ES WEIHNACHTET SCHON IN DER „DINKELBÄCKEREI KRAMME“

ODER: (NICHT) EINFACH NUR BROT!

Lebkuchen, Dominosteine, Butterstollen – dafür ist es Mitte Oktober noch viel zu früh!? Das kannst du aber auch nur so lange mit voller Überzeugung sagen, bis dir der vertraute Duft wieder in die Nase gestiegen, bis du das feine Gebäck mit den edlen Gewürzen auf der Zunge zergehen lassen hast. Denn genau dann hat die Weihnachtszeit begonnen; völlig egal, welches Datum der Kalender gerade anzeigt… Am besten schmecken all die Leckereien, wenn sie von Hand gemacht sind, und wenn du dich nun nicht schon selbst in die Weihnachtsbäckerei stellen möchtest, dann schau doch einfach mal in der „Dinkelbäckerei Kramme“ in Hemer vorbei, denn dort wird mit viel Liebe zum Handwerk nach traditionellen Rezepten gebacken:

Handwerk seit 1906

Drei Pfennig kostete das Brötchen, siebzig Pfennig das Brot, als Paul Kramme 1906 die „Bäckerei Kramme“ in Hemer eröffnete… Noch heute erinnert das „Opa Paul Brot“ an den Firmengründer, noch heute backt sein Urenkel Hauke Kramme teils nach den Rezepten der damaligen Zeit. Denn der Hemeraner, der heute die Bäckerei zusammen mit seiner Mutter Marianne führt, sieht sich nicht nur dem traditionellen Handwerk, sondern auch der Geschichte des Familienunternehmens verpflichtet.

Nach dem frühen Tod seines Vaters Dietmar stieg Hauke 1990 in das Geschäft ein, damals war er mit 21 Jahren einer der jüngsten Bäckermeister weit und breit. Viel hatte er von seinem Vater gelernt, viel machte er wie seine Vorfahren, doch Hauke Kramme wollte auch seinen eigenen Weg gehen. Bereits Mitte der 90er verbannte er aus Überzeugung alle Fertigmischungen und Zusatzstoffe aus der Backstube, zwei Jahrzehnte später kam ihm dann noch eine andere Idee: Im Fernsehen sah er einen Bericht über eine Dinkelbäckerei – diese ursprünglichste der Getreidearten hatte zwar längst auch schon Einzug in sein Sortiment erhalten, dass aber ausschließlich mit Dinkelmehl gebacken werden konnte, war damals eine echte Neuigkeit für ihn.

Doch er war von den vielen Vorteilen des Getreides – hier gibt es natürlich keine medizinischen Empfehlungen, nur so viel: Das Urgetreide hat einen hohen Eiweiß- und Vitaminanteil, verursacht weniger Allergien, ist robust im Anbau und verursacht somit deutlich weniger Einsatz von Pestiziden als herkömmlicher Weizen, schon Hildegard von Bingen schwor auf die positiven Eigenschaften dieses Lebensmittels – überzeugt, stellte bei sich selbst fest, dass ein Dinkelbrot im Gegensatz zum Brot aus Weizenmehl kein Sodbrennen verursachte, und machte sich an die Umstellung seiner Backstube.

Doch so leicht, wie das nun klingt, war es leider nicht: Aufgrund seiner speziellen Eigenschaften, die längere Knetzeiten und Teigruhe erfordern, konnte das Dinkelmehl nicht einfach 1:1 als Ersatz zum Weizenmehl genutzt werden. Hauke Kramme bekam viele Tipps, doch nichts funktionierte so richtig; also probierte er selbst immer wieder neue Rezepte aus, bis er schließlich den Dreh raus hatte und zufrieden mit den Ergebnissen war. Zuerst kamen die Blechkuchen aus Dinkelmehl in die Auslage, am schwierigsten war es, normale Brötchen auf diese Weise zu backen. Über ein halbes Jahr hat es gedauert, bis sein Sortiment nach und nach ersetzt worden war, 2017 war das Ziel erreicht, seitdem wird in der „Dinkelbäckerei Kramme“ ausschließlich mit bestem Dinkelmehl gebacken – ohne Kompromisse, ohne Ausnahmen!

