MATTES ECKHARDT TROMMELT FÜR DEN FRIEDEN

ODER: DIE ZEIT FÜR VERÄNDERUNG IST JETZT!

Du kannst ein Mittagessen zubereiten oder für ein echtes Geschmackserlebnis sorgen, du kannst ein Lied spielen oder ein Instrument zum Klingen bringen, du kannst einen Auftritt absolvieren oder den Moment feiern… Was ich damit sagen will – egal, was du machst, mach es mit Leidenschaft! Denn das Ergebnis verrät, ob du stur nach Rezept gekocht, nach Noten gespielt, nach Zeitplan agiert oder dein Gefühl, dein Herz, deine ganze Energie hineingesteckt hast. Bestes Beispiel dafür ist Matthias „Mattes“ Eckhardt aus Lennestadt-Elspe, der mit sanften und lauten Tönen sein Publikum tief im Inneren berührt:

Drummer aus Leidenschaft

Mamas Topfdeckel waren zerbeult, sämtliche Eimer zerschlagen, und so wurde der achtjährige Mattes vor die Wahl gestellt: Luftgewehr oder Trommel. Natürlich hätte sich sein Vater, ein passionierter Jäger gewünscht, dass Mattes sich für ersteres entscheidet, doch zum Glück hat er seinem Sohn freie Hand gelassen, und somit war klar, dass unter dem Weihnachtsbaum Mattes´ erstes Schlaginstrument lag, mit handgeschnitzten Sticks von Onkel Rudi…

Erst heute ist Mattes klar, mit welcher Engelsgeduld seine Eltern die ersten Übungssessions ertrugen; auch später, als Mattes ein ganzes Schlagzeug hatte, sich die Songs mithilfe von Schallplatten aneignete und seine Beats durch das ganze Haus tönten, ließen sie ihn gewähren. Offenbar wussten sie schon damals, dass ihr Sohn auf dem besten Wege war, ein echter Drummer zu werden, und sich von diesem Vorhaben auch nicht mehr abbringen ließe.

Er spielte im Tambourcorps und im Schulchor; wenn die anderen Kinder auf dem Pausenhof tobten, saß Mattes im Musikraum an den Drums. Völlig klar, dass dieses Talent auf eine Bühne gehörte – Mattes spielte in der Kirche und im Jugendheim, es folgten Auftritte mit den Rockbands „Halifax“ und „Schnakemann“, später spielte er 35 Jahre als Drummer in der Kultband „A45“ und in der Party-Band „Hitmix“, jedes zweite Wochenende war er in Sachen Musik unterwegs.

Und dann kam Corona, die Dinge fügten sich plötzlich neu zusammen… Die Auftritte fielen weg, gleichzeitig ging der Industriemechaniker nach 48 Jahren Berufstätigkeit in Altersteilzeit, musste nicht mehr nach Urlaub fragen, wenn mal ein Auftritt unter der Woche anstehen sollte. Der Zeitpunkt war also ideal, sich einem neuen Projekt zu widmen – denn die Zeit für Veränderung ist jetzt:

Mattes Drums for Peace

Was er mit der fünfzig Kilogramm schweren japanischen Röhrentrommel machen wollte, wusste Mattes nicht, ihm war nur klar, dass er sie haben musste… Vor ungefähr zehn Jahren war er mit seinem Sohn auf einer Musikmesse in Frankfurt – für den leidenschaftlichen Drummer ein regelmäßiger Pflichttermin -, als er an einem Stand die riesigen Taikos entdeckte. Er probierte sie aus, und es war gleich um ihn geschehen. Noch weitere Male kehrte er an diesem Tag an den Stand zurück, konnte sich aber nicht entschließen, sie mit ins Sauerland zu nehmen. Denn zum einen war sie für einen Impulskauf einfach zu hochpreisig, zum anderen hatte er auch nicht das passende Auto dabei.

Also ging´s zurück nach Hause, Mattes wollte das Ganze erstmal sacken lassen, doch das beeindruckende Instrument mit seinen tiefen, vollen Tönen und seiner intensiven Schwingung ließ ihn einfach nicht los. Machen wir es kurz: Nur eine Woche später fuhr er nach Düsseldorf, um die Taiko abzuholen, dieses Mal mit dem richtigen Fahrzeug und genügend Man-Power, um die schwere Trommel vorsichtig zu verladen. Eine einmalige Gelegenheit, denn später erfuhr Mattes, dass „seine“ Taiko mit der tiefen Frequenz heute nicht mehr zu haben ist. Das chinesische Familien-Unternehmen, das sie in einem aufwendigen Prozess in Handarbeit fertigte, hatte keinen Nachfolger gefunden und somit die Produktion eingestellt. Doch nicht nur aus dem Grund hat Mattes den Kauf nie bereut…

