„VOLLE KANNE“ DIREKT VOM HOF

ODER: PURER GENUSS OHNE SCHICKSCHNACK!

Woher kommt die Milch auf deinem Frühstückstisch? Aus dem Supermarkt, ist doch klar, aber bevor sie dort landet, hat sie einen weiten Weg hinter sich. Unzählige Kilometer liegen zwischen Hof und Molkerei, zwischen Molkerei und Supermarkt – eigentlich ziemlich absurd, ein frisches Produkt einmal kreuz und quer durch das Land zu fahren, oder!? Zumal wir hier im Sauerland ja nicht gerade über einen Mangel an Kühen klagen können, müsste das doch auch besser gehen! Genau das haben sich auch die Familien Engels und Alterauge aus Drolshagen gedacht, herausgekommen ist die erste Hofmolkerei in der Region:

Mit vereinten Kräften

Mit Ideen ist es wie mit Käse – beides braucht viel Zeit, bis es seine volle Reife entfaltet hat… Schon vor rund 16 Jahren kam Peter Engels der Gedanke, dass die Milch wie früher, die sein Vater auf der damals noch in der Feldmannshofer Ortsmitte gelegenen Hofstelle erzeugt hatte, und die durch reine, schonende Pasteurisierung in einer kleinen Genossenschaftsmolkerei verarbeitet wurde, so heute kaum noch im Regal zu finden ist. Stattdessen gibt es fast nur noch ESL-Milch, die zwar länger haltbar, aber weniger frisch ist. Warum also nicht die Frische zurückholen und gleichzeitig die Wertschöpfung auf dem eigenen Hof belassen?

Den gleichen Gedanken hatte auch Michael Alterauge, der ebenfalls einen landwirtschaftlichen Betrieb in Drolshagen bewirtschaftet. Ebenso wie Familie Engels hatte er mit ständig sinkenden Milchpreisen bei steigenden Betriebskosten und dem Druck der Milchindustrie zu kämpfen,  und bei Familie Alterauge war die Haltung der Milchkühe daher zu einem Nebenerwerb geworden. Gemeinsam machten sich Peter Engels und Michael Alterauge auf den Weg, schauten sich zahlreiche Hofmolkereien in ganz Deutschland an, waren begeistert von diesem Konzept und wären direkt damit an den Start gegangen, wenn es da nicht einen Haken gegeben hätte: Die erforderlichen Maschinen und Anlagen kosteten ein kleines Vermögen, eine Investition, vor der die beiden Familien zunächst zurückschreckten.

Damit war die Idee nicht gestorben, doch es dauerte ein paar Jahre, bis sie wieder aufgegriffen wurde: Nun kam die nachfolgende Generation mit ins Boot – nachdem Katrin Engels ihren Meister als staatlich geprüfte Agrarbetriebswirtin in der Tasche hatte, übernahm sie den landwirtschaftlichen Betrieb ihrer Eltern, ihre Schwester Anna Bieker hatte den Schwerpunkt im Studium der Oecotrophologie auf die Lebensmittelwirtschaft gesetzt und konnte sich vorstellen, die Geschäftsführung der Hofmolkerei zu übernehmen. Und als dann auch noch Friedhelm und Peter Dornseifer, die unter anderem die Logistik des Familienunternehmens  „Friedhelm Dornseifer“ zur Verfügung stellen, als Gesellschafter mit einstiegen, war klar: Nun war die Idee ausgereift, es konnte mit vereinten Kräften an die konkrete Planung gehen.

„Volle Kanne“ – dieser Name war Anna beim Spazierengehen eingefallen und ließ sie fortan nicht mehr los, schließlich passte er nicht nur im wörtlichen, sondern auch im übertragenen Sinne. Und das „Volle Kanne-Team“ hatte Glück: Zwar hatte ein anderes Unternehmen die Marke schon schützen lassen, nutzte sie aber nicht und war bereit, der Hofmolkerei im Sauerland die Rechte zu überlassen. Ein Problem war geklärt, doch es warteten noch andere Herausforderungen: Nicht nur die Anlagen mussten bestellt, geliefert und aufgebaut werden, auch ein Kanal musste unter einer Straße verlegt werden. Durch die entsprechenden Genehmigungen verzögerte sich die für den Februar 2022 geplante Eröffnung um ein paar Monate, doch seit ziemlich genau zwei Jahren heißt es nun – mit „Volle Kanne“ Milchprodukte aus der Region, für die Region:

