich nötig hast; außerdem musst du dir bei diesen Temperaturen nicht einmal Sorgen machen, dass es dir wegschmilzt, und kannst ganz genüsslich schlecken… Vielleicht ist das der Grund, warum auch Jean-Marc Birkholz regelmäßig im „Eiscafé Venezia“ in Lennestadt-Elspe vorbeischaut, vielleicht liegt es aber auch daran, dass er seinen guten Freund Antonio „Toni“ Liguori besuchen möchte:

Man merkt dem Eis die Leidenschaft an

Toni, du bist im italienischen Avellino geboren, nun führst du seit dreizehn Jahren das „Eiscafé Venezia“ im beschaulichen Elspe. Wie kam es dazu, dass du im Sauerland gelandet bist?

Ich bin nicht direkt von Italien aus ins Sauerland gekommen, sondern war vorher noch an vielen anderen Stationen in Deutschland. Zuletzt habe ich in Herne gelebt und habe dann eine Möglichkeit gesucht, ein Geschäft zu übernehmen. So wurde ich auf das Eiscafé in Elspe aufmerksam, das der vorherige Besitzer abgeben wollte. Als ich dann zum ersten Mal hier war und mir die Räumlichkeiten angeschaut habe, war ich zunächst noch etwas unsicher, denn es lag viel Schnee hier, das kannte ich so gar nicht… Aber meine Frau und ich haben uns in die Augen gesehen und gesagt, dass dies der richtige Platz für uns ist. Bis heute bin ich froh über die Entscheidung, hierherzuziehen, denn die Umgebung ist einfach gesünder, gut für mich und unsere inzwischen vier Kinder, gut für die Familie!

Du hast dich also von Anfang an hier wohl gefühlt?

Es gibt dieses Vorurteil, dass Sauerländer stur sind, aber das habe ich nie so empfunden; die Leute sind immer ganz offen auf mich zugegangen. Natürlich kann man das nicht mit dem Temperament vergleichen, das wir in Süditalien haben, aber ich habe wirklich nur gute Erfahrungen gemacht. Wenn man hier gut leben möchte, muss man natürlich beide Kulturen akzeptieren und miteinander verbinden, und das machen wir auch so. Was ich besonders mag, ist die Ruhe, die Natur, ich lebe sehr gern im Sauerland.

Spielte Eis in deinem Leben schon immer eine Rolle; also, war es dein Traum, Eismacher zu werden?

Nein! Ich habe in meinem Leben viele verschiedene Berufe ausgeübt, bin gelernter Elektrotechniker und in die Eis-Branche nach und nach reingewachsen. Und dann hat sich immer mehr dieser Enthusiasmus, diese Leidenschaft entwickelt. Wenn ich in meine Eis-Küche gehe, weiß ich natürlich, was genau ich machen muss, aber einiges passiert auch von ganz allein, kommt aus dem Herzen; zum Beispiel, wenn ich neue Kreationen entwickle. Es steckt immer auch ein bisschen Mathematik darin, gewisse Parameter, die man beachten muss. Aber wenn man die beherrscht, kann man jede beliebige Sorte machen und etwas freier mit der Herstellung umgehen. Ich verwende zwar immer nur gute Zutaten, gehe aber nicht immer stur nach Rezept vor. Ich glaube, man merkt dem Eis sogar nachher an, mit viel Leidenschaft es gemacht worden ist. Es würde wohl zu weit gehen, zu sagen, Eis hätte eine Seele, aber manchmal fühlt es sich fast so an…

Jean-Marc, wie hast du Toni kennengelernt?

An die erste Begegnung erinnere ich mich kaum noch, das ist lange her… Aber Toni macht es einem  leicht, ihn zu mögen, weil er sofort auf die Leute zugeht, und das ist bei mir ähnlich, so  kamen wir  schnell ins Gespräch und hatten eine gewisse Verbundenheit. Seitdem trinke ich gern einen Cappuccino nach der Vorstellung oder an spielfreien Tagen, unterhalte mich mit Toni und seiner Familie und fühle mich ein bisschen wie in Italien. Und wenn ich die vielen Eissorten hier sehe, bin ich wieder der kleine Junge, der wissen will, wie man so etwas  macht. Einmal war ich im heiligen Eiskeller und habe mir angeschaut, wie Toni das Eis herstellt. Er liebt wirklich, was er tut. Er ist dann in seiner Welt. Und die Zutaten sind erstklassig. Man bekommt tatsächlich das, was draufsteht. Es gab schon die ausgefallensten Sorten: Lakritz,- Ingwer-, Ketchup-, Bier,- Rotwein- oder lecker veganes Eis. Und es gibt immer wieder neue Eis-Ideen zu bestaunen, die natürlich alle probiert werden müssen.