Zwei Weltkriege und andere schwierige Zeiten hat das Familienunternehmen in den letzten 117 Jahren überstanden, auch die aktuelle Energiekrise wird ihm nichts anhaben können. Denn Hauke Kramme hat einen Weg gefunden, die Tradition des Handwerks und der Familie mit den Bedürfnissen der modernen Welt zu vereinbaren. Nicht nur aus Hemer, sondern auch aus den benachbarten Orten kommen Stammkunden in die Filiale an der Hauptstraße 102 – sie schätzen das Wissen, dass Brot, Brötchen und Co. nur wenige Meter vom Verkaufsraum frisch gebacken werden, sie schätzen die guten Eigenschaften und die Vielfalt, die das Urgetreide zu bieten hat:

Die ganze Vielfalt des Dinkels

Immer nur Dinkelbrot, ist ja langweilig!? Na, hier geht es ja auch nicht um DAS Dinkelbrot, sondern um viele verschiedene Varianten, die alle mit Dinkelmehl gebacken sind: Eiweiß- und Bierbrot, Amaranth- und Grünkohlbrot, Dinkel-Knäcke und Buchweizen-Emmer, um nur mal ein paar Sorten der „Dinkelbäckerei Kramme“ zu nennen… Einige sind tatsächlich noch nach Uropas Rezepten, die an den Dinkel angepasst wurden, gebacken, andere völlig neu entwickelt, alle aber komplett ohne Zusatzstoffe und künstliche Pülverchen. Backen wie vor 106 Jahren eben!

Und welcher Brötchentyp bist du? Darf es mit Kümmel, Mohn oder Vollkorn ruhig mal etwas deftiger zugehen oder magst du eher die goldgelbe Kruste und den etwas milderen Geschmack? Auch hier haben die Dinkelbrötchen die gesamte Palette zu bieten, verzichten musst du garantiert auf nichts, außer auf herkömmlichen Weizen natürlich…

Aber das Schönste sind doch die Leckereien, die es nur zu einer bestimmten Zeit gibt – Osterzopf und Erdbeer-Omelette, Stutenkerl und Weihnachtsgebäck. Und genau deswegen hat sich Hauke Kramme auch schon an die Arbeit gemacht, denn es wäre doch viel zu schade, wenn du seine Leb- und Spitzkuchen, Dominosteine und Butterstollen, Nusssterne und Vanillekipferl nur in den paar Adventswochen naschen könntest. Ab sofort kannst du sie schon im Ladengeschäft oder mittwochs und samstags auf dem Hemeraner Wochenmarkt bekommen; nur für die Spekulatius und das Spritzgebäck musst du dich noch ein wenig gedulden. Ein bisschen Vorfreude muss ja auch sein, und dennoch: Umso früher du die Weihnachtszeit einläutest, desto länger kannst du sie genießen!

Dinkelbäckerei Kramme, Hauptstraße 102, 58675 Hemer

https://www.dinkelbäcker.nrw/

https://www.instagram.com/dinkelbaeckereikramme/

https://www.facebook.com/dinkelbaeckereikramme/

Die historischen Bilder sowie die Fotos von den verschiedenen Brötchen, Brotsorten und vom Weihnachtsgebäck wurden mit freundlicher Unterstützung von Hauke Kramme zur Verfügung gestellt.

Ein Kommentar zu „ES WEIHNACHTET SCHON IN DER „DINKELBÄCKEREI KRAMME“

  1. Wir haben hier in Oberhausen, Essen und Bottrop die Dinkel Bäckerei Peters. Ich bin letztes Jahr im Oktober auf den aufmerksam gemacht worden. Bei dem gibt es auch alles aus Dinkelmehl. Ich kann es nur jedem empfehlen. Dinkelmehl ist auch für Diabetiker sehr gut geeignet.

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