
ODER: NICHT NUR ZUM ROSENFEST EINEN BESUCH WERT!
Geschmäcker sind verschieden! Das äußert sich in vielerlei Gestalt: Kleidung, Partnerwahl, Kunstverständnis. Wenn du mal eine Straße entlangläufst, kannst du selbst an den Vorgärten ablesen, ob jemand eher modern-puristisch, traditionsbewusst oder naturverbunden eingestellt ist. Und nun versuche mal, all diese unterschiedlichen Menschen von ein und derselben Gestaltung ihres Gartens zu überzeugen! Utopisch? Ich nehme ebenfalls an, du wirst gnadenlos scheitern. Es sei denn, du hast ein richtig gutes Argument. Zum Beispiel: die Königin der Blumen…
Der „Rosenvirus“ breitet sich aus
Kaum zu glauben, aber tatsächlich war es sogar so, dass überhaupt gar keine Überredungskünste angewandt werden mussten, damit sich der Olsberger Ortsteil Assinghausen in ein echtes Rosendorf verwandelte.
Die Geschichte war nämlich ganz anders: Eine Jury hatte die Besonderheit der liebevoll restaurierten Fachwerkkulisse und des historischen Ortskerns mit Zehntspeicher aus dem 16. Jahrhundert und Grimme-Denkmal erkannt und erkor den Ort 1989 zum „Landes- und Bundesgolddorf“.
Natürlich wurde er in dieser Zeit mit zahlreichen, bunten Blumen geschmückt. Gut zwanzig Jahre später waren die aber längst verblüht, und es war an der Zeit, etwas neuen Glanz in das Golddorf zu bringen.
Also bepflanzte der Fremdenverkehrsverein gemeinsam mit der Inhaberin der örtlichen Rosengärtnerei Mechtild Heidrich einige öffentliche Flächen im Dorf mit den wunderschönen, wenn auch stachligen Königinnen der Blumen.
Als sich der Schaugarten der Gärtnerei „Rosenbogen“ anlässlich der 700-Jahr-Feier Assinghausens auch noch rosig-romantisch präsentierte, gab es kein Halten mehr: Der „Rosenvirus“ breitete sich rasend schnell im gesamten Ort aus.
Seitdem kannst du in vielen Privatgärten und öffentlichen Anlagen insgesamt 200 verschiedene Sorten bewundern – zur Blütezeit eine wahre Wonne…
Einigen Dorfbewohnern reichte das immer noch nicht, und so gründeten sie 2000 den „Rosenverein Assinghausen“.
Am Zehnthaus legten sie den Romantikgarten an; 2005 wurden die vier Rosenrundwege „Rosa Sancta“, „Flammentanz“, „Schneeflocke“ und „Heidetraum“ eröffnet, die den Rosenfreund jeweils von der Dorfmitte aus in ganz eigene Blütenparadiese entführen.
Natürlich blieben diese Bemühungen rund um die Rose nicht unbemerkt, und Assinghausen wurde erneut ausgezeichnet: Seit 2007 darf sich der Ort offiziell „Rosendorf“ nennen, als einer von sieben deutschlandweit!
„Rose trifft Hut“
Kein Wunder also, dass sich ganze Besucherscharen aufmachten, als der Rosenverein am vergangenen Wochenende zum zweijährlich stattfindenden Rosenfest lud; zum zehnjährigen Jubiläum unter dem Motto „Rose trifft Hut“.
Damit nicht nur die Damen vom „Rosenverein Assinghausen“ gut behütet waren, kreierte eine Hutmacherin vor Ort individuelle Exemplare für die Gäste. Und auch sonst waren die blumigen Kopfbedeckungen überall im Ort zu finden.
Rund fünfzig Aussteller informierten rund um das Thema Rose und Garten – da war es echt gut, dass der Weg von „Pretty Pink Pumps“ (ausrangierte, rosa lackierte Schuhe) gesäumt war, um kein Highlight zu verpassen. An allen Ecken und Enden wartete nämlich Schönes und Erstaunliches – sogar eine angerichtete Tafel mitten im Bach…
Unglaublich, wieviel Mühe sich die Assinghausener gegeben haben, ihr Rosendorf in einem ganz besonderen Glanz erscheinen zu lassen!
Leider dauert´s bis zum nächsten Rosenfest noch ein bisschen, aber die Rosenblüte hält ja noch etwas an…
Die beiden Fotos von den gut behüteten „Rosentanten“, wie man sie im Ort nennt, wurden mit freundlicher Unterstützung zur Verfügung gestellt von:
Rosenverein Assinghausen e.V., Vockelied 9, 59939 Olsberg-Assinghausen