
ODER: MIT LIEBE SELBSTGEMACHT…
Normalerweise ist immer schon alles fertig, was ich im zauberhaften Sauerland so entdecke. Dieses Mal konnte ich aber fast live mitverfolgen, was alles erledigt werden muss, wenn ein Café neu eröffnet wird. Und auch: Was alles schiefgehen kann… Dass es „Goldmarie“ heißen sollte, stand schon Anfang Februar fest, ebenso gab es das wunderbare Logo schon. Und genau das hatte mich so neugierig gemacht, dass ich seitdem mit Jana Nadika Pflüger in regelmäßigem Kontakt stehe und die weiteren Schritte eifrig mitverfolgt habe – Instagram macht´s möglich 😉 Vieles ist gut gelaufen, einiges auch nicht. Aber, Trommelwirbel, nun ist es fast so weit: Die „Goldmarie“ steht kurz vor ihrer Eröffnung!
Startschuss
Den Traum von einem eigenen Café träumt Jana eigentlich schon immer… Doch wer kann schon all seine Pläne in die Tat umsetzen!? Jana dachte jedenfalls nicht im Entferntesten dran, dass sie es tun würde; sie arbeitete als Kommunikationswirtin und lebte in Köln. Dort lernte sie auch ihren Freund Bernhard, einen gebürtigen Olsberger, kennen.
Jetzt kannst du dir bestimmt schon ein bisschen denken, wie die Geschichte weitergeht: Bernhard ersteigerte ein seit längerem leerstehendes Haus inmitten seines Heimatortes, das ehemals ein Café beherbergt hatte, mit der Option, dass jemand aus seiner Familie es betreiben wird. Jana hörte das Wort „Café“, und direkt wurde ihr alter Traum wieder lebendig…
Köln – Olsberg: Das ist natürlich schon mehr als eine Überlegung wert (aus Städter-Sicht natürlich 😉)… Und so verging eine weitere Zeit des Träumens, des Sich-Annäherns und gemeinsamen Planens, ehe sich das Paar schließlich dazu durchgerungen hat, seine Zelte künftig in Bernhards 150 Kilometer entferntem Heimatort aufzuschlagen.
Nicht leichter gemacht wurde diese Entscheidung durch die Größe der Fußstapfen, in die Jana treten wollte. Schnell erfuhr sie, dass sie nicht irgendein Café übernahm, sondern das ehemalige „Café Hoppe“, das lange Jahre Anziehungspunkt inmitten des Olsberger Ortskerns war.
Die Schützen trafen sich hier traditionell zum Fototermin (und tun es nun wieder), die Touristen, die den Kurort besuchten, genossen hier gern ein Stück Sahne-Torte. Jana möchte genau diesen Treffpunkt wiederbeleben, allerdings auf eine etwas andere Weise, wie du gleich noch sehen wirst.
Daher veränderte sich auch recht schnell das äußere Gewand des ehemaligen „Café Hoppe“: Mit dem grau gestrichenen Fachwerk passt sich das Gebäude perfekt an das durch zahlreiche Modernisierungsmaßnahmen ebenfalls veränderte Stadtbild an.
Nachdem die Entscheidung gefallen war, fingen Jana und Bernhard vor ungefähr zwei Jahren an, den Businessplan zu entwickeln. Zuerst musste das „Baby“ einen Namen bekommen; irgendetwas mit Gold, etwas Märchenhaftes sollte es sein. Als dann auch noch ein echtes Baby unterwegs war, das den Namen „Marie“ bekommen sollte, war ganz schnell klar: Es wird die „Goldmarie“. Klar, zeitlos, märchenhaft…
Endspurt
Es folgten unzählige Fahrten zwischen Köln und Olsberg, aber so richtig loslegen konnten Jana und Bernhard erst, als sie Anfang dieses Jahres ins Sauerland umzogen.
Und dabei meine ich das „loslegen“ echt wörtlich, denn die Beiden haben wirklich alles selbst gemacht. Dabei passt es natürlich perfekt, dass Bernhard Tischler ist, der seine Arbeit mehr als beherrscht. So ist es möglich, dass du in der „Goldmarie“ demnächst ganz individuelle Einrichtungs- und Dekoelemente finden wirst. Die Stühle aus dem „Café Hoppe“ beispielsweise wurden übernommen und aufgearbeitet.
Viel Inspiration hat sich Jana in den unterschiedlichsten Kölner Cafés geholt. Als junge Mama war ihr natürlich eine Spielecke ganz wichtig, für die Bernhard ein täuschend echtes Lebkuchenhaus gebaut hat.
Im Café erhält ein Mix aus unterschiedlichen Elementen Einzug: ein klassisches Sofa, eine moderne Theke, märchenhafte Figuren und ein abgeschliffener Betonboden im Industrial-Style durchzogen mit gemusterten Fliesen… Für jeden was dabei, hell, gemütlich – so lädt die „Goldmarie“ künftig zum Verweilen ein!
Auch „hinter den Kulissen“ ist einiges passiert: eine komplette Küche wurde eingerichtet, und die großzügige Backstube neu hergerichtet. Auch hier haben Jana und Bernhard mit Unterstützung der Familie alles selbst gemacht, und wollten die „Goldmarie“ eigentlich schon Anfang Mai eröffnen, wenn nicht ein Wasserschaden dazwischen gekommen wäre… So musste der frisch sanierte Boden teilweise neu geschliffen werden.
Zwischen den Baumaßnahmen war Jana viel unterwegs, um selbst noch zu lernen. Ganz wichtig war die Barista-Schulung in Dortmund, denn es ist nicht ganz leicht, mit einer Siebträgermaschine den perfekten Kaffee zu machen. Der Kaffee wird übrigens auch im Sauerland geröstet, bei „Langen Kaffee“ in Medebach.
Ja, es gibt manchmal Unvorhergesehenes und Probleme, wenn man ein Café eröffnet. Aber Jana hat die Erfahrung gemacht, dass alles geklärt werden kann, wenn man nur darüber spricht… Im Hinterkopf immer das Ziel, die Genusskultur nach Olsberg zu bringen, und mit der Unterstützung von Bernhard hat sie es geschafft!
Zielgerade
Endlich ist sie fast am Ziel angekommen: Die wichtigsten Elemente stehen, nun geht es noch an die Details. An einer Säule mitten in der „Goldmarie“ entsteht derzeit ein Märchenbaum, dessen Äste in alle Richtungen reichen und durch ihre Lampen ein schönes Licht bringen.
Außerdem wird noch eifrig an den wechselnden warmen Tagesgerichten, den Rezepten für das selbstgemachte Eis und den Naschereien aus der Backstube getüftelt, die Jana täglich ab 12 Uhr anbieten wird. Bernhards Schwester ist Konditorin und gehört fest zum Team der „Goldmarie“, sodass du dich auf einige Köstlichkeiten freuen kannst. Aber eins kann ich schon verraten: ein klassisches Stück Sahnetorte wird es hier nicht geben!
In den nächsten Wochen werden die Türen der „Goldmarie“ plötzlich geöffnet sein – der genaue Termin wird nicht verraten… Ich habe mir fest vorgenommen, Anfang der Sommerferien nochmal vorbeizuschauen, aber wie gesagt: Streng geheim 😉
Einige Fotos wurden mit freundlicher Unterstützung zur Verfügung gestellt von:
Goldmarie Olsberg, Ruhrstraße 4, 59939 Olsberg