ODER: ZWISCHEN URZEIT UND ABENTEUER…
Hast du dich als Kind für Dinosaurier begeistert? Oder hast du sie eher als grüne Plastikfiguren am Rand deiner Spielzeugkiste liegen lassen? Egal, ob du heimlich davon träumst, einen T-rex zu treffen oder einfach Lust auf eine spannende Geschichte hast – Stefan Schröder aus Finnentrop-Ostentrop nimmt dich mit auf eine Reise zwischen Wissenschaft, Nostalgie und purer Faszination für die Urzeit… Mehr als 1500 Dinosaurier-Figuren nennt er sein Eigen, und jetzt auch ein eigenes Buch „Paläo-Nerds“. Warum lassen Dinosaurier ihn nicht los? Und welches Urzeitwesen würde er gern mal in echt treffen? All das verrät er dir hier! Also schnall dich an, wir reisen ein paar Millionen Jahre zurück:
Von Plastik-Dinos zum Autor
Stefan, wie kommt man als Sozialpädagoge darauf, ein Buch zu schreiben?
Vielleicht habe ich als Sozialpädagoge einen erhöhten missionarischen Eifer, mit dem ich Menschen für gute Sachen begeistern will.

Wer viel schreibt, liest auch viel – trifft das auch auf dich zu?
Absolut. Bei mir zu Hause sieht es aus wie in einem mittelgroßen Antiquariat, und ich lese stets zwei, drei Bücher parallel.

Nun heißt dein Debut-Werk „Paläo Nerds“. Gehörtest du auch zu den Kindern, die Dinosaurier-Figuren gesammelt haben?
Ich sammle immer noch so gut wie alles, was mir zum Thema Urzeit in die Hände fällt, also auch immer noch Dinosaurier-Figuren. Es dürften mittlerweile über 1500 Stück sein.

Vor etwa 66 Millionen Jahren sind die letzten Exemplare dieser Art ausgestorben. Was macht für dich heute noch die Faszination aus?
Naja, so ganz stimmt das mit dem Aussterben ja nicht, denn eine Gruppe der Dinosaurier hat ja überlebt, und zwar die Vögel. Die Faszination besteht für mich darin, dass Dinosaurier Mischwesen in der Schnittmenge von Fakt und Fiktion sind. Sie waren stark und vielfältig, aber auch unheimlich zerbrechlich und verletzbar. Dadurch lösen sie bei jedem Menschen gemischte Gefühle aus. Das macht sie unwiderstehlich als Totemtiere der sonderbaren Zeit, in der wir leben.

Wenn du in der Zeit zurückreisen könntest, welchen Dinosaurier würdest du gerne mal „in echt“ sehen?
Da fallen mir natürlich einige ein. Doch ganz oben auf der Liste steht der Therizinosaurus. Ein zweibeinig laufender Saurier mit gigantischen Sensenhänden. Eine eigenartige Mischung aus Edward mit den Scherenhänden und Bibo aus der Sesamstraße. Ich würde dieses Tier sehr gern mal in Aktion sehen.

Dein Buch trägt den Untertitel „Dinosaurier, die Sehnsucht nach Abenteuer und das Erbe der Vergangenheit“. Was bedeutet diese Sehnsucht und dieses Erbe für dich persönlich?
Der Begriff Erbe funktioniert auf verschiedenen Ebenen. Als Menschen sehnen wir uns instinktiv nach dem Archaischen, Fremden, wollen das Wilde zähmen und unseren Platz im Kosmos verstehen. Das geht nicht, wenn man die Vergangenheit des Lebens ignoriert. Das begreife ich als das Erbe, das die Evolution selbst uns auf die Festplatte gespielt hat. Eine andere Interpretation des Begriffes „Erbe“ ist es, dass ich das Erbe meiner eigenen Kindheit, meine Begeisterung für Dinosaurier, bis heute bewahre, ehre und lebe.

An wen wendet sich das Buch? Ist es eher wissenschaftlich oder eher unterhaltsam geprägt?
Es bedient die im deutschsprachigen Raum leider nur selten bespielte Schnittmenge von Populärwissenschaft, persönlicher Biographie und Unterhaltung. Dem Buch wird oft nachgesagt, es sei ein stilistisch wilder Ritt. Das höre ich sehr gern. Aufgeschlossene Leserinnen und Leser von 13, 14 Jahren bis ins hohe Alter dürften damit etwas anfangen können. Große Komplimente sind die Rückmeldungen von Leserinnen und Lesern, die sagen, Dinosaurier hätten sie eigentlich gar nicht so recht interessiert. Sie hätten das Buch nur gekauft, um mich zu unterstützen. Doch dann hätten sie sich trotzdem festgelesen, weil es so packend und lehrreich ist und sich ehrlicherweise nicht nur um Dinosaurier dreht.