Toni, ein Eiscafé mit eigener Herstellung kann man bestimmt nicht alleine führen… Wäre es richtig, von einem Familien-Unternehmen zu sprechen?

Zuerst einmal muss ich sagen: Ohne meine Frau Daniela hätte ich das Eiscafé nicht so erfolgreich machen können! Ganz am Anfang haben uns auch meine Mutter und mein Schwiegervater viel geholfen; meine Schwiegermutter hat unsere Kinder betreut, damit wir hier sein konnten, später stand dann auch meine Tochter hinter der Eis-Theke. Über die Jahre ist das Team dann aber natürlich größer geworden, das hätten wir allein mit der Familie nicht mehr geschafft!

Jean-Marc, was hat es mit dem Winnetou-Eis auf sich? Und ehrt es dich sehr, sozusagen deine eigene Sorte zu haben?

Das war eine clevere Idee. Schließlich ist das Geschäft in Elspe ja auch nicht weit entfernt von den Karl-May-Festspielen. Und natürlich freut es mich, wenn das Winnetou-Eis schon fast immer ausverkauft ist, wenn ich ins Geschäft komme. Damit die Blutsbrüder aber auch in der Eisdiele vereint sind, hat Toni in diesem Jahr auch das „Old-Shatterhand-Eis” entwickelt. Das Geheimnis der beiden Sorten darf ich bestimmt verraten: Das „Winnetou-Eis” ist mit einer Nusscreme, Sahne und knusprigen Cornflakes verfeinert, eine Kreation von Toni; die Rezeptur für das Old-Shatterhand-Eis mit Kurkuma-Honig und crunchigen Keksen hat seine Frau Dani entwickelt – es sollte etwas Besonderes sein! Die beiden Sorten gibt es allerdings nur während der Festival-Saison, also, ein bisschen müssen wir nun noch warten, bis wir es wieder genießen können!

Toni, viele Eisdielen schließen über die Wintermonate… Wird das „Eiscafé Venezia“ geöffnet bleiben, und was erwartet mich hier in der kalten Jahreszeit?

Wir sind einen Großteil des Winters für unsere Kunden da. Natürlich gibt es dann weiterhin Eis, zum Beispiel ein spezielles Weihnachtseis, aber auch Torten, die wir selbst backen. In den Herbstferien und dann noch einmal im Dezember werden wir aber tatsächlich auch ein paar Wochen schließen, denn wir haben gelernt, wie wichtig es ist, Zeit mit der Familie zu verbringen – die Kinder wachsen so schnell… Bei mir gilt diese Reihenfolge: Familie, Gesundheit und dann erst die Arbeit, auch wenn ich die leidenschaftlich gern mache!

Zugegeben, so richtig gut drauf war ich nicht, als ich nach einer anstrengenden Woche an diesem trüben Septemberabend ins „Eiscafé Venezia“ kam, doch drei Kugeln von Tonis leckeren Kreationen haben gereicht, um anschließend ein Stück italienische Lebensfreude mit nach Hause zu nehmen… Wenn Toni aus den Herbstferien zurück ist, solltest du unbedingt auch mal bei ihm vorbeischauen; ich habe auch extra meinen Aufkleber da gelassen, damit du weißt, dass du an der richtigen Theke stehst! In diesem Sinne: Lass es dir schmecken – Eis essen im Sommer kann ja schließlich jeder!

Eiscafé Venezia by Liguori, Bielefelder Str. 52, 57368 Lennestadt – Elspe

https://www.eiscafe-elspe.de/

https://www.instagram.com/eiscafe_elspe/

https://www.facebook.com/eiscafeelspe/

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