LECKERES AUS „ALBERS KRÄUTERWERKSTATT“

ODER: ALTE TRADITIONEN NEU ENTDECKEN…

Zwei Tage brütende Hitze, dann ein heftiges Gewitter mit rauschendem Regen – während du vielleicht denkst, dass dieser Sommer eine echte Herausforderung ist, jubelt die Natur im Sauerland über dieses Spiel von Sonne und Feuchtigkeit! Das ist dann wiederum auch gut für dich, denn das Buffet an leckeren und gesunden Wildkräutern ist reichlich gedeckt. Doch Achtung – nicht alles, was da draußen wächst, eignet sich für den Verzehr. Bevor du losziehst, solltest du genau wissen, was du in dein Körbchen legen und anschließend auffuttern darfst. Und falls du dir noch nicht ganz sicher bist, empfehle ich dir einen Besuch in der „Albers Kräuterwerkstatt“ in Schmallenberg-Bödefeld, denn Nadine Albers-Bergrath hat es sich zur Aufgabe gemacht, dir das Nutzbare der Natur näher zu bringen:

Kleine Pflänzchen, große Wirkung

Für mich ist der Frühling da, wenn der Bärlauch wächst. Und das ist dann auch so ziemlich das einzige Wildkraut, an das ich mich herantraue – das Aussehen der Pflanze und der Geruch der Blätter sind mir inzwischen so vertraut, dass ich sie sicher von hochgiftigen Maiglöckchen, Herbstzeitlosen und den jungen Trieben des Aronstabs unterschieden kann… Wenn es dir ähnlich geht, weißt du, dass die halb vertrockneten Blätter, die du eingeschweißt in ganz viel Plastik im Supermarkt bekommen kannst, bei weitem nicht mit den hocharomatischen, frisch geernteten Pflänzchen mithalten können, und was für Bärlauch gilt, ist auch bei anderen Wildkräutern so. Daher ist es doch wirklich Zeit, mehr von ihnen kennenzulernen!

Früher hat eine Kräuterausbildung neun Jahre gedauert, dabei haben die Absolventen neun unterschiedliche Arten kennengelernt. Denn die Pflanze ändert ihr Aussehen im Laufe des Jahres, durch eine genaue Beobachtung und die Wahrnehmung mit allen Sinnen wurde eine exakte Bestimmung ermöglicht. Ganz so lang hat Nadine Albers-Bergrath nicht gebraucht, doch auch sie beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem, was da draußen so wächst. Aufgewachsen in Essen fühlte sie sich schon immer am wohlsten, wenn sie in Wald und Wiese unterwegs war, mit der Geburt ihrer Töchter änderte sich alles: Plötzlich wurde das Natürliche immer wichtiger – anstatt gleich zur chemischen Keule zu greifen, setzte sie auf die sanfte Kraft der Pflanzen.

Zunehmend nutzte sie Wildkräuter auch in der Küche, stellte Tinkturen her, war begeistert von der Heilwirkung der kleinen Pflänzchen, musste aber immer lange suchen, bis sie geeignete Stellen zum Sammeln fand. Mit dem Umzug ins Sauerland kam dann die große Wende: Ein kleines Häuschen mit Garten, umgeben von Wildkräutern – was für ein Traum! Brennnessel, Gundermann und Giersch wurden zu ihren treuen Begleitern, und die Neugier, mehr über diese Kraftpakete der Natur zu erfahren, wuchs stetig.

Um die ganze Arten- und Nutzungsvielfalt der Wildkräuter kennenzulernen, absolvierte sie von 2019 bis 2020 einen Kurs zur zertifizierten Kräuterpädagogin an der Gundermannschule in Köln, machte anschließend eine Ausbildung zur Phytotherapeutin, plant für das kommende Frühjahr ihre Prüfung zur Heilpraktikerin. Jede Menge profundes Wissen, und das wollte sie natürlich nicht für sich behalten: Sie gründete die „Albers Kräuterwerkstatt“, um dich vom Reichtum der Natur zu überzeugen…

Auch Nadines Mann hat mit Pflanzen zu tun, wenn auch auf andere Weise: Er hatte einen Betrieb für Garten- und Landschaftsbau, sein Vater hatte bis zu seinem Tod eine Gärtnerei mit riesigen Gewächshäusern. Von diesen 900 Quadratmetern steckte sich Nadine einen kleinen Teil ab, nutzte den Platz als Schulungsraum für ihre Workshops. Da die Gewächshäuser aber ansonsten nicht mehr genutzt wurden, wurde es darin im Sommer sehr heiß, im Winter sehr kalt und wenn es regnete, kam auch mal Wasser durchs Dach – auf Dauer nicht die ideale Lösung. Doch da gab es ja noch die alte Scheune vor dem Bödefelder Ortseingang:

