
ODER: DIE FASHION-MANUFAKTUR AUS DEM SAUERLAND
Frohes Neues! Und, was sind deine Vorsätze für 2023? Dich solidarisch zeigen und wohltätige Zwecke unterstützen? Auf die Umwelt achten und regionale Produkte kaufen? Oder dir selbst mal wieder etwas Gutes tun und deine Garderobe etwas aufrüsten? Schwierige Entscheidung – am besten alles auf einmal!? Kannste haben, zumindest, wenn du bei „G-Bull“ shoppst… Denn Marcel Binder näht die stylischen Klamotten für sein Modelabel komplett selbst in Attendorn-Ennest und tut ganz nebenbei auch noch Gutes:
Ares zu Ehren
Wenn du dir ein Tier ins Haus holst, denkst du wahrscheinlich nicht zuerst an einen American Staffordshire Terrier!? Schließlich gilt er hierzulande als Listenhund Kategorie I, die strengen Auflagen und der Ruf als gefährliche Rasse mit gesteigerter Aggressivität schrecken viele Menschen davon ab, einen solchen Hund zu halten. Doch Marcel hat diese mutigen, stolzen und doch schwer vermittelbaren Tiere ganz anders kennengelernt: In seiner Kindheit war „Frech“ sein treuester Begleiter, und so war auch klar, dass er viele Jahre später einem solchen Hund wieder ein Zuhause geben wollte. Er machte einen Hundeführerschein, bereitete alles vor, Ende 2018 konnte Ares bei Familie Binder einziehen, doch eins hatte Marcel versäumt – die Erlaubnis für die Überführung in ein anderes Bundesland zu beantragen. Und genau dieses Versäumnis wurde ihm einige Monate später zum Verhängnis; trotz vieler Tränen und allerhand Bemühungen musste Ares zurück nach Niedersachsen zu seinem Züchter gebracht und in eine andere Familie vermittelt werden.

Damit war die Geschichte aber nicht zuende, sie ging erst so richtig los: Marcel wollte seinen Fehler wieder gutmachen, setzte sich mit Tierheimen in Verbindung, überlegte, wie er helfen konnte, bis ihm im Juni 2019 die Idee kam, nachhaltige Mode herzustellen und mit einem Teil des Erlöses unterschiedliche Tierschutzorganisationen zu unterstützen. Schnell war das Logo entwickelt, etwas länger musste er warten, bis er endlich wieder einen Hund bei sich aufnehmen konnte. Schließlich sollte dieses Mal alles passen; Marcel erfüllte alle Voraussetzungen, erhielt die Haltungsgenehmigung vom Ordnungsamt, bekam die Nachricht vom Tierheim, dass ein American Staffordshire Terrier zur Vermittlung stand, besuchte ihn häufig, baute eine Bindung zu ihm auf und holte ihn zu sich nach Hause. Im Tierheim hatte er den Namen Taylor bekommen, Familie Binder taufte ihn in Ares – ihrem ehemaligen Familienmitglied zu Ehren – um; bis heute leben Marcel, seine Lebensgefährtin und die beiden Kinder glücklich mit ihm zusammen…

Doch auch seinen anderen Plan verfolgte Marcel weiter, denn es gab ja noch viele andere Hunde, denen er helfen wollte. Zwar hatte seine Mutter immer viel genäht und Marcel hatte ihr als kleiner Junge auch häufiger mal über die Schulter geschaut, hatte aber selbst trotzdem überhaupt keine Erfahrung. Also nutzte er die Corona-Zeit, schaute sich entsprechende YouTube-Videos an, probierte vieles aus und wurde immer besser.

