ODER: NEUES LEBEN FÜR DIE „GÖDDEKEN MÜHLE“…
Du hast keine Zeit? Genau genommen kann das nicht sein, denn auch deine Woche hat sieben Tage, auch dein Tag hat 24 Stunden… Ja, das ist so leicht gesagt, doch Stress und Hektik prägen den Alltag, selbst das Wochenende ist komplett verplant; da fällt es schwer, dem Hamsterrad mal zu entkommen. Aber es gibt eine ganze simple Lösung für dieses Problem – du musst dir die Zeit einfach nehmen! Mal abschalten, etwas Schönes machen, dich verwöhnen lassen, und dazu bist du bei Anita Eichmann und ihrem „Café ZEIT am Wasserrad“ in Schmallenberg genau an der richtigen Stelle:
Ein Lebenstraum wird wahr
Anfang der siebziger Jahre hatte der Müller die Mühle am Schmallenberger Lenneufer verlassen, vierzig Jahre später fanden Anita und Ralf Eichmann, die damals noch in Augsburg lebten, das Gebäude so vor, als wäre er gerade erst zur Tür hinaus gegangen – die Mehlsilos und die Walzenstühle, alles war noch da… Doch wie kommen zwei Menschen aus dem tiefsten Bayern überhaupt dazu, sich eine alte Getreidemühle im Sauerland anzuschauen? Ganz einfach, um ihre Träume zu verwirklichen!

Von klein auf hatte Anita sich gewünscht, irgendwann einmal ihr eigenes Café zu haben, als Maschinenbautechniker beschäftigte sich ihr Mann Ralf viel mit regenerativer Energie – damit Beide ihre Ideen in die Tat umsetzen konnten, brauchte es ein Gebäude mit viel Potential, im Idealfall eine alte Mühle… Zunächst machten sie sich in Bayern auf die Suche nach einem passenden Objekt, schauten sich dann in ganz Deutschland um, wurden aber nicht so recht fündig. Doch dann kamen Anita und Ralf Eichmann 2010 zum ersten Mal ins Sauerland, besichtigten die „Göddeken Mühle“ am Lenneufer und hatten direkt eine Vision, wie es hier künftig aussehen sollte. Wenn nicht jetzt, wann dann? Sie wagten den nächsten Schritt, kauften die Mühle und machten sich ans Werk.

Ja, es war viel Arbeit – vier Jahre haben Anita und Ralf Tag für Tag an ihrem Traum gearbeitet, zunächst die Wohnräume renoviert, sich dann an die Außenanlage gemacht. Eine Fischtreppe wurde gebaut, um den Bewohnern der Lenne eine bestmögliche Durchwanderbarkeit zu bieten, im Herbst 2014 das „Zuppinger Wasserrad“ errichtet, das mit sieben Metern Durchmesser und knapp drei Metern Breite bis zu 2.400 Liter Wasser pro Sekunde schluckt und – je nach Wasserstand der Lenne – im Jahresschnitt eine Leistung von ca. 90.000 bis 120.000 Kilowattstunden erzeugt. Mit dieser wohl umweltfreundlichsten Energieart wird heute nicht nur das Gebäude versorgt, sondern auch die Jahresenergie für bis zu 35 weitere Haushalte erzeugt.

Es klapperte die Mühle am rauschenden Bach – nun wurde es Zeit, Anitas Traum zu verwirklichen. Das Café wurde ausgebaut, ohne seinen urigen Charme dabei zu verlieren: Das Mehlsilo und ein Walzenstuhl wurden erhalten, damit du dir anschauen kannst, wie das Getreide früher gemahlen wurde; rundherum entstanden gemütliche Sitzplätze, am 02. Juli 2015 konnte Anita endlich ihr „Café ZEIT am Wasserrad“ eröffnen.

Und wie kam es zu seinem Namen? Es geht Anita darum, dass du dir Zeit nimmst, deine Zeit hier genießt, aber auch darum, dass du dich in der Zeit ein wenig zurückversetzt fühlst. Dazu hat sie über die Jahre jede Menge nostalgische Gegenstände – vom Ofen über den Kinderwagen hin zur Tischwäsche – gesammelt; immer in der weisen Voraussicht, dass all das irgendwann einmal seinen Platz an einem zauberhaften Ort finden wird.




Rückblickend sind sich Anita und Ralf Eichmann nicht ganz sicher, ob sie solch ein Großprojekt noch einmal auf sich nehmen würden, aber sie sind froh, dass sie es gewagt haben. Denn ihre Träume sind in Erfüllung gegangen, und inzwischen fühlen sie sich im Sauerland pudelwohl, was auch an ihren Gästen liegt:
Der andere Blick auf Schmallenberg
Erinnerst du dich auch so gern an Omas Sammeltassen, an die heimelige Gemütlichkeit in ihrer guten Stube, an den duftenden Kuchen, den sie sonntags immer aus dem Ofen gezogen hat? Exakt diese Erinnerung wird im „Café ZEIT am Wasserrad“ wieder lebendig: Kaffee und Kuchen bekommst du auf Porzellan aus der guten alten Zeit serviert, all die Leckereien backt Anita nach Omas Rezepten, aus der offenen Küche zieht der Duft des Frischgebackenen oftmals in den angrenzenden Café-Bereich.

Der Kuchen wechselt je nach Saison oder Lust und Laune, auch eine herzhafte Brotzeit kannst du hier bekommen, doch für eine Besonderheit ist das „Café ZEIT am Wasserrad“ über die Grenzen Schmallenbergs hinaus bekannt geworden: Die Windbeutel mit unterschiedlichen Füllungen – von einigen Gästen liebevoll auch „Sturmsäcke“ genannt – dürfen an keinem Tag fehlen!

Von Donnerstag bis Sonntag ist das Café von 13 bis 18 Uhr geöffnet; den Vormittag nutzt Anita zum Backen, damit sie nachmittags auch Zeit für ihre Gäste hat. Je nachdem, wie viele der vierzig Plätze innen – und das können am Wochenende auch alle sein – und vierzig Plätze im ebenso schön gestalteten Biergarten besetzt sind, gesellt sie sich auch mal dazu, hält einen kleinen Schnack, erzählt von der Mühle und ihrer Geschichte. Ganz gemütlich, wie ein Besuch bei Freunden eben…




Auch Kinder und Hunde sind im „Café ZEIT am Wasserrad“ gern gesehene Gäste: Die Kleinen haben eine eigene Ecke mit einem kuscheligen Rückzugsort und allerhand Spielzeug, für Vierbeiner backt Anita leckere Hundekekse, damit sich wirklich jeder bei ihr rundum wohl fühlt.

Und wenn du schon einmal da bist, solltest du deinen Ausflug noch etwas ausdehnen und dir die Umgebung anschauen; direkt am Café vorbei führt ein Wander- und Fahrradweg, an dem du nicht nur das Plätschern der Lenne, sondern auch einen etwas anderen Blick auf Schmallenberg genießen kannst. Denn es ist wirklich an der Zeit, dir Zeit zu nehmen!

Café ZEIT am Wasserrad, Anita Eichmann, Unterm Huckelberg 1, 57392 Schmallenberg