Wie genau hat sich der Prozess des Recherchierens und Schreibens gestaltet? Und wie fühlt es sich an, sein eigenes Buch in den Händen zu halten?
Für meine Recherchen stand ich mit zahlreichen Wissenschaftlern, Laien und Dino-Fans in Austausch, die mir auf ihre Weise von ihrer speziellen Ausprägung ihrer Begeisterung für die Urzeit erzählt haben. Das war sehr erfrischend und hat mein inneres Kind enorm gestärkt. Andererseits waren da auch immer die Zweifel: Werde ich meinem Anspruch an größtmögliche Authentizität gerecht? Ich habe während des Schreibens, und das meine ich nicht ironisch, literweise sowohl Tränen der Rührung als auch der Verzweiflung vergossen. Wenn du dann das Buch in Händen hältst, ist das unbeschreiblich. Ich habe großen Stolz empfunden. Allerdings war ich immer wieder fix und fertig, wenn ich Fehler gefunden habe, die sowohl mir als auch dem Lektorat als auch dem Korrektorat durchgeschlüpft sind. Das ist sehr ärgerlich, aber nicht mehr zu ändern. Im Hörbuch, das ich in Kürze selbst einlese, kann ich die Patzer zum Glück korrigieren.

Ist schon eine Fortsetzung geplant?
Ich kann jetzt auf ganz verschiedene Arten weitermachen. Ich bin auf den Geschmack gekommen. Es fühlt sich geil an, sich Autor nennen zu dürfen. Ich kann eine Fortsetzung machen, das ist gerade am wahrscheinlichsten… So mancher, der mich bei meinem Dino-Event-Angebot für Kinder erlebt hat, empfiehlt mir, nun ein Kinderbuch nachzulegen. Auch ein Bühnenprogramm könnte ich konzeptionieren, thematisch vielleicht etwas erweitert. Ich kann weiter Lesungen und Vorträge anbieten, mich als Paläo-Influencer weiter mit Museen vernetzen, die Urzeit breiter unters Volk bringen. Andererseits möchte ich mich thematisch nicht mehr so sehr begrenzen und wälze im Hinterkopf schon lange ein Sachbuch, das in eine ganz andere Richtung geht.





Du lebst mit deiner Familie in Ostentrop. Was gibt es dort zu sehen? Hast du Lieblingsplätze in der Umgebung, die du empfehlen könntest?
Ostentrop und seine Umgebung haben viel zu bieten. Schaut Euch mal alleine unsere aus Massenkalk-Bruchstein gebaute Kirche an! Ein ehrliches Stück, aus Ostentrop für Ostentrop erbaut. Der Walderlebnispfad ist sehr lehrreich, vor allem natürlich der Saurierschaukasten. Die Mühle in Frettermühle ist wunderschön oder auch die Kirche im Nachbarort Schönholthausen, Barock glaube ich. Ganz nahe liegt natürlich immer das Oberbecken mit seiner fantastischen Rundumsicht. Und man kann im „Mondschein“, dem Höhenzug zwischen Fretter- und Lennetal, ganz fantastisch wandern.



Und, Lust bekommen, in das Erbe der Vergangenheit einzutauchen und möglichweise sogar selbst zum „Paläo-Nerd“ zu werden? Stefans Debüt-Werk gibt´s online zu bestellen, oder direkt bei ihm, dann natürlich mit persönlicher Signatur! Und vielleicht möchtest du ihn ja sogar mal live erleben – es lohnt sich! -, dann wäre das hier möglich:
- 03.04.2025, 19 Uhr: Lesung im „Café Herzstück“, Hilchenbach. Voranmeldung erforderlich unter 02733 / 7420
- 15. und 16.04.2025, jeweils von 10 – 13 Uhr: Ferienangebot „Abenteuerreise in die Urzeit“ im Südsauerlandmuseum, Attendorn. Angebot für Kinder von 6 – 12 Jahren. Voranmeldung erforderlich unter 02722 / 3711
- 16.05.2025 , 16.30 Uhr: Lesung / Dino – Angebot für Kinder, Katholische Öffentliche Bücherei, Inkenweg 4a, 57468 Lennestadt-Langenei. Voranmeldung erforderlich unter 0160/96868991
https://www.instagram.com/der_palaeo_nerd/
Email: eiten77@yahoo.de
Die Fotos von den Grabungen und Veranstaltungen wurden mit freundlicher Unterstützung von Stefan Schröder zur Verfügung gestellt.