Klar, mit Nadel und Faden würde das alles nicht funktionieren, also schaffte sich Marcel fünf Nähmaschinen der Marke „Pfaff“ aus den 80er-Jahren an, rüstete sie auf modernste Technik um, sodass sie kaum Strom verbrauchen und ihre jeweilige Aufgabe effizient erfüllen können, und baute sich seinen Hauptarbeitsplatz, den Schneidertisch…

Natürlich brauchte es dafür auch einiges an Platz: In einer ehemaligen Schreinerei im Attendorner Ortsteil Ennest fand Marcel den perfekten Ort für sein Vorhaben, renovierte die großzügige Halle und baute die Nähmaschinen und den Schneidertisch, die Transferdruck- und die Stickmaschine, sein Stofflager und sein Büro so auf, dass alle Arbeitsschritte optimal miteinander vernetzt werden können. Am 01. Februar 2022 war es dann soweit – Marcel ging mit „G-Bull“ an den Start:

Mit vollem Einsatz
Vielleicht bist du jetzt etwas irritiert, denkst, dass du das falsch verstanden hast!? Schließlich gibt es viele Modelabels, die ihre Shirts und Hoodies anderswo produzieren lassen – möglicherweise nicht unter den besten Arbeitsbedingungen – und dann nur noch ihr Logo aufdrucken… Aber du hast völlig richtig gelesen: Marcel näht die Kleidung tatsächlich komplett selbst, zweieinhalb Stunden braucht er beispielsweise für einen Hoodie. Und das neben seinem Vollzeitjob als Prozessingenieur bei „Mubea“, oftmals bis tief in die Nacht – wenn das nicht mal voller Einsatz ist!?

Beste Qualität und Nachhaltigkeit – diese beiden Stichworte hat der Attendorner bei jedem Arbeitsschritt im Hinterkopf. Er nahm Kontakt zu unterschiedlichen Stoffherstellern auf, ließ sich Proben zuschicken, wählte nur die besten, klimafreundlichen Stoffe aus. Leider gibt es noch kein Internet zum Fühlen, aber ich kann dir garantieren, einen soooooo kuscheligen Hoodie hast du noch nie gehabt!


Auch die Liebe zum Detail ist nicht auf der Strecke geblieben: Die Stickerei im Nackenbereich, das um die Kordel genähte Lederemblem, die Etiketten – Marcel möchte etwas rundum Besonderes schaffen, an dem du lange Freude haben wirst!




Nicht nur durch die Produktion in Attendorn, die kurzen Wege und die optimierten Maschinen, sondern auch durch die Fertigung auf Bestellung leistet Marcel einen wertvollen Beitrag zur Nachhaltigkeit. So hat er keine „Leichen“ auf Lager, die irgendwann einmal geschreddert werden müssen, sondern fertigt nur das, was auch wirklich bestellt wurde. Keine Sorge, du musst trotzdem nicht lange auf deinen neuen Hoodie oder dein Shirt warten – wenn du im Online-Shop bestellt hast, macht sich Marcel direkt ans Werk; es dauert maximal fünf Werktage, bis er das Päckchen auf die Reise schickt. Wie gesagt: Voller Einsatz!

Die Schnittmuster für die verschiedenen Größen hat Marcel vorbereitet; auf dieser Basis kann er völlig flexibel arbeiten und dank seiner eigenen Transferdruckmaschine immer wieder neue Designs und Farben entwickeln. Übrigens: Die Folie ist biologisch abbaubar – bei „G-Bull“ wurde wirklich an alles gedacht.

Dieser Blogpost ist nun fast am Ende, die Geschichte des Attendorner Labels geht gerade erst los. Marcel hat noch große Ziele, möchte mit seinem Unternehmen irgendwann einmal klimaneutral sein, seine Kollektion erweitern, vielleicht sogar Arbeitsplätze schaffen. Und natürlich auch weiterhin an Tier- und Kinderschutzorganisationen spenden, du entscheidest bei der Bestellung selbst, an wen der Spenden-Euro pro verkauftem Kleidungsstück gehen soll. So geht Shoppen mit gutem Gewissen – zumindest diesen Neujahrsvorsatz kannst du ja nun wirklich schnell erfüllen! Ach ja, wenn du ganz schnell bist und bis zum 15. Januar bestellst, bekommst du als treuer Leser mit dem Code GBULL10 auch noch zehn Prozent Rabatt… 😊

G-Bull, The Fashion Manufacture, Milstenauer Straße 12, 57439 Attendorn
https://www.instagram.com/g_bull_fashion/
Die beiden Fotos von Ares wurden mit freundlicher Unterstützung von Marcel Binder zur Verfügung gestellt.