Rund um die Scheune

Ja, stimmt, der Begriff „alte Scheune“ und die folgenden Fotos passen nicht so wirklich zusammen. Denn in den letzten Jahren ist hier eine Menge passiert; die Auszubildenden des Garten- und Landschaftsbaubetriebs haben sich hier in den Wintermonaten so richtig ausgetobt, herausgekommen ist ein echtes Schmuckstück mit viel Platz für die „Albers Kräuterwerkstatt“.

Der Umzug ist inzwischen abgeschlossen, doch auf dem angrenzenden Grundstück der ehemaligen Baumschule wird noch eine Menge passieren. Seit 2017 ist hier nichts mehr gemacht worden, nun muss erst einmal Raum geschaffen werden, damit die kleinen Pflänzchen wieder wachsen können. Nadine möchte nämlich auf diesem Gelände ihre Führungen anbieten, denn, auch wenn es mir schwerfällt, das zu schreiben: Das Sauerland ist kein gutes Gebiet für Wildkräuter.

Es ist zwar grün, doch sehr stark landwirtschaftlich geprägt und damit nicht unbedingt artenreich. Natürlich kannst du immer wieder Stellen finden, an denen du eine gute Ausbeute machst, aber in Naturschutzgebieten darf nicht gesammelt werden, in den Fichtenwäldern kommt nie Licht auf den Boden und an den Feldrändern sind häufig Mittel aus der Landwirtschaft eingebracht, da musst du gelegentlich auch mal länger suchen. Und weil Nadine die Zeit nicht in Wandern und Auskundschaften, sondern in nützliches und verständliches Wissen investieren möchte, finden die Kräuterführungen eben rund um die Scheune oder in der direkten Umgebung statt.

Doch das ist erst der Beginn deines Abenteuers in der Welt der Wildkräuter: Stell dir vor, du sammelst frische Kräuter, bereitest sie gemeinsam mit anderen vor und grillst die mit ihnen verfeinerte Speise über offenem Feuer. Ein Erlebnis, das du so schnell nicht vergisst! Denn hier geht es nicht nur um Wissen, sondern um das Gefühl, die Natur wirklich zu erleben – mit allen Sinnen. Und so gewinnst du dann auch die Sicherheit im Umgang mit den einzelnen Pflänzchen; wenn du erst einmal mit ihnen gearbeitet hast, ihren Geruch und ihren Geschmack kennengelernt hast, wirst du sie auch in freier Wildbahn wiedererkennen.

Wildkräuter zu sammeln, sie zu verarbeiten und zu essen – das ist längst noch nicht alles, was du in „Albers Kräuterwerkstatt“ lernen kannst! Hast du schon mal vom Räuchern gehört? Diese alte Tradition kannst du unter Nadines Anleitung erlernen oder am eigenen Körper erfahren. Nein, es geht nicht um Magie, sondern um die pure Kraft der Natur – mit selbst gesammelten oder biologisch angebauten Kräutern lernst du, wie Aromatherapie funktioniert. Zusammen Räucherpäckchen binden und auf der glühenden Kohle zu entzünden, das ist ein völlig anderes Erlebnis als das ätherische Öl in deine Duftlampe zu gießen.

Also, egal, ob du lernen möchtest, wie man Wildkräuter in der Küche nutzt, das Räuchern für dich entdecken willst oder einfach nur einen Tag in der Natur genießen möchtest – „Albers Kräuterwerkstatt“ bietet dir all das und noch viel mehr. Du nimmst nicht nur Wissen mit nach Hause, sondern auch ein neues Gefühl für die Welt um dich herum – und das direkt vor deiner Haustür!

Nadine Albers-Bergrath, Auf dem Stadtfeld 1, 57392 Schmallenberg-Bödefeld

https://kraeuterwerkstatt-albers.de/

https://www.instagram.com/albers.kraeuterwerkstatt/

https://www.facebook.com/profile.php?id=100064208946678

Die Fotos von Nadine mit dem Körbchen und beim Ernten sowie vom Brettchen mit den verschiedenen Wildkräutern wurden mit freundlicher Unterstützung von Nadine Albers-Bergrath zur Verfügung gestellt.

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