Ihren ersten öffentlichen Auftritt hatte Mattes´ Taiko beim „Gellestatt Open Air“ ins Elspe: Als es dunkel wurde und er anfing, sie mit den Leucht-Sticks zu spielen, war direkt eine Magie da, die auch das Publikum in ihren Bann zog. Plötzlich war Mattes nicht mehr der Drummer, der sich eher im Hintergrund der Bühne befand, der sein Schlagzeug als eine Art Schutzwall um sich herumstehen hatte. Plötzlich waren alle Augen auf ihn gerichtet, plötzlich lauschten alle Ohren seinem Instrument. Zwar nicht einsam, aber doch alleine stand er da, völlig auf die Musik fokussiert, völlig in seinem Element. Und da spürte er, dass seine Energie über die Taiko auf das Publikum ausströmte und schließlich zu ihm zurückkam – ein so schöner Moment, den er fortan nicht mehr missen wollte. Aus der japanischen Kriegstrommel war eine sauerländische Friedenstrommel geworden…

Doch als dann die Auftritte mit seinen Bands wegfielen, verspürte Mattes den Wunsch, auch etwas zu spielen, das eine Melodie machte, und genau hier kamen ihm die Handpans wieder in den Sinn. Schon vor einigen Jahren hatte er sich damit beschäftigt, festgestellt, dass man sich bei dem Schweizer Unternehmen, das sie herstellt, mittels eines Bewerbungsformulars auf die Warteliste setzen lassen musste, und den Gedanken wieder verworfen. Nun machte er sich wieder auf die Suche, entdeckte mit „CaisaPan“ einen weiteren Hersteller und konnte sein Glück kaum fassen, als er ins Impressum schaute: Die Manufaktur saß in Witten, nur eine knappe Fahrtstunde von Elspe entfernt. Direkt machte Mattes sich auf den Weg, probierte die „CaisaPans“, die anders als die Schweizer Instrumente aus Edelstahl gefertigt waren und somit ein viel schöneres Klangerlebnis ermöglichten, vor Ort aus und gab seine erste in Auftrag – es dauert schließlich sechs bis acht Wochen, bis das Instrument in aufwendiger Handarbeit hergestellt ist.

Inzwischen hat Mattes fünf „CaisaPans“ – drei davon in 440 Hertz, die mit jeder Gitarre und jedem Klavier harmonieren, zwei aber auch in einer ganz besonderen Frequenz: 528 Hz ist die Frequenz der Liebe, schwer zu beschreiben, aber wenn du Mattes mal zuhörst, wirst du wissen, was gemeint ist – selbst mir als echt unmusikalischem Menschen ist es gelungen, die Töne auf mich wirken zu lassen und die besondere Energie darin zu spüren!

Wir Menschen sind übrigens nicht die einzigen, die diese Form von Musik glücklich macht; auch Tiere sind voll und ganz auf dieser Frequenz unterwegs. Mal spielt Mattes den Pferden vom „Elspe Festival“ vor, mal gibt er ein Konzert auf einer Esel-Wiese – so oder so, für alle Beteiligten ein einmaliges Erlebnis!

Und letztlich ist es genau das, was Mattes mit seinen „Drums for Peace“ erreichen möchte: Menschen da zu berühren, wo sonst keiner hinkommt. In ihnen etwas auszulösen, sie aus ihrer Komfortzone herauszuholen, eine Veränderung zu bewirken. Deswegen spielt er nicht auf Feierlichkeiten, bei denen ihm das Publikum ihm mit einem Glas Bier in der einen und einer Currywurst in der anderen Hand zuhört.

Er steht mit Speakern wie Tobias Beck auf der Bühne, die ebenfalls etwas verändern wollen, er hat auch schon bei einer Hochzeit gespielt, zuletzt stand er mit einem großen Orchester in der Balver Höhle auf der Bühne, im November wird er vor 8.000 Menschen in Basel spielen. So wie es für ihn etwas ganz Besonderes ist, sollen seine Auftritte auch für andere etwas Besonderes bleiben.

Mattes ist nun 64 Jahre alt – bei Männern darf man das ja verraten –, oftmals ist er der Älteste bei den Veranstaltungen, auf denen er spielt, aber ans Aufhören denkt er längst nicht, er hat ja gerade erst angefangen. Er hält sich fit, sitzt zwischendurch auch mal am Schlagzeug, geht ins Fitnessstudio und fährt Fahrrad, denn du kannst dir bestimmt vorstellen, dass das Spielen der Taiko nicht nur mentale Stärke erfordert!

Doch genauso wenig, wie er jemals nach Noten gespielt hat, macht er Pläne für die Zukunft. Was kommt, das kommt, so wie damals die erste Trommel unter dem Weihnachtsbaum, wie die Taiko auf der Frankfurter Musikmesse, wie das Projekt „Mattes Drums for Peace“. Und so dürfen wir gespannt sein, auf das, was da noch kommt…

Wenn du Mattes mal live erleben möchtest, schau doch mal auf seinem Instagram-Profil vorbei – hier hält er dich über alles Aktuelle auf dem Laufenden, hier kannst du auch Kontakt zu ihm aufnehmen:

https://www.instagram.com/eckhardt.matthias/

Die Fotos (mit Ausnahme des Titelbildes und des zuletzt verwendeten Bildes) sowie die Videos (mit Ausnahme des Videos von Mattes mit der CaisaPan vor der Efeu-Wand) wurden mit freundlicher Unterstützung von Matthias Eckhardt (Fotos in Schwarz-Weiss: Markus Bronold) zur Verfügung gestellt.

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