Frisch auf den Tisch

Knapp hundert Meter sind es vom Stall der Familie Engels bis zur Hofmolkerei, doch bevor die Arbeit dort beginnen kann, muss die Kanne natürlich gut gefüllt sein! Dafür sind ca. 120 Kühe verantwortlich, zum großen Teil Holstein Rotbunt und Schwarzbunt, doch da Katrin Engels viel Wert auf Vielfalt legt, findest du auch Schwedisch Rotbunte, Fleckvieh und Jerseys im großzügigen Stall mit viel Platz und frischer Luft…

Wann die Kuh zum Melken geht, entscheidet sie selbst. Ja, richtig gehört, dank eines hochmodernen Melkroboters legt jedes Tier seinen eigenen Rhythmus fest; ein Monitor überwacht die jeweilige Menge der gemolkenen Milch, bevor sie in den Kühltank fließt und am Vorabend der Verarbeitung in den Rohmilchtank der Molkerei gebracht wird.

Ähnlich läuft es ein paar Kilometer weiter auf dem Hof der Familie Alterauge. Die Besonderheit hier ist, dass die 60 Kühe eine reine A2-Herde sind. Das bedeutet, dass sie genetisch bedingt Milch geben, die eine andere Zusammensetzung des Milcheiweißes Beta-Kasein hat, im Darm anders verarbeitet und von vielen Menschen besser vertragen wird. Separat verarbeitet und entsprechend etikettiert steht sie dann als A2-Milch im Kühlregal – probier doch einfach mal aus, was dir am besten bekommt.

Raus aus dem Stall, rein in die Molkerei: Große Fenster sorgen für bestmögliche Transparenz, was du allerdings nicht sehen kannst, ist die Technologie, die dahinter steckt. Ein Gegenstromverfahren bei der Milcherhitzung sorgt dafür, möglichst viel Energie zu sparen, zudem werden auch traditionelle Herstellungsweisen eingesetzt, wie etwa das Schulenburgverfahren bei der Produktion des Magerquarks. Ohne ins Detail gehen zu wollen – neben den modernen Maschinen kommen hier auch viel Zeit, Ruhe und Handarbeit zum Einsatz.

An drei Tagen die Woche wird die Milch hier mittels Pasteurisation schonend verarbeitet, um die wertvollen Inhaltsstoffe zu erhalten – auf künstliche Aromen und  unnötige Zusätze wird bewusst verzichtet. Und das gilt nicht nur für die drei Milch-Sorten, sondern auch für die Sahne und den Quark, den Joghurt und den Fruchtjoghurt… Vor Ort wird alles in die Verpackungen abgefüllt und  ausgezeichnet, am nächsten Tag geht es dann schon in die Märkte – frisch auf den Tisch!

Nun wäre es ja nicht besonders klug, die Produktionswege kurz zu halten und die frischen Erzeugnisse auf die Autobahn in weit entfernte Märkte zu schicken, und daher gibt es „Volle Kanne“ auch nur in den Kühlregalen der Region: Zahlreiche „Dornseifer“-Märkte haben das gesamte Sortiment gelistet, daneben findest du es aber auch in anderen Supermarkt-Ketten, Hofläden und gastronomischen Betrieben. Wenn du wissen möchtest, wo genau du in deiner Umgebung fündig werden kannst, schau doch einfach mal hier. Und dann kannst du auch die Frage, woher die Milch auf deinem Frühstückstisch kommt, viel besser beantworten, und mit gutem Gewissen genießen!

Volle Kanne GmbH Hofmolkerei Sauerland, Anna Bieker und Peter Dornseifer, Am Lingemert 1, 57489 Drolshagen

https://volle-kanne.nrw/

https://www.instagram.com/vollekannenrw/

Das Foto von den Familien Alterauge und Engels wurde mit freundlicher Unterstützung von Anna Bieker (Fotograf: Marcel Alhäuser) zur Verfügung gestellt.

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