
ODER: EINFACH MAL VOM HIMMEL FALLEN…
Du bekommst seit Tagen dein Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht, bist immer noch voller Adrenalin und möchtest allen von diesem besonderen Ereignis erzählen!? Dann weiß ich, was du erlebt hast – du bist aus einem Flugzeug gesprungen, richtig? Wie ich darauf gekommen bin? Na, Julian Hanses vom „Fallschirmsportclub Sauerland e.V.“ in Schmallenberg-Rennefeld hat mir erzählt, dass genau das deine Reaktion nach einem Tandem- oder Alleinsprung sein wird:
Das Sauerland von oben
Ich gebe es ja zu, allein der Gedanke daran erzeugt bei mir eher weiche Knie als ein Dauergrinsen, doch das ist wohl ganz normal… Auch für Julian, der 2013 angefangen und seitdem ca. 550 Sprünge absolviert hat, war es zunächst eine Überwindung! Denn als er einem Freund erzählte, dass er schon immer mal gern einen Fallschirmsprung machen wollte, konnte er ja nicht ahnen, dass dieser ihn wirklich zu einem Kurs anmeldet. Doch es hat sich gelohnt – inzwischen ist er Erster Vorsitzender des „Fallschirmsportclub Sauerland e.V.“, und es gibt nichts Schöneres für ihn, als im freien Fall auf seine Heimat zuzuspringen!

Dass die Landschaft von oben wunderschön anzuschauen ist, glaube ich sofort; dass die Höhenangst in 3.000 Metern verloren geht, weil du keinen Fixpunkt zur Orientierung mehr vor Augen hast, überzeugt auch dich wahrscheinlich nur bedingt!?

Aber es muss ja irgendwas dran sein: Der Verein hat 40 Mitglieder; einige von ihnen sind schon 2.000-mal vom Himmel gefallen, erleben jeden einzelnen Sprung als etwas Besonderes und Neues, genießen die entspannte Atmosphäre auf dem Gelände der „Fluggemeinschaft Rennefeld e.V.“ und nehmen sogar an Meisterschaften teil.

Und nein, bei den Meisterschaften geht es nicht darum, wer schneller am Boden ist, sondern um verschiedene Körperpositionen im freien Fall. Die Freifall-Lage auf dem Bauch kann ja jeder – *lach –, die Kunst ist es, die Körperachse auch mal anders zu nutzen und instabile Positionen stabil zu halten, zum Beispiel im Sitzen oder im Stehen, oder auch mal in einer Formation zu springen… Aber keine Sorge – das ist was für die Profis, für dein breites Dauergrinsen ist das gar nicht nötig:
Zu zweit oder lieber doch allein?
Wahrscheinlich bist du froh, wenn du zunächst einmal einen erfahrenen Tandemmaster an deiner Seite hast; dann kannst du dich nämlich voll und ganz auf dieses einzigartige Vergnügen konzentrieren und brauchst dir überhaupt keine Sorgen zu machen! Und tatsächlich musst du auch gar keine Sportskanone sein, eine normale körperliche Fitness reicht völlig aus. Wenn du dann auch noch weniger als 90 Kilogramm wiegst und größer als 1,40 Meter bist, steht deinem Tandemsprung über dem Sauerland nichts mehr im Wege…

Auf der Homepage des „Fallschirmsportclub Sauerland e.V.“ suchst du dir einfach einen passenden Termin aus; bei geeigneter Wetterlage wird von April bis November durchgehend gesprungen. Auf dem Rennefeld angekommen erhältst du dann zunächst eine kurze Einweisung, bekommst das Tandem-Gurtzeug angelegt, und dann geht es auch schon los!

Im Steigflug geht es nach oben; nach ca. zwanzig Minuten habt ihr dann die 3.000 Meter Höhe erreicht. Nicht erschrecken – wenn die Luke dann aufgeht, ist es erst einmal ziemlich kühl und windig, aber das wirst du aufgrund deines rasenden Pulses kaum noch merken… Jetzt wäre nun wirklich der letzte Moment für einen Rückzieher gekommen – wer zu viel Angst hat, darf natürlich auch in der „Cessna C182“ zurück zum Boden fliegen – aber ganz ehrlich: Jetzt bist du so weit gekommen, also spring!

Mit 200 Stundenkilometern geht es dann Richtung Erde; etwa eine halbe Minute dauert der freie Fall, aber es wird dir wie eine Ewigkeit vorkommen. Wahrscheinlich wirst du dann auch genug mit dir selbst zu tun haben und die Aussicht nicht so wirklich genießen können, aber wenn der Tandemmaster dann den Fallschirm öffnet, hast du noch fünf bis sieben Minuten die Gelegenheit dazu…

Auf Wunsch wird auch ein Video von deinem Sprung gedreht; so kannst du deinen Freunden nicht nur davon erzählen, sondern ihnen auch zeigen, wie mutig du warst – vorausgesetzt, dir steht die Panik nicht die ganze Zeit über ins Gesicht geschrieben. Auf jeden Fall solltest du dir genügend Zeit mitbringen, insgesamt dauert so ein Sprungablauf bis zu eineinhalb Stunden; je nach Wettersituation kann es auch mal zu Wartezeiten kommen, du die aber auf dem Gelände „Fluggemeinschaft Rennefeld e.V.“ ganz entspannt verbringen kannst!

Tandemsprung, das ist doch was für Anfänger!? Ja, ist es, und als solcher kannst du tatsächlich auch einen Alleinsprung wagen! Unglaublich, oder? In einem zweitägigen Einführungskurs lernst du alles, was du für ein sicheres Erlebnis brauchst, und absolvierst dann auch deinen ersten Sprung aus ca. 1.400 Metern Höhe.

Vielleicht geht es dir ähnlich wie Julian und du kannst anschließend nicht genug von diesem Nervenkitzel bekommen; dieser erste Sprung samt Kurs zählt tatsächlich schon als Ausbildungssprung, und der Verein ist immer auf der Suche nach Nachwuchs…

Die Einführungskurse finden regelmäßig zu festen Terminen statt; auch hierfür reicht eine normale körperliche Fitness und ganz viel Mut, daneben benötigst du allerdings auch ein Tauglichkeitsattest vom Hausarzt – hier geht es schließlich um deine Sicherheit!

Gern hätte ich das „Skydiving“ auf dem Rennefeld ja für dich ausprobiert und dir anschließend von meinen Erfahrungen berichtet, doch – bei aller Liebe – hätte ich das niemals über mich gebracht! Aber Julian und die anderen Mitglieder des Vereins berichten dir gern von ihren Erfahrungen – oder du machst einfach deine eigenen… Traust du dich? Ich bin gespannt!

https://www.instagram.com/skydivesauerland/
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Die Fotos wurden mit freundlicher Unterstützung vom Fallschirmsportclub Sauerland e.V. zur Verfügung gestellt.