JEAN-MARC BIRKHOLZ KURZ VOR DER PREMIERE

ODER: SIE REITEN WIEDER…

Es gibt Tage im Jahr, die fühlen sich fast so an, als würden Weihnachten, Ostern und der eigene Geburtstag zusammenfallen… In diesem Jahr ist der 22. Juni so ein Tag, denn dann feiert das Elspe Festival“ Premiere von „Winnetou und das Halbblut“. Ein echter Pflichttermin, klar, und damit die Vorfreude noch ein bisschen größer wird, habe ich im Vorfeld versucht, dem Winnetou-Darsteller Jean-Marc Birkholz ein paar Details zu entlocken. Ich glaube, es ist mir gelungen, aber lies doch einfach selbst:

Ich bin dankbar für jeden Moment

Jean-Marc, auf den Tag genau ist seit dem letzten Interview wieder einmal ein Jahr vergangen. Was ist bei dir in der Zwischenzeit passiert, gibt es ein Erlebnis, an das du besonders gern zurückdenkst?

Das vergangene Jahr war ziemlich vollgepackt. Nach der letzten Elspe-Saison bin ich direkt zwei Wochen nach Barcelona gefahren, um Urlaub zu machen. Von dort ging es nach Thailand weiter, wo ich immer noch für „Land of Smiles“ vor der Kamera stehe. Auf dem Rückweg habe ich auf der Frankfurter Buchmesse die Hörbücher „Ardistan“ und „Der Mir von Dschinnistan“ vorgestellt, die ich für den Karl-May-Verlag eingesprochen habe. Da das Studio auch in Frankfurt ist, konnte ich das aktuelle Hörbuch „Winnetous Erben“ auch fertig aufnehmen. Weiter nach Aachen ins Studio für drei Ritter-Rost-Hörspiele und von dort aus in den Schwarzwald, wo ich einmal im Jahr mit Kindern und Jugendlichen Theaterarbeit mache und ein Live-Hörspiel mit den Kids entwickelt habe. Dann wieder Elspe, wo ich in der Dinnershow mitgespielt habe. Im Januar und Februar habe ich in der Schweiz gedreht, und der März war endlich zum Durchatmen da. Ende März bin ich für eine Woche in Danzig gewesen, das stand auf meiner Bucket-List, seit ich „Die Blechtrommel“ gelesen habe. Von dort aus bin ich wieder für einen Monat nach Thailand zum Dreh geflogen. Zurück ging es ins Studio für ein neues Ritter-Rost-Buch. Und dann fingen schon die Proben für „Winnetou und das Halbblut“ in Elspe an. Jetzt sitzen wir wieder zusammen und ich frage mich, wo die Zeit geblieben ist. Wenn du nach einem besonderen Moment fragst, ich bin dankbar für jeden Moment des vergangenen Jahres und die vielen neuen Menschen, die ich kennenlernen durfte.

Gab es kulturelle Unterschiede oder besondere Herausforderungen während der Dreharbeiten in Thailand, die dir besonders im Gedächtnis geblieben sind?

Kulturelle Unterschiede ja, der größte Teil der Bevölkerung ist buddhistisch. Die Thais sind sehr gelassen und geduldig, höflich und freundlich. Und meistens lächeln sie. Ich fühle mich sehr wohl dort. Außerdem bin ich ein Sommermensch. Ich liebe Sonne, Meer und gesundes Essen. In Thailand gibt es das alles fast jeden Tag. Das macht es einem sehr leicht, dort glücklich zu sein.

Als Winnetou bist du immer der Gute, bei „Land of Smiles“ der abgrundtief Böse. Wie bereitest du dich mental auf eine Rolle vor, die sehr von deiner eigenen Persönlichkeit abweicht?

Wenn ich an meinen Rollen arbeite, versuche ich, den Charakter zu begreifen und schaue, welche Personen aus meinem Leben diesem Charakter ähneln. Dazu kommen eigene Gedanken und Erfahrungen. Meine Rolle in „Land of Smiles“ ist empathielos, eitel und  egoman. Ein Narzisst, der Menschen um den Finger wickeln kann und sie dann fallen lässt, wenn sie ihm aus der Hand fressen. Ich würde nicht mit ihm befreundet sein wollen.

In wenigen Tagen feiern die Karl-May-Festspiele in Elspe Premiere von „Winnetou und das Halbblut“. Wie fühlst du dich kurz vor dem großen Tag?

Wir sind ja noch in den Proben. Aber es hat sich vom ersten Tag an abgezeichnet, wie tempo- und actionreich das diesjährige Stück wird. Eine Herausforderung für Pferd und Reiter, die absolute Konzentration auf und hinter der Bühne voraussetzt. Ich glaube, jetzt ist alles in meinem Kopf. Jeder Ritt und natürlich der Text. Ich freue mich wahnsinnig auf die Premiere.

Gibt es eine bestimmte Szene oder einen Moment im diesjährigen Stück, auf den du dich besonders freust?

Es ist ein sehr emotionales Stück. Es handelt von Vertreibung, Ausgestoßen sein und Existenzangst. Aber auch von der Hoffnung, dass alles besser werden kann. Ich glaube, das Finale geht zu Herzen…

Seit einiger Zeit laufen die Proben… Wie bereitest du dich abseits der Bühne auf die intensiven Aufführungen vor?

Ich habe für die Saison einen Vertrag im „Max Sport“-Gym abgeschlossen. Dort bin ich fast jeden Vormittag.

Wer oder was inspiriert dich in deinem täglichen Leben und bei deiner Arbeit?

Oftmals sind es die kleinen Dinge. Wenn ich zum Beispiel sehe, wie jemand Nacktschnecken vom Weg sammelt, damit sie nicht zertrampelt werden, ist das ein Sinnbild für Empathie. Das ist eine Liebeserklärung an das Leben. So etwas macht mich glücklich und trägt mich durch den Tag.

Du bist seit vielen Jahren fest mit dem Sauerland verbunden. Hat sich deine Wahrnehmung der Region in dieser Zeit verändert, was bedeutet sie für dich persönlich und beruflich?

Ich habe es damals geliebt, und ich liebe es immer noch – es macht mich immer noch nicht müde.

Gibt es spezielle Orte, die für dich eine besondere Bedeutung haben oder an denen du gerne deine Freizeit verbringst?

Der schönste Platz ist für mich tatsächlich das „Elspe Festival“ und alles drumherum. Weil es ein Ankerplatz ist.

Welche Botschaft möchtest du deinen Fans und den Besuchern der Karl-May-Festspiele in diesem Jahr mitgeben?

Verlernt nicht, an das Gute zu glauben!

Bis zum 07. September wirst du nun fast täglich auf der großen Naturbühne stehen. Was steht ab Herbst ganz oben auf deiner persönlichen Bucket-List?

Direkt nach der Saison fahre ich in den Urlaub, irgendwohin ans Meer, wo es warm und sonnig ist. Danach geht meine Arbeit weiter – in Thailand, Japan und Elspe.

Doch bevor Jean-Marc sich wieder auf den Weg macht, hast du nun fast drei Monate Zeit, ihn in „Winnetou und das Halbblut“ zu sehen – natürlich live! Ich freue mich schon total auf die Premiere am kommenden Samstag, und wenn auch du nun so richtig Lust bekommen hast, den Wilden Westen im Sauerland mit allen Sinnen zu erleben – Tickets gibt es hier! Reiten wir…

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Die Bilder aus Thailand wurden mit freundlicher Unterstützung von Jean-Marc Birkholz zur Verfügung gestellt.

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