ZU GAST IN „CANNIZZARO´S – RISTORANTE & BAR“

ODER: GENUSS AUF ITALIENISCH…

Stell dir vor, du betrittst ein italienisches Restaurant! Was erwartet dich? Karierte Tischdecken, jede Menge Pizzakartons und ein unermüdlich vor sich hin singender Eros Ramazotti? Ja, soll es auch geben, aber nicht bei „Cannizzaro´s“! Denn hier findest du kunstvolle Gerichte, die die Seele Italiens in jedem Bissen spürbar machen, und das mitten im Sauerland am Elsper Marktplatz. Frische Pasta, perfekt zubereitete Meeresfrüchte, außergewöhnliche Weine und ein Ambiente, das dich vergessen lässt, dass es draußen noch eine Welt gibt. Willkommen in einem Italien, wie du es so noch nie erlebt hast! Bereit für ein kulinarisches Abenteuer? Dann begleite mich auf meinem Besuch bei Emre Trovato:

Die Seele Italiens im Sauerländer Fachwerk

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Beruf und Berufung? Ein Beruf ist in erster Linie eine Tätigkeit, die du ausübst, um deinen Lebensunterhalt zu verdienen, eine Berufung geht tiefer; sie ist die Arbeit, die dich erfüllt, sie ist das Gefühl, für eine bestimmte Aufgabe bestimmt zu sein. Und warum erzähle ich dir das? Na, weil das eine Menge mit dem zu tun hat, was Emre heute tut! Gelernt hat sie Farb- und Raumgestaltung, durch Zufall kam sie zur Gastronomie und hat hier ihre wahre Bestimmung gefunden.

Angefangen hat ihre Reise durch die Gastro-Welt in der Eisbar „Das Foyer“ in Grevenbrück, später arbeitete sie in einem italienischen Restaurant in Bamenohl, dort lernte sie auch ihren damaligen Partner John Cannizzaro kennen, wagte mit ihm den Schritt in die Selbstständigkeit. In das alte Fachwerkhaus in der Elsper Ortsmitte hatten sich beide direkt verliebt, doch bis sie hier ihr Ristorante eröffnen konnten, stand jede Menge Arbeit an: Bei der umfangreichen Kernsanierung haben die Beiden nicht nur selbst kräftig mitangepackt, sondern auch ihre eigenen Ideen umgesetzt. Denn sie wollten ihren Gästen etwas bieten, das es so im Sauerland kein zweites Mal gibt – ein kulinarisches Erlebnis in einem Ambiente, in dem die Seele Italiens wirklich präsent ist.

Eine Zeitreise in die Welt der großen Filmstars sollte es werden – von den Wänden und der Theke strahlen Sophia Loren, Monica Bellucci, Gina Lollobrigida, Marcello Mastroianni und Ugo Tognazzi den Gästen entgegen, viele der Bilder gibt es so kein zweites Mal, denn Emre und John haben sie selbst anfertigen lassen. So entsteht nicht nur eine Menge Gesprächsstoff, sondern auch viele Erinnerungen an die großen Filmklassiker…

Eine kleine, feine Speisekarte, bestickte Tischdecken und weiße Stoffservietten – etwas anderes kam für Emre und John nicht in Frage! Doch um die Stimmung ein wenig aufzulockern, gestalteten sie einen Teil des Gastraums mit hohen Tischen und Hockern; schließlich sollte das „Cannizzaro´s – Ristorante & Bar“ seinem Namen alle Ehre machen. Außer bei einem vorzüglichen Essen kannst du hier deinen Abend auch bei einem Aperitif und etwas gutem Käse genießen!

Nach sechsmonatiger Umbauzeit war es 2010 so weit: Das „Cannizzaro´s“ öffnete erstmals seine Türen… John stammt aus einer Gastronomen-Familie – sein Vater eröffnete die erste Pizzeria überhaupt in Lüdenscheid, sein Bruder kocht auf Sterne-Niveau, klar, dass auch John ein echtes Genie am Herd ist, und das Kochen im „Cannizzaro´s“ übernahm. Doch auch Emre, die hauptsächlich für den Service verantwortlich war, stand jeden Tag viele Stunden in der Küche, schaute sich eine Menge bei ihrem Partner ab und sammelte Erfahrungen – zeitlich gesehen hatte sie sozusagen vier Ausbildungen bei ihm absolviert.

Und so stand für sie außer Frage, dass sie das Ristorante allein weiterführen wollte, als sich der Weg der Beiden vor zwei Jahren privat und beruflich trennte – und natürlich sollte das „Cannizzaro´s“ auch seinen Namen behalten, denn an der Qualität der Küche hat sich seit der Eröffnung nichts verändert…

Emre, die ursprünglich aus der Türkei stammt, ist inzwischen sehr eng mit der italienischen Küche verbunden; sie hat sogar die Sprache gelernt und reist oft durch Bella Italia, um ihren Horizont zu erweitern, sich neue Inspiration zu holen und feinste Delikatessen mit nach Hause zu bringen. Doch für den wöchentlichen Einkauf wäre dieser Weg zu weit, auch der regelmäßige Besuch auf dem Kölner Großmarkt ist für sie eine Erfahrung mit allen Sinnen, die sie immer wieder zu neuen Kreationen bringt:

Mit Liebe zum Detail

Die grünen Tomaten riechen sooooo gut, die Kürbisse leuchten strahlend orange – immer wieder bringen die frischen Zutaten Emre auf Ideen: Im Sommer Scampi, in grünen Tomaten geschwenkt, im Herbst Kürbis-Ricotta-Ravioli in Salbeibutter mit Parmesan; aus allem, was die Saison so hergibt, entstehen neue Gerichte. Dabei kocht Emre aber nie nach Rezept, sondern immer nach Gefühl; so hat sie es gelernt, so kommt sie zu den leckersten Ergebnissen.

Dabei liegt die Liebe wirklich im Detail! Nehmen wir mal das Bespiel Kraftbrühe: Für das flüssige Gold lässt Emre Knochen, Bandscheibe, Sellerie, Porree, Zwiebeln, Karotten, Lauchblätter und Pfefferkörner fünf bis sechs Stunden leicht köcheln, anschließend werden die festen Bestandteile abgeseiht und eine Mischung aus grobem Rinderhack und Eiweiß (je nach Menge werden dazu 100 bis 150 Eier aufgeschlagen!) hinzugefügt.

Während die Mischung eine Stunde lang gaaaanz langsam gerührt wird, nimmt das Ei die Trübstoffe auf und gibt das Hackfleisch seinen Geschmack ab, dann wird die Brühe wieder passiert, muss nun noch eine Nacht ruhen, und ist dann wirklich kristallklar und äußerst schmackhaft. Vielleicht wirst du das nicht aus dem fertigen Gericht herausschmecken, aber Emre scheut weder den Wareneinsatz noch die Zeit für die Zubereitung, und das aus Überzeugung. Denn Brühe ist eben nicht gleich Brühe!

Diese Perfektion zieht sich durch die gesamte Karte:  Ob Tortellini, Ravioli, Tagliatelle, Cannelloni oder Spaghetti – im „Cannizzaro´s“ wird ausschließlich Pasta aus eigener Herstellung angeboten. Ja, Emre hat schon einmal gesagt, dass Spaghetti ausverkauft sind, aber sie hat noch nie welche hinzugekauft.

Nur die beste Qualität, das gilt natürlich auch beim Fleisch: Den fein-nussigen San-Daniele-Schinken bringt Emre aus Italien mit, das Wagyu-Fleisch kommt aus Wipperfürth. Emre möchte wissen, woher die von ihr verarbeiteten Produkte kommen, hat die Wagyus auf der Weide besucht, sich davon überzeugt, wie liebevoll sie behandelt werden.

Und so entstand dann eben die Idee, Gulasch und Rouladen anzubieten, denn ein Rind besteht eben nicht nur aus Filet und Steak… Kleiner Tipp: Emre ist jederzeit für Feedback und Kritik offen, doch auf ihre „weltbesten“ Rouladen lässt sie nichts kommen, das wäre dann in dem Fall wirklich Majestätsbeleidigung! 😉

Ein Abend, der köstlich beginnt, darf dann auch nur ganz vorzüglich enden, und deswegen kommt das Eis für das Dessert selbstverständlich nicht aus der Verpackung, sondern aus der eigenen Eismaschine! Vanille, Pistazie, Haselnuss, Stracciatella – diese Klassiker dürfen nie fehlen. Daneben gibt es aber auch immer wieder ganz besondere Spezialitäten: Aus ihrer türkischen Heimat hat Emre ein Tütchen Salep mitgebracht, ein orientalisches Süßspeisengewürz, das aus den Wurzeln einer bestimmten Wildorchideenart hergestellt wird. Da es so selten ist, ist es teurer als Gold, doch eine kleine Messerspitze führt schon dazu, dass zweieinhalb Liter Eis dichter und cremiger werden und noch dazu den Hauch einer Vanillenote erhalten. Produkte, die eine Geschichte erzählen – das sind die Dinge, die Emre dir mit ihrer ganzen Leidenschaft anbieten möchte!

Und dabei macht sie niemals halbe Sachen: Sie würde zwar nicht sagen, dass sie sich mit italienischen Weinen so richtig gut auskennt, denn das ist eine Wissenschaft für sich, aber sie hat sich fortgebildet, Seminare und Weingüter besucht, um dich mit einer exzellenten Auswahl und Beratung überraschen zu können.

Kein Wunder also, dass das „Cannizzaro´s“ nun schon seit vierzehn Jahren über die Grenzen Lennestadts hinaus bekannt und beliebt geworden ist, und deswegen kommt Emre mit ihren Köstlichkeiten nun auch zu dir: Auch für die Caterings, die sich für zehn bis 150 Personen ausrichtet, werden selbstverständlich nur Kreationen aus eigener Herstellung angeboten; du kannst ganz individuell absprechen, was du gern hättest, innerhalb vom Kreis Olpe bekommst du alles zu dir geliefert. Oder du lässt Emre einfach direkt vor Ort ans Werke gehen – demnächst wird sie in Lüdenscheid bei einem Empfang für Karl-Josef Laumann kochen, aber du musst kein Minister sein, um ebenfalls in diesen Genuss zu kommen!

Und nun hoffe ich, dass beim Stichwort „Italienisches Restaurant“ Gedanken an karierte Tischdecken, gestapelte Pizzakartons und einen vor sich hin dudelnden Eros Ramazotti endgültig der Vergangenheit angehören – buon appetito!

Cannizzaro’s – Ristorante & Bar, Emre Trovato, Bielefelder Straße 45, 57368 Lennestadt-Elspe

https://cannizzaros.net/

https://www.instagram.com/cannizzaros_ristorante/

https://www.facebook.com/Cannizzaros/

Die Fotos von den Speisen, vom Catering, aus der Küche und vom Großmarkt wurden mit freundlicher Unterstützung von Emre Trovato zur Verfügung gestellt